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Serena (Adventure) – Serena

Ein Hobby-Projekt auf Steam wandelt auf den Pfaden von Gone Home und Dear Esther: Ein zynischer aber romantischer Poet wacht mit einem gigantischen Filmriss in einer Waldhütte auf. Wo ist seine Liebste abgeblieben – und wie sah sie überhaupt aus? Um diese Frage drehen sich die Gedanken der Hauptfigur beim Durchstöbern der verfallenen Horror-Kulisse.

© Senscape / Senscape

Auf der Suche nach der Vergangenheit

[GUI_PLAYER(ID=109365,width=475,text=Was steckt hinter der muffigen Hütte, der allgegenwärtigen Poesie und Naturromantik?,align=left)]Laut der Beschreibung auf Steam haben sich Dutzende von Adventure-Entwicklern und -Fans zusammen getan, um das erzählerische Experiment auf die Beine zu stellen. Für den vermeintlichen Aufwand fällt der Umfang mickrig aus: Nur rund eine Dreiviertelstunde dauert die spielbare Kurzgeschichte, sofern nicht Abstürze oder andere Probleme dazwischenfunken. Das Preis-Leistungsverhältnis ist trotzdem unschlagbar, der Titel lässt sich schließlich kostenlos herunterladen.

Das Thema Gedächtnisverlust wirkt natürlich reichlich abgegriffen. Trotzdem ist es in den ersten Minuten unterhaltsam, in der Hütte herumzustöbern. Ob zum speckigen Küchentisch, einer kaputten Uhr oder Serenas Kamm – zu jedem untersuchbaren Objekt fällt dem verschrobenen näselnden Einsiedler etwas ein. Ähnlich wie in Myst steuere ich ihn aus der Ego-Sicht. Mausklicks auf einige Pfeile führen mich langsam auf vorgegebenen Pfaden durch die Hütte.

Wo ist Serena?


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Und warum kann die Hauptfigur das Gesicht ihrer Liebsten auf Erinnerungsfotos nicht mehr erkennen? © 4P/Screenshot

Nach und nach versucht der Protagonist seine Erinnerung wiederzufinden und den Grund für Serenas Verschwinden zu entdecken. Sie schwärmt ihm schließlich in diversen Briefen noch poetisch von der idyllischen Zeit in der abgelegenen Hütte vor. Auf mehr Details gehe ich lieber nicht ein, sonst würde ich euch die Hand voll Rätsel verderben, auf die man im Spiel stößt. Meine Hauptaufgabe ist es, einen Sinn hinter den Erinnerungen zu deuten und Zusammenhänge zu erkennen.

Da sich das Mysterium auf wenige Puzzles beschränkt, streifte ich irgendwann genervt durch die Hütte und hörte mir wieder und wieder die gleichen Bemerkungen an, welche mein Alter Ego beim Anschauen der wenigen Gegenstände von sich gibt. Es gibt weder ein Inventar noch sonstige Spielmechaniken – ich kann lediglich immer wieder die schlecht platzierten Hotspots untersuchen, welche sich immerhin mit der Leertaste anzeigen lassen.

Technische und handwerkliche Hürden


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Die typische „Cabin in the woods“ erinnert an viele US-amerikanische Horrorfilme. © 4P/Screenshot

Erschwert wird die Suche durch technische Probleme: Nachdem das Spiel dreimal abgestürzt ist, irre ich zum vierten Mal von Beginn an durch die Hütte und grüble darüber nach, an welcher Stelle meiner Figur etwas Neues eingefallen sein könnte – oder ob sie wieder nur die bekannten Sätze herunter leiert. Ärgerlich ist auch, dass es keinerlei Menüs gibt. Beim Druck auf die Escape-Taste schließt sich das Spiel komplett. Da es keinerlei Speicherfunktion gibt, darf ich ein fünftes Mal neu anfangen – na schönen Dank auch! Es ist löblich, dass die Entwickler die Immersion fördern wollen, aber hätten sie angesichts der technischen Probleme nicht wenigstens ein einfaches Haupt- und Speichermenü anbieten können?

 

  1. Ehrlich gesagt war ich ziemlich überwältigt von dem Spiel. Ganz am Anfang schon kam mir der Gedanke, dass mich das Spiel an irgendetwas erinnert, und nach wenigen Minuten fiel es mir wie Schuppen von den Augen: "Scratches", dieses kleine Adventure-Juwel, das für mich wohl immer die ewige Referenz in Sachen Adventure darstellen wird. Im Bücherregal steht doch tatsächlich das Debütwerk des Protagonisten aus "Scratches", Michael Arthate (das Buch heißt "Vanishing Town").
    Mit solchen kleinen Andeutungen richtet sich "Serena" wohl ziemlich stark an Genre-Fans. Die Steuerung scheint eins zu eins aus "Scratches" übernommen, daher hatte ich auch keine Probleme damit. Und ähnlich wie in diesem Spiel wird hier die Spannung auf eine sehr subtile Art und Weise erzeugt... die Bilder an der Wand, die Soundeffekte, die kleinen Andeutungen.
    Dass die Geschichte des Spiels im Grunde ziemlich vorhersehbar ist, empfand ich nicht als Kritikpunkt. In emotionaler Hinsicht spricht mich diese langsame und schleichende Dekonstruktion einer Liebesbeziehung deutlich mehr an als alle Limbos, Journeys oder Dear Esthers dieser Welt. Und von der Spielmechanik erst recht.
    Technische bzw. handwerkliche Mängel konnte ich ebenfalls keine feststellen.
    Das ist natürlich alles enorme Geschmackssache, aber mich persönlich hat "Serena" insgesamt enorm begeistert und meine Vorfreude auf "Asylum" noch einmal gesteigert. Einziger Kritikpunkt ist in meinen Augen die kurze Spielzeit.
    Edit: meine persönliche Wertung liegt bei 85%.

  2. 76 min Spielzeit, etwas holprig erlebt.nicht ganz alles kapiert, weil englisch..und vielleicht weil die Uhr bei mir kurz nacheinander gleich zweimal geschlagen hat, da war plötzlich nen Stimmungswechsel den ich etwas überzogen empfand.. Hab dank der Infos hier nicht die Esc Taste gedrückt und alles mit der linken Maustaste erledigt ;) Erlebnis befriedigend und kostenlos! Kenne allerdings niemanden persönlich der das Spiel wie ich interessiert durchgespielt hätte..

  3. 4P|Jan hat geschrieben:
    DancingDan hat geschrieben:Die Steuerung empfand ich auch nicht als hakelig. Entweder man schaut sich im mit Fixierung auf der "Hand" oder man bewegt die Hand an den Bildrand und sucht die gerenderten Szenen nach Untersuchungspunkten ab. Ich weiß zumindest nicht was daran hakelig sein soll. Das mit der Leertaste wusste ich nicht mal und habe die Hotspots so aufgespürt. Vielleicht habe ich deswegen auch etwas länger gebraucht.
    Die Kritikpunkte habe ich nicht bis ins Detail ausgeführt, um nicht das halbe Spiel vorwegzunehmen. ;) Um mal konkreter zu werden:
    - Um sich z.B. an den Tisch zu setzen, muss man nicht auf seine Mitte sondern seltsam auf die Ecke des Tisches klicken.
    - Auch die Hotspots sind seltsam platziert: Manche Objekte haben nur einen, manche gleich drei
    - Das Gehen fühlt sich auch seltsam an, weil das Symbol dazu nur an kleinen Stellen des Bildschirms erscheint.
    - Dass man zwischen Umsehen und Gehen umschalten kann, wird nicht erklärt - der Ausstieg per Escape-Taste auch nicht.
    - Man nicht, welche Dialoge unnütz sind oder welche nicht: Manche leiert er in Endlosschleife durch, an anderen Orten...
    Spoiler
    Show
    tut sich irgendwann eben doch etwas, wenn man eine bestimmte Reihenfolge des Betrachtens einhält. Ausgegraut werden schon bekannte Dialoge auch nicht.
    etc.
    Was findest du denn positiv an der Steuerung im Vergleich zu anderen Adventures (bzw. spielbaren Kurzgeschichten)?
    Danke für die Konkretisierung.
    An den Tisch setzt man sich, wenn man den Stuhl anklickt und nicht eine Ecke des Tisches. Es gibt Stellen wo man erst einmal herausfinden muss, dass hier mehrere Dinge untersuchbar sind. Zum Beispiel kann der Nachttisch beim Bett untersucht werden, sowie die Nachttischlampe. Das ist mir auch erst gegen Ende aufgefallen. Genauso wie Herd und Pfanne. Meintest du das mit "mehreren Hotspots an einem Objekt"? Jedenfalls empfand ich jeden Hotspot als logisch und nachvollziehbar. Sie mussten nur gesucht werden (ob so oder per Leertaste).<br...

  4. 4P|Jan hat geschrieben: - Um sich z.B. an den Tisch zu setzen, muss man nicht auf seine Mitte sondern seltsam auf die Ecke des Tisches klicken.
    Bei mir war es so, dass man auf den dort stehenden Stuhl klicken muss, um sich zu setzen. Den sieht man aber kaum, da die Kontraste extrem gering sind.
    4P|Jan hat geschrieben: - Auch die Hotspots sind seltsam platziert: Manche Objekte haben nur einen, manche gleich drei
    Das fand ich nicht so tragisch. Da fand ich es teilweise etwas umständlich, dass der Sprecher nicht schneller zum Ende kam.
    4P|Jan hat geschrieben: - Das Gehen fühlt sich auch seltsam an, weil das Symbol dazu nur an kleinen Stellen des Bildschirms erscheint.
    Wenn man weiß, wo man hinklicken soll, dann gewöhnt man sich dran. Ist aber alles andere als Intuitiv. Zumal man quasi nicht danebenklicken klicken kann, da erst dann Gegenstände untersucht werden, sobald der Charakter direkt vor diesem steht. Dazu muss man aber erst von der "Hauptstraße" abgebogen sein.
    4P|Jan hat geschrieben: - Dass man zwischen Umsehen und Gehen umschalten kann, wird nicht erklärt - der Ausstieg per Escape-Taste auch nicht.
    Ein Glück war ich durch den Test gewarnt.
    4P|Jan hat geschrieben: - Man nicht, welche Dialoge unnütz sind oder welche nicht: Manche leiert er in Endlosschleife durch, an anderen Orten...
    Spoiler
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    tut sich irgendwann eben doch etwas, wenn man eine bestimmte Reihenfolge des Betrachtens einhält. Ausgegraut werden schon bekannte Dialoge auch nicht.
    Das hat bei mir dafür gesorgt, dass ich nach 5 Minuten nur noch die Dialoge habe durchrauschen lassen. Die Atmosphäre wurde dadurch nicht getrübt und die Geschichte entgeht einem auch nicht, da man einfach schneller liest, als der Charakter spricht.
    Spoiler
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    Was für mich bereits nach dem ersten Rundgäng sehr entlarvend war, ist der Schrank. Der ist zu und er weist darauf hin, ihn er später öffnen zu wollen. Aber da war das halbe Spiel für mich schon klar. Nur der kleine Wendepunkt am Ende hats nochmal...

  5. Hui, ich habe Serena auch als sehr viel angenehmer wahrgenommen als der Tester.
    Mag aber auch damit zu tun gehabt haben, dass ich nicht wirklich viel erwartet hatte.
    In den Steam-Foren hatte ich schon so einige Threads bezüglich technischer Probleme gesehen und dachte mir "Meh, lässt es einfach drauf ankommen".
    Offensichtlich hatte ich Glück; bei mir lief alles problemlos und ich habe Serena in einem Rutsch durchgespielt. Die Steuerung fand ich nicht hakeliger als in z.B. Scratches oder anderen Adventures dieser Art.
    Die sich wiederholenden Phrasen hätte man sicher vermeiden können, aber das wäre auch das einzige, worüber ich persönlich mich "beschweren" würde, wenn das Spiel nicht umsonst wäre.

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