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Scarlet Nexus (Rollenspiel) – Insane in the Brain

Bandai Namcos rasantes wie stylisches Scarlet Nexus verzückt mit coolen Kämpfen, Telekinese-Gimmicks und bizarrem Gegnerdesign, doch verwirrt mit schrägen Story-Wendungen. Wie viel Spielspaß letztlich in dem Action-Rollenspiel steckt – das verrät unser Test.

© Bandai Namco Studios / Bandai Namco Entertainment

Worum geht’s?

 

Im futuristisch angehauchten Szenario der Welt New Himuka sind Bevölkerung und Regierung neuronal vernetzt, gleichzeitig kämpfen geistig besonders begabte Menschen im Dienste der Öffentlichkeit gegen die sogenannten „Anderen“ – das sind groteske Mischwesen, die die Welt an immer unterschiedlichen Stellen heimsuchen und sich von den Gehirnen der Menschen ernähren. Kasane oder Yuito sind Kadetten in dieser Begabten-Armee, rutschen aber durch sich überschlagende Ereignisse aus der dritten Riege gleich ins erste Glied – und kämpfen zusammen mit illustren Generälen gegen die unheimlichen Bedrohung. Viele wilde Dinge geschehen oder werden angerissen – es geht um staatliche Überwachung und die Rolle der Medien, geheime Gen-Experimente und moralisch verwerfliche Forschung, dazu gesellen sich die Problemchen und Vorlieben der pubertierenden Protagonisten. Mal plaudert man mit einem Superkämpfer, der aussieht wie ein dünner, zwölfjähriger Bub über dessen beinhartes Fitnesstraining, an anderer Stelle ist die gesamte Truppe entsetzt, wenn einer der ihren aus dem Leben gerissen oder in ein haarsträubendes Monster verwandelt wird. Es gibt Wendungen im Akkordtempo und auch ein paar dämliche Protagonisten, gleichzeitig ist die einfallsreiche Geschichte aber eine stete Quelle der Motivation und man möchte wissen, wie sich das komplexe Beziehungsgeflecht entwickelt; da hilft es übrigens nicht, dass das Spiel mit japanischen Namen nur so um sich wirft und schon mal ein Anime-Mädel ex Machina auftaucht, um die Verwirrrung zu komplettieren.

 

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Sieht geil aus, oder? Leider ist man nur sehr selten in so cool modellierten Arealen der Spielwelt unterwegs. © 4P/Screenshot
Mithilfe einer Gehirnkarte (ein Art Talentbaum) investiert man Erfahrungspunkte ins Freischalten und Verbessern der eigenen Kampffähigkeiten – ein Klassensystem oder ein echte spürbare Weiterentwicklung der Figuren gibt es aber nicht. Man kann mitunter auswählen, welche Mitstreiter auf die nächste Mission gehen und auch deren taktische Vorgehensweise im Kampf festlegen – richtig wichtig wird das allerdings nur auf den höheren Schwierigkeitsgraden. Wer zwischen den Missionen im Unterschlupf nicht nur plaudert, verkauft oder konfiguriert, sondern seinen Kollegen auch Geschenke macht und kleine „Vertrauens-Episoden“ erledigt (was meist nur Einzelgespräche sind), der vertieft seine Bindungen und freut sich im Kampf über deren verbesserte Fähigkeiten.

 

Nah- & Fernkampf

 

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Let’s Fight! Die Kämpfe gegen die „Anderen“ sind das, was Scarlet Nexus über viele andere Action-Rollenspiele erhebt – die steuern sich klasse und sehen fetzig aus. © 4P/Screenshot
Außerhalb eures Verstecks gibt es nur sehr wenige, halb-offene Areale, wo mal nicht gekämpft wird und man in einer Seitengasse ein Medipack findet, NPCs bedeutlungsloses Blabla entlockt oder beim Händler shoppen bzw. speichern kann – zum Teil sind diese Bereiche wirklich toll inszeniert, die wenigen begehbaren Straßenzüge der Hauptstadt sehen zum Teil super aus. Auch innerhalb eines scheinbar verlassenen Krankenhauses oder auf der überwucherten Autobahn existieren sehr ansehnliche Orte – immer dann, wenn sich das Entwicklerteam Mühe gegeben hat, die ansonsten herrschende Leere mit vielen kleinen Objekten oder schmückendem Krimskram zu vertreiben. Gleichzeitig gibt es aber viele schmucklose Korridore, verwaiste Baustellen oder eisige Einöden, die als Hintergründe für Kämpfe in Ordnung gehen, aber keinerlei optische Reize bieten oder zum Erkunden einladen.
  1. Ich habe es mir jetzt mal im Sale gegönnt, da ich mal wieder bock auf ein JRPG hatte und Tales of Arise mir immernoch etwas zu teuer ist.
    Bin jetzt ca. 6 -7 Stunden im Spiel und noch sehr zwiegespalten. Ich finde das Kampfsystem ok aber bisher auch nicht viel mehr... Spiele auf Schwer und bis auf die menschlichen Gegner ist es bis jetzt doch eher sehr viel Button mashing. Machmal kommt man aber in einen Flow rein und dann ist es sehr spaßig.... Hoffe, dass hier noch ein paar weiter Aspekte noch hinzikommen.
    Die Story hat ja ein Affentempo drauf. Gefühlt alle 2 Missionen passiert wieder etwas, was die Story grundsätzlich ändert. Bei sovielen Charakteren ist es nicht ganz einfach zu folgen, da auch viel Erzählt und wenig gezeigt wird. Ich bin jedoch trotzdem gespannt wie es weiter geht und finde es interessant, dass hier beide Protagonisten wirklich komplett eigene Handlungsstränge haben.
    Das schlauchige Level Design und das Artwork gefällt mir sehr gut. Mit der Musik kann ich leider auch nichts anfangen aber es passt zum Rest.
    Die Standbilder und "hust" Zwischensequenzen "hust" wirken mMn auch etwas billig für ein Vollpreistitel. War am Anfang etwas enttäuscht mich aber mittlerweile daran gewöhnt.
    Ich werde es definitiv weiterspielen aber der Titel hat mich noch nicht 100% abgeholt.

  2. Kann ja eigentlich nix mit JRPG anfangen, aber dank Gamepass kann man seinen Horizont ja mal etwas erweitern. Bin hier insgesamt etwas zwiegespalten. Der absolute NPC-Overkill und die trögen "Zwischensequenzen" zehren schon nach wenigen Stunden an der Motivation, weiter zu spielen. Aber das schlimmste ist die Musik im Spiel, die hab ich nach wenigen Minuten komplett abgeschaltet - unerträglich!
    Bisher haben mich die Story und die Kämpfe bei der Stange, mal sehen, ob sie durch das ganze Spiel hindurch tragen.

  3. Die Story scheint erstmal wie nen Mix aus Matrix und Cells at Work und das Intro sah nach Persona 5 aus.
    Eurotrance der zu Dubstep wechselt, währen man in einer Nier Automata ähnlichen Kulisse rausgeworfen wird?
    Haha, bin absolut ahnungslos in das Spiel rein und Krampf mich noch durch das Tutorial bzw bin ich "schon" in der Stadt angekommen. Das Kampfsystem und die Technik allgemein können sich zwar sehen lassen, aber eigentlich bin ich gerade hier hergekommen um mir nen schönen Veriss abzuholen.
    Jetzt bin ich neugierig und les erstmal, ob es vllt doch was für mich sein könnte.

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