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Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Taktik & Strategie) – Schleichen, täuschen, meucheln

Lust auf kooperative Manöver und Schleichspannung in der guten alten Draufsicht? Das von Commandos (1998) inspirierte Shadow Tactics: Blades of Shogun lässt euch ein fünfköpfiges Team aus Ninja, Samurai & Co durch Schauplätze des alten Japan führen. Während der frühen Edo-Periode des 17. Jahrhunderts infiltriert man Burgen, Städte & Co. Ob die deutschen Entwickler von Mimimi Productions (The Last Tinker) an die Qualität des Klassikers der Pyro Studios oder Nachfolger wie Robin Hood (2002) von Spellbound anknüpfen können, verrät der Test.

© Mimimi Productions / Daedalic Entertainment

Schleichen mit dem Sichtkegel

Es ist immer wieder ein Drahtseilakt: Sobald sich mein Ninja duckt, kann er die grau schraffierten Zonen im hinteren Bereich des Sichtkegels gefahrlos betreten. Aber wann soll ich ihn bloß losschicken? Weil sich die Wache aktiv umsieht, schwenkt diese Zone hin und her. Und weil noch eine zweite Wache aufpasst, überschneiden sich diese auch noch. Ich müsste also punktgenau zwischen den Schatten surfen, wenn ich es gerade so von einer in die andere Zone schaffen will. Zudem weiß ich, dass ein Konflikt nach der Entdeckung meist mit meinem Tod endet. Soll ich vielleicht erst eine Wache weiter hinten weglocken und ausschalten? Oder den Charakter wechseln und von einer anderen Seite loslegen? Während mein Ninja kauernd lauert, wäge ich ab zwischen sorgfältiger Vorbereitung und dreister Initiative.

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Das erste Gebiet dient als Tutorial: Man lernt mit dem Ninja zu springen, zu täuschen und zu infiltrieren. Erst später kommen weitere Helden hinzu. © 4P/Screenshot

Schaffe ich es mit einem frechen Manöver unbemerkt zwischen ihren Blicken in den Busch hinter dem Tor zu huschen, ist die Freude natürlich umso größer! Aber selbst dort bin ich nicht sicher – zumindest nicht im Winter: Es gehört zu den lobenswerten Finessen dieser Echtzeit-Taktik, dass sich die Wachen nicht nur über Geräusche oder fehlende Kollegen wundern, die man vielleicht gerade gemeuchelt und in einer Kiste versteckt hat – dann stehen sie dort und murmeln „He’s missing.“ Schon auf dem zweiten von drei Schwierigkeitsgraden wird man auch als Genrekenner bereits in den ersten Missionen mit nur ein, zwei oder drei Helden richtig gefordert.

Denn die Wachen folgen z.B. auch Fußspuren, wenn diese für eine kurze Zeit im Schnee sichtbar sind. Schön ist, dass man sie damit auch gezielt in Fallen locken kann. Aber ich muss schnell raus aus dem Busch und per Kletterhaken auf das Dach, um mein Ziel zu erreichen. Kaum bin ich oben, drehe und zoome ich die Kamera, um einen möglichen Weg auzukundschaften. Der Blick lohnt sich auch deshalb, weil die malerische Kulisse zum Hinsehen einlädt: Neben der authentischen Mode und Architektur freut man sich über im Wind wehende Banner, Kleidung, Fahnen oder Bäume sowie hübsch animierte Patrouillen und natürlich Kampfszenen. Wenn Samurai Mugen seinen blutigen Doppelschlag ausführt, sieht das richtig gut aus.

Planung ist alles

Aber es geht hier nicht um Gemetzel, sondern clevere Infiltration. Wie soll ich in dieser dicht bevölkerten Stadt bloß eines der schwer bewachten Tore öffnen? Auf einen

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Es hat nicht geklappt: Die aufmerksamen Wachen lösen Alaram aus und rufen Verstärkung. Shadow Tactics lässt euch bis zu fünf Helden gelcihzeitig steuern: Ninja, Samurai, Geisha, Diebin/Fallenstellerin und Scharfschütze. © 4P/Screenshot

Knopfdruck lasse ich mir alles Interaktive wie Türen, Leitern & Co anzeigen – aha, da hinten könnte ich über ein Seil die Straßenseite wechseln, dann durch ein Gebäude! Erschwerend kommt hinzu, dass auch Zivilisten aufpassen: Entdecken sie mich, eilen sie ängstlich zur nächsten Wache und geben Meldung – sehr schön. Einige Wachen setzen zudem auf weite Distanz schon Gewehre ein, andere mit Strohhüten sind immun gegen Ablenkungsmanöver und Samurai kann man nicht mit einfachen Attacken meucheln. Außerdem wird die Alarmbereitschaft nach ersten Vorfällen verschärft: Man kann hören, wie Offiziere die einfachen Wachen vor einem Eindringling warnen; außerdem ist klasse, dass man nicht so einfach eine Truppe dezimieren kann, denn manche Posten werden nach einem Kill ersetzt. Unterm Strich eine klasse KI mit vielfältigen Verhaltensmustern!

Als Spieler habe ich aber auch einige Optionen, die mir alle im Rahmen des Tutorials in Form kleiner Schriftrollen näher gebracht werden: Um im Vorfeld meine Route zu planen, kann ich z.B. irgendwo im Gelände einen Augenmarker platzieren, der die aktiven Sichtlinien an diesem Ort anzeigt. Das ist neben den einblendbaren Sichtkegeln ein weiteres nützliches Hilfsmittel in diesem gefährlichen Abenteuer – auch die Schnellspeicherfunktion ist ein verdammt guter Freund, denn jede kleine Situation kann in einem Alarm eskalieren. Und wenn man erstmal beschossen oder umzingelt wird, hat man selbst mit Heilung und doppelten Attacken keine Chance mehr auf eine Flucht.

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Am Ende einer Mission gibt es eine Zusammenfassung plus Statistiken. © 4P/Screenshot

  Es gibt auf den ersten Blick viele scheinbar aussichtslose Situationen aufgrund der Anzahl und Positionierung der Wachen. Hier hilft der coole Schattenmodus: Mit ihm lassen sich Manöver wie z.B. das Ausschalten von Wachen zeitgleich von mehreren Charakteren ausführen. Aus einem Busch heraus zückt der Samurai sein Katana, während der Dieb seine Dolche hinter einer Kiste aufblitzen und der Scharfschütze sein Gewehr krachen lässt – so schlägt man manchmal zwei, drei Fliegen mit einer Klappe, ohne dass eine Alarmkette ausgelöst wird. Diese simultanen Aktionen sind das Highlight in einem weitgehend sehr gut konzipierten Taktik-Abenteuer, das einem auf dem Weg zum Ziel viele Möglichkeiten bietet: Man kann auf Seilen balancieren, in Flüssen schwimmen, Schlüssel stehlen, Leichen oder Bewusstlose wegtragen, explosive Fässer detonieren lassen, sich in fahrenden Wagen verstecken oder Kräne & Co sabotieren, um Unfälle vorzutäuschen.



  1. James Dean hat geschrieben: 25.11.2016 13:27
    Eikant hat geschrieben:Commandos im alten Japan? Demo runtergeladen und ich bin sehr begeistert, mehr kann ich nicht sagen. Ich werds mir kaufen.
    Und was die Sprache angeht: Ich habs mit japanischer Synchro gespielt, was auch direkt mehr Atmosphäre gibt. Da brauche ich keine deutsche und sehe das auch nicht als schwach an, für ein deutsches Studio.
    Nur eine Minorität in Deutschland verfügt über Jabanischgenndnisse, wie ein berühmter Bayer es jetzt sagen würde.
    Habs jetzt erst gelesen...lel...

  2. James Dean hat geschrieben:
    Eikant hat geschrieben:Commandos im alten Japan? Demo runtergeladen und ich bin sehr begeistert, mehr kann ich nicht sagen. Ich werds mir kaufen.
    Und was die Sprache angeht: Ich habs mit japanischer Synchro gespielt, was auch direkt mehr Atmosphäre gibt. Da brauche ich keine deutsche und sehe das auch nicht als schwach an, für ein deutsches Studio.
    Nur eine Minorität in Deutschland verfügt über Jabanischgenndnisse, wie ein berühmter Bayer es jetzt sagen würde.
    Tatsächlich finde ich es überragend, dass es eine japanische Sprachausgabe gibt. Da sehe ich gerne darüber hinweg, dass es kein Deutsch gibt. Vielleicht wäre ich als Entwickler sogar so weit gegangen, die englische Sprachausgabe ebenso zu streichen. Die Atmo wird dadurch absolut stimmig. Und die Untertitel gibt es ja nicht umsonst.
    Wenn ich Call of Duty spiele und die Briten und die Russen unterhalten sich ebenfalls auf Deutsch... :Spuckrechts:

  3. Oha....wie der Phönix aus der Asche....Thema stimmt für mich....Setting perfekt.....gleich bestellen. Am Wochenende bin ich allein zuhause...Frau und Kind sind unterwegs.....ei ei ei.

  4. Oshikai hat geschrieben: Der begriff 'kooperativ' ist hier einfach irreführend, zumal man sich bei 5 verschiedenen Protagonisten durchaus vorstellen könnte es kooperativ (mit anderen!) durchspielen zu können.
    Commandos 2 hats vorgemacht.
    Nein ist er nicht. Der Begriff ist korrekt, dein Wunschdenken hat dir halt einen Streich gespielt. :)

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