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SaGa Frontier Remastered (Rollenspiel) – Späte Premiere des Rollenspiel-Oldies

Mit SaGa Frontier Remastered veröffentlicht Square Enix das einstige PSone-Rollenspiel nach mehr als zwanzig Jahren erstmals in Europa. Ob die erweiterte Neuauflage der skurrilen Odyssee, die aus mehreren Blickwinkeln erzählt wird, auch heute noch gefällt, klärt der Test.

© Square Enix / Square Enix

Acht verwobene Abenteuer

In SaGa Frontier kann man die Abenteuer von sieben Charakteren erleben, die durch ein skurriles Universum reisen und deren Schicksale mal mehr, mal weniger eng miteinander verflochten sind: Ex-Model Emilia sucht den Mörder ihres Verlobten, während Ingenieur Red bei einem Massaker gleich seine ganze Familie verloren hat. Magier Blue soll sich wiederum ein tödliches Duell mit seinem Bruder liefern, um wahre Macht zu erlangen, während Mischwesen Asellus, vor dem Tod gerettet, aber von niemandem wirklich akzeptiert wird.

Monster Riki sucht hingegen nach magischen Ringen, um seine Heimat zu retten, während Musiker Lute sein Heimatdorf überhaupt zum ersten Mal verlässt und Roboter T260 seinen lückenhaften Speicher wiederherzustellen versucht, um eine wichtige Mission zu erfüllen. In der Neuauflage kommt mit Fuse sogar noch ein achter Protagonist hinzu, den man aber erst freischalten muss – und das dauert… In manchen Handlungsbögen kann man zwar schon in unter einer Stunde zum finalen Showdown antreten, doch ohne exzessives Grinden hat man keine Chance auf Erfolg.

Zähes Unterfangen


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Der neue Protagonist Fuse bietet eine achte Perspektive auf die Ereignisse im Spiel (PS4). © 4P/Screenshot

Und da wären wir auch schon bei einem der größten Kritikpunkte des Spiels, denn wer hat heute noch Lust auf stundenlanges Aufleven abseits jedes erzählerischen Rahmens? Nicht einmal der Schwierigkeitsgrad lässt sich anpassen. Hinzu kommt, dass die Charakterentwicklung serientypisch recht willkürlich erfolgt, mal nach einem Kampf Werte verbessert und neue Fertigkeiten freigeschaltet werden, mal nicht – von der biederen Struktur und Inszenierung der Kämpfe ganz abgesehen.

Man kann potentielle Gegner zwar jederzeit sehen, ihnen aber nur selten ausweichen. Kommt es zum Kontakt, kann man einfache Formationsanpassungen vornehmen und den Kampf beginnen, der in klassischer Rundenmanier ausgefochten wird, bis alle Gegner oder Gruppenmitglieder K. O. sind. Wer mit aktivierten Zusatzfunktionen spielt, kann sogar vorab aus ausweglosen Kämpfen fliehen sowie die generelle Spielgeschwindigkeit erhöhen. Ansonsten kann man angreifen, sich verteidigen sowie Items und Fertigkeiten benutzen. Kommen bestimmte Skills hintereinander zum Einsatz, können Kombos entdeckt und aktiviert werden.

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Die Kämpfe werden nach wie vor in klassischer Rundenmanier bestritten, bieten mit aktivierten Zusatzinhalten aber neue Beschleunigungs- und Fluchtoptionen (Switch). © 4P/Screenshot

Insgesamt kann man bis zu drei Teams mit je fünf Gruppenmitgliedern bilden, die vier verschiedenen Rassen angehören können: Menschen sind Allrounder, die kaum Einschränkungen unterliegen, Monster können keine Waffen ausrüsten und Zauber lernen, aber dafür Fähigkeiten von Gegnern absorbieren und kombinieren. Mechs können ebenfalls keine Zauber, aber dafür chassis-abhängige Techniken verwenden, während Mystiker sowohl zaubern als auch Fähigkeiten von Gegnern absorbieren und in Ausrüstungsgegenstände implementieren können.

Freiheit und Chaos

Der Spielverlauf ist sehr frei, die Orientierung und Navigation aber trotz neuer Geschichtsübersicht oft unhandlich und umständlich. Auch die Steuerung ist teils gewöhnungsbedürftig – vor allem mit der Maus am PC. Touch-Funktionalität auf der Switch gibt’s nicht. Die Schriftgröße ist hingegen selbst im Handeld-Modus gut lesbar. Dafür harmonieren die englischen Scrolltext-Absätze nicht immer mit den jeweiligen Größen der Dialogfenster. Sprachausgabe oder eine deutsche Lokalisierung gibt es auch nicht. Speichern kann man überall. Es gibt sogar Auto- und Quicksave-Funktionen. Spielstände laden funktioniert hingegen nur aus dem Hauptmenü…

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Dank 2D ist die Grafik größtenteils besser gealtert als die vieler 3D-Titel aus dieser Zeit (PS4). © 4P/Screenshot

Inszenierung und Technik wirken trotz aufgebesserter 2D-Grafik, die natürlich besser gealtert ist als viele 3D-Spiele aus dieser Zeit, reichlich angestaubt. Auch viele Spielmechaniken sind kaum mehr zeitgemäß. Lob verdienen hingegen die teils sehr skurrilen Schauplätze, Ereignisse und Charaktere. Auch dass man das Spiel wahlweise mit und ohne Zusatzinhalte spielen kann, ist vorbildlich. Es gibt sogar einen neuen New-Game-Plus-Modus sowie zusätzliche Zwischensequenzen und Musik-Tracks von Original-Komponist Kenji Ito sowie eine Artwork-Galerie.

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