In diesem Spiel ist ein Ritter noch ein echter Ritter – selbst, wenn er wie in der 8-Bit-Ära aus nur wenigen Pixeln besteht und auf ein paar schmalen Plattformen patrouilliert. Sobald ich mich ihm nähere, sprintet er wie von der Tarantel gestochen auf mich zu und lässt nicht locker, bis ich entweder keine Energie mehr habe, in die Lava stürze oder über einen weiten Abgrund geflüchtet bin. Und mit nicht locker lassen ist nicht gemeint, dass er lediglich ein paar Schlagroutinen abspult. Er schnellt vor und zurück, hebt den Schild über den Kopf, um meine Schaufelattacke aus der Luft abzuwehren und setzt sofort nach. Selbst wenn ein paar meiner Hiebe seine Deckung durchbrechen, dauert der Kampf eine ganze Weile. Sicher, wer sich die Attacken der Feinde einprägt, kann sie auch in Shovel Knight irgendwann relativ einfach aushebeln – aber für einen stinknormalen Gegner schlägt sich der Widersacher in schwerer Rüstung richtig gut.
Auch die metaphysischen Biester geben ihr Bestes. Einem bildschirmgroßen Blasen spuckenden Drachen muss ich z.B. erst ein paar Mal mit der ausgefahrenen Schaufel auf den Kopf springen, bevor er nachgibt. Selbst einfache Frösche sind nicht so harmlos, wie sie zunächst wirken: Manche springen mir urplötzlich an den Hals, um ein paar elektrische Blitze auf mich niederzucken zu lassen oder zerplatzen nach meinem Hieb sogar in einer gefährlichen Explosion. Noch kniffliger wird es in den Bosskämpfen: Die Ritter vom „Order of no Quater“ machen mir das Leben besonders schwer. Zusammen mit einer geheimnisvollen Magierin terrorisieren sie das Königreich, welches in thematische Welten aufgeteilt ist. Ihre Geschichte hält sich allerdings so sehr im Hintegrund wie in uralten Spielen.
Härter als der Tod?
Beim Kampf gegen einen teleportierenden Sensemann muss ich z.B. mit gutem Timing über seine durch die Luft wirbelnde Klinge springen, während immer wieder neue Skelettkrieger aus dem Boden wachsen. Und weil das offenbar nicht reicht, findet das Ende des Kampfes in der Dunkelheit statt, welche nur von kurzen Blitzen erhellt wird.
Ich muss mich also wie bei einem nächtlichen Stromausfall auf die einstudierten Abstände verlassen. Mit nur noch einem halben Energiepunkt schicke ich den Sensemann schließlich selbst über den Jordan, indem ich ihn mit Feuerbällen bombardiere. Die lodernden Projektile sind eines der Extras, die in Geheimkammern versteckt liegen oder sich durch gefundenes Gold im Dorf freischalten lassen. Dazu gehören z.B. so nützliche Dinge wie ein Wurfanker, Lebenskraft- und Mana-Aufrüstungen oder neue Schaufel-Angriffe. Verrückte Attacken oder neue Ideen wie im erfrischend kreativen Fly’N sind nicht dabei – stattdessen baut das Spiel ganz auf seine Hommage an 8-Bit-Plattformer.
Hab mir das Spiel gestern geholt... und meine Fresse die Bosse sind recht knifflig.. wenn man über ein Jahrzehnt weder einen Controller noch einen Handheld in der Hand hatte.
Beim 2. Boss hab ich für den Moment geragequitted. Hab aber seine Abläufe langsam raus..
Der 3d-Effekt aufm 3ds ist bei diesem Spiel übrigens ziemlich klasse
Also ich spiele auf Deutsch, habe bisher die erste "Welt" hinter mir mit ihren knapp 4,5 Dungeons und bin nun in der zweiten Stadt angekommen. Die Lokalisierung ist eigentlich recht gut, allerdings sind dann doch die ein oder andere Übersetzung etwas kantig. Ich weiß zwar nicht, wie die gute bzw. böse Frau rund um die "Order of no Quater" im englischen betitelt wird, aber hier heißt die "Die Verzauberin" und der "Orden ohne Gnade". Liest sich ein klein wenig unrund, aber das macht das Spiel trotzdem überhaupt nicht mies, mich stört es zumindest überhaupt nicht. Die Frage nach der Langen Verzögerung durch die europäische Lokalisierung bleibt aber trotzdem.
Ich kann das Spiel (trotz vieler in meinem Bekanntenkreis, die bei den 15 EUR ja lieber noch auf einen Sale warten würden) uneingeschränkt weiterempfehlen, der Sound ist absolut MEGA(!!!) und ich erinnere mich sehr sehr gern an meine alte NES Zeiten....
Übrigens super Testbericht (mittlerweile wird ja eher gemeckert bei 4P-Tests...). Ich würde meinerseits noch hinzufügen, dass ich es überhaupt nicht schlimm/frustrierend ist, wegen einem Treffer vom Gegner nach hinten "gerückt" zu werden, auch wenn es oft so geskriptet ist, dass dieser natürlich dann auftaucht/angreift, wenn ich hinter mir eine tödliche Klippe habe. Das gehört absolut zum Retro-Flair dazu, dass man sich bestimmte Passagen einprägt und wer noch die ganz alten Megaman Teile gespielt hat, weiß, wie sowas WIRKLICH frusten kann ^^
Die Checkpoints sind eigentlich echt fair, trotzdem fordert das Spiel mir das ein oder andere Mal (jetzt schon) etwas ab, die Bossfights finde ich extrem gut! Achja, hab ich schon die tolle Musik erwähnt !!!!
Wie steht es nun also um die Lokalisierung? Taugt die "deutsche Version" was oder will man sofort wieder umschalten?
Sicher die Story wird ohnehin eher als unterentwickelt bekrittelt aber immerhin war das ja einer der Gründe für die Verzögerung~