Eigentlich sollte man meinen, dass mit der ersten Rückkehr zur Geheimnisvollen Insel alles erledigt sei. Denn am Schluss wurde die Protagonistin abgeholt und
verweilt doch sicher gemütlich zu Hause. Man kann sich gut vorstellen, wie sie nach all den Entbehrungen zusammen mit ihrem getreuen Affen ne Tasse Tee schlürft. Doch es ist nicht alles gelaufen wie geplant, denn der Hubschrauber, der die beiden retten sollte, stürzte ab. Fast sieht es so aus, als wäre er abgeschossen worden. Was steckt dahinter? Wer sich nicht mehr an den ersten Teil erinnert, kann sich praktischerweise dessen Zusammenfassung anschauen. So erfährt man u.a., was der gute Kapitän Nemo mit der ganzen Sache zu tun hatte.
Nun ist Mina also ein weiteres Mal auf dem mysteriösen Eiland gestrandet. Da ihr Aufenthalt abermals unfreiwillig ist, bleibt das Hauptziel dasselbe: Die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Nur wie? Schon letztes Mal war das ein ganz schöner Akt, bei dem sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen musste. Abermals will die Heldin einen Hilferuf absetzen, was ihr aber durch allerhand Widrigkeiten schwer gemacht wird, die es zu überwinden gilt. Die Story ist dünn wie verstrichene Butter auf Brot, denn sie dient bloß der Verkettung der Rätsel. Zudem lässt man sich wieder Zeit, bis die Katze aus dem Sack ist, denn über lange Strecken muss man in punkto Hintergrund im Trüben fischen.
Mensch und Tier
So konzentriert sich alles auf die Freundschaft zwischen Jep und Mona, die schon im ersten Teil tonangebend war. Die
Wenn Mina mal wieder feststeckt, muss ihr Äffchen ran, das sie mehr als einmal aus einer prekären Situation rettet. |
Protagonistin kann sich wenigstens auf ihren Affen verlassen, der tapfer zu ihr hält. Man kann die beiden abwechselnd spielen, was für ein Mindestmaß Abwechslung sorgt, obwohl man meist durch dieselbe Gegend streift. Gleich zu Beginn des klassischen Abenteuers spielt man Jep, der seiner Herrin helfen muss. Sie hat sich beim Absturz verletzt und kann sich nicht bewegen. Jep muss ihr Verbandszeug suchen, sie aufmuntern und vor wilden Tieren beschützen. Gar nicht so einfach für ein vergleichsweise kleines Äffchen, aber mit Köpfchen kommt man weiter.
Das macht zunächst durchaus Spaß, da es mal was anderes ist, die zweidimensionale Welt aus der Perspektive eines kletternden Vierbeiners zu sehen. Der ist zwar wasserscheu, ängstlich und kann keine Gegenstände miteinander kombinieren, aber dafür kann er auf Bäume steigen. Die Handhabung des Inventars ist umständlich geraten, da immer Sachen im Zwischenbereich bleiben, wenn man ihn nicht ausräumt. Das Inventar verfügt über mehrere Abschnitte und kann nicht durchgescrollt werden – stattdessen ist Klicken angesagt. Will man einen Gegenstand verwenden, muss man ihn erst einloggen, was insbesondere beim Durchprobieren nervt, aber öfters vorkommt. Ebenso umständlich ist es, Mina etwas zu geben; die Bedienung mutet unterm Strich altbacken an.
Maschinen in Gang setzen
Schließlich wechselt die Perspektive
und man spielt fortan Mina, die Jep auf die Schulter genommen hat, wofür es übertriebenerweise sogar ein extra Menü gibt. Der Rest läuft in Egosicht und man sieht, dass man etwas höher steht als der Affe für sich. Ansonsten ist die Insel aber weniger realistisch als vielmehr fantastisch, denn die beiden finden allerhand komische Maschinen, für die es keinen Besitzer zu geben scheint. Gehörten sie einst Kapitän Nemo? Dann muss man einen Roboter reparieren, was doch etwas komplexer ist als die Aufgaben, die sonst so anstehen. Echte Kopfnüsse sind eher selten; meist reicht es, wenn man die richtige Sache am richtigen Ort anbringt.
Ob man etwas richtig gelöst hat, merkt man immer dann, wenn eine kurze Comicsequenz abläuft. Hier sieht man etwa, wie Jep und Mina zum Wrack tauchen. Was zu tun ist, erfährt man aus dem Menü, wo alle Aufgaben aufgeführt sind. Zudem werden für Rätsel Punkte verteilt, was aber kaum mehr als eine Spielerei ist, da es ohnehin kaum Stellen gibt, wo es mehrere Wege gibt. Gerade einmal, wenn Mina barsch verlangt, er solle sich doch waschen, kann man das auf mehrere Arten hinkriegen. Bei den größeren Rätseln gibt es nur einen Weg, weshalb das Point&Click sehr linear wirkt, auch wenn man innerhalb der Wege frei umherlaufen darf. Allerdings auch nur von Raum zu Raum, wie man es von Render-Aventures seit Myst kennt.
Bin enttäuscht........
Hab mich lange drauf gefreut.