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Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Taktik & Strategie) – Fernöstliche Infiltration

Vor einem halben Jahr konnte Shadow Tactics bereits auf dem Rechner unser Gold erobern. Wer Lust auf kooperative Manöver und Schleichspannung in der guten altenDraufsicht hatte, wurde sehr gut unterhalten. Das von Commandos (1998) inspirierte Abenteuer lässt euch ein fünfköpfiges Team aus Ninja, Samurai & Cojetzt auch auf PlayStation 4 und Xbox One durch Schauplätze des alten Japan führen. Ob auch die Konsolenversion überzeugen kann, verrät der Test.

© Mimimi Productions / Daedalic Entertainment

Schleichen mit dem Sichtkegel

Es ist immer wieder ein Drahtseilakt: Sobald sich mein Ninja duckt, kann er die grau schraffierten Zonen im hinteren Bereich des Sichtkegels gefahrlos betreten. Aber wann soll ich ihn bloß losschicken? Weil sich die Wache aktiv umsieht, schwenkt diese Zone hin und her. Und weil noch eine zweite Wache aufpasst, überschneiden sich diese auch noch. Ich müsste also punktgenau zwischen den Schatten surfen, wenn ich es gerade so von einer in die andere Zone schaffen will. Zudem weiß ich, dass ein Konflikt nach der Entdeckung meist mit meinem Tod endet. Soll ich vielleicht erst eine Wache weiter hinten weglocken und ausschalten? Oder den Charakter wechseln und von einer anderen Seite loslegen? Während mein Ninja kauernd lauert, wäge ich ab zwischen sorgfältiger Vorbereitung und dreister Initiative.

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Das Spiel wurde inhaltlich 1:1 für Konsolen umgesetzt. © 4P/Screenshot

Schaffe ich es mit einem frechen Manöver unbemerkt zwischen ihren Blicken in den Busch hinter dem Tor zu huschen, ist die Freude natürlich umso größer! Aber selbst dort bin ich nicht sicher – zumindest nicht im Winter: Es gehört auch auf PlayStation 4 und Xbox One zu den lobenswerten Finessen dieser Echtzeit-Taktik, dass sich die Wachen nicht nur über Geräusche oder fehlende Kollegen wundern, die man vielleicht gerade gemeuchelt und in einer Kiste versteckt hat – dann stehen sie dort und murmeln „He’s missing.“ Schon auf dem zweiten von drei Schwierigkeitsgraden wird man auch als Genrekenner bereits in den ersten Missionen mit nur ein, zwei oder drei Helden richtig gefordert.

Denn die Wachen folgen z.B. auch Fußspuren, wenn diese für eine kurze Zeit im Schnee sichtbar sind. Schön ist, dass man sie damit auch gezielt in Fallen locken kann. Aber ich muss schnell raus aus dem Busch und per Kletterhaken auf das Dach, um mein Ziel zu erreichen. Kaum bin ich oben, bewege und drehe ich die Kamera, indem ich den linken Analogstick nutze und für einen Schwenk R2 gedrückt halte, um einen möglichen Weg auzukundschaften. Der Blick lohnt sich auch deshalb, weil die malerische Kulisse zum Hinsehen einlädt: Neben der authentischen Mode und Architektur freut man sich über im Wind wehende Banner, Kleidung, Fahnen oder Bäume sowie hübsch animierte Patrouillen und natürlich Kampfszenen – bis auf etwas längere Ladezeiten bietet auch die Konsolenversion sehr ansehnliche Szenen. Wenn Samurai Mugen seinen blutigen Doppelschlag ausführt, sieht das richtig gut aus.

Planung ist alles

Aber es geht hier nicht um Gemetzel, sondern clevere Infiltration. Wie soll ich in dieser dicht bevölkerten Stadt bloß eines der

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Die Steuerung wurde optimal für PlayStation 4 angepasst und lässt sich modifizieren. © 4P/Screenshot

schwer bewachten Tore öffnen? Auf einen L3-Druck lasse ich mir alles Interaktive wie Türen, Leitern & Co anzeigen – aha, da hinten könnte ich über ein Seil die Straßenseite wechseln, dann durch ein Gebäude! Erschwerend kommt hinzu, dass auch Zivilisten aufpassen: Entdecken sie mich, eilen sie ängstlich zur nächsten Wache und geben Meldung – sehr schön. Einige Wachen setzen zudem auf weite Distanz schon Gewehre ein, andere mit Strohhüten sind immun gegen Ablenkungsmanöver und Samurai kann man nicht mit einfachen Attacken meucheln. Außerdem wird die Alarmbereitschaft nach ersten Vorfällen verschärft: Man kann hören, wie Offiziere die einfachen Wachen vor einem Eindringling warnen; außerdem ist klasse, dass man nicht so einfach eine Truppe dezimieren kann, denn manche Posten werden nach einem Kill ersetzt. Unterm Strich eine klasse KI mit vielfältigen Verhaltensmustern!

Als Spieler habe ich aber auch einige Optionen, die mir alle im Rahmen des Tutorials in Form kleiner Schriftrollen näher gebracht werden: Um im Vorfeld meine Route zu planen, kann ich z.B. irgendwo im Gelände einen Augenmarker platzieren, der die aktiven Sichtlinien an diesem Ort anzeigt. Das ist neben den einblendbaren Sichtkegeln ein weiteres nützliches Hilfsmittel in diesem gefährlichen Abenteuer – auch die Schnellspeicherfunktion ist ein verdammt guter Freund, denn jede kleine Situation kann in einem Alarm eskalieren. Und wenn man erstmal beschossen oder umzingelt wird, hat man selbst mit Heilung und doppelten Attacken keine Chance mehr auf eine Flucht.

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Ähnlich wie auf dem Rechner informieren Tutorials über die Spielmechaniken. © 4P/Screenshot

  Es gibt auf den ersten Blick viele scheinbar aussichtslose Situationen aufgrund der Anzahl und Positionierung der Wachen. Hier hilft der coole Schattenmodus: Mit ihm lassen sich Manöver wie z.B. das Ausschalten von Wachen zeitgleich von mehreren Charakteren ausführen. Aus einem Busch heraus zückt der Samurai sein Katana, während der Dieb seine Dolche hinter einer Kiste aufblitzen und der Scharfschütze sein Gewehr krachen lässt – so schlägt man manchmal zwei, drei Fliegen mit einer Klappe, ohne dass eine Alarmkette ausgelöst wird. Diese simultanen Aktionen sind das Highlight in einem weitgehend sehr gut konzipierten Taktik-Abenteuer, das einem auf dem Weg zum Ziel viele Möglichkeiten bietet: Man kann auf Seilen balancieren, in Flüssen schwimmen, Schlüssel stehlen, Leichen oder Bewusstlose wegtragen, explosive Fässer detonieren lassen, sich in fahrenden Wagen verstecken oder Kräne & Co sabotieren, um Unfälle vorzutäuschen.



  1. Gestern Mission 11 gespielt, ganz starkes Kino, die Mission war von feinsten, sowas gut gemachtes hab ich lange nicht mehr gesehen, ein Stealth Traum-zweieinhalb Stunden für gebraucht auf Hardcore, dachte zwei, dreimal, das packste nicht, dann tat sich wieder eine Lösung auf-also das war eine richtig geile Mission mit absolutem Oldschool Feeling
    Nähere mich nun langsam dem Ende des Spiels, 2 Missionen noch, bin gespannt wie es ausgeht.
    Die Story finde ich ehrlich gesagt recht stark als Aufhänger für das Game, ist halt eine klassische Story wie in japanischen Samurai Filmen, mit Wendungen und Schicksalen

  2. Usul hat geschrieben: 11.08.2017 13:26
    rainynight hat geschrieben: 11.08.2017 12:37Wenn aus nem Gebüsch plötzlich ne Whiskey Flasche vor dich geschmissen wirft, wunderst dich natürlich nicht drüber und rennst gleich ohne nachdenken hin, um sie dir zu holen.
    Je nach Whiskey, ja. :D
    :lol: :lol: :lol:

  3. Wird auf jeden Fall geholt. Aber erst im Herbst. Jetzt im Sommer hab ich nicht so viel Zeit zum daddeln. Die japanische Sprache find ich übrigens überaus gut. Versteh zwar nichts, aber passt zum Setting und versprüht Atmosphäre.

  4. Spiritflare82 hat geschrieben: 11.08.2017 23:33 Gibt mir so eine Art interaktives Brettspiel Feeling
    DAS hört sich echt gut an. Geht ja fast schon in Richtung Rundentaktik und in dem Bereich werde ich sowieso ganz schnell schwach.
    Gut dann. Die nächste Zeit mal nach guten Gebrauchtangeboten Ausschau halten.

  5. Du hast halt Stealth hier in der absoluten Oldschool Form: Du siehst die ganze Zeit die Sichtkegel der gegner, kannst deine Figuren sicher in Büschen oder hinter einer Hütte "parken" um dir den nächsten Schritt zu überlegen, kannst schnellspeichern/laden wenns mal schiefgeht oder wenn du rumprobieren willst und steuerst deine Figuren meist unabhängig voneinander, z.B. Samurai läuft durch Büsche und der Ninja über Hausdächer, dann der Schattenmodus um Moves der Figuren aufeinander abzustimmen und auf Knopfdruck läuft dann das ab was du vorher als befehl ausgegeben hast
    Dafür ist halt schnell Ende wenns wirklich schiefgeht weil dann werden Verstärkungen entsandt die zusätzlich rumlaufen, also sollte man schauen das man soweit ungesehen durchkommt
    Ist ein ganz klein bissel wie ein Tenchu in Iso Perspektive im Desperados/Commandos Style und macht echt sehr viel Spass. Gibt mir so eine Art interaktives Brettspiel Feeling, das es heute so gut wie garnicht mehr gibt: Da grübelt man wie man denn den Samurai von dort an der Tür wegbekommt der wiederum im Sichtfeld vom Typen auf dem Turm ist und so Sachen. Ist echt cool. Und die Missionen sind lange, hab für Nummer 7 gute 2 Stunden gebraucht, das Ende hatte es in sich

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