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SingStar: Anthems (Musik & Party) – SingStar: Anthems

Wir alle sind Singstars – oder sollten es zumindest mittlerweile sein, schließlich trudelt mit SingStar Anthems die sechste Wiedergeburt derselben Idee auf die PS2, die siebte (Legends) steht schon in den Startlöchern. Nach Rocksongs, Partyhits und deutschem Liedgut lauern jetzt Disco-Klassiker der letzten dreißig Jahre auf eure Stimmbänder.

© Sony London / Sony

I wanna sing with somebody

SingStar Anthems trägt hierzulande einen schwer zu übersehenden Kleber, auf dem neben »100% Party-Garantie« auch 20-Disco-Klassiker versprochen werden. Nun, für Songs wie »I will survive« (Gloria Gaynor), »It’s raining men« (Weather Girls), »You spin me round« (Dead or Alive) oder »Kids in America« von Kim Wilde mag das völlig zutreffen. Aber »Don’t Cha« von den Pussycat Dolls (2005) ein Disco-Klassiker?  »Deeper

Ui, Klassiker! Davon gibt’s einige auf SingStar: Anthems.
Shade of Blue« von Steps (2000)? »Biology« von Girls Aloud (2005)? »Crazy Chick« von Charlotte Church (2005)? Alles Klassiker, zu denen schon unsere Mütter und Väter die Afros und High-High-Heels schwangen? Ahem. Und ganz nebenbei: »Total Eclipse of the heart« von Bonnie Tyler? Ein Disco-Klassiker? Okay, vielleicht als Rausschmeißer oder für die Kuschelrunde. Aber ist das nicht eher ein Song, der hauptsächlich jungen Mädchen half, im Liebeskummer versunken in ein Kissen zu heulen? Insgesamt zu einem beachtlichen Teil eine fragwürdige Wahl, angesichts des Titels.

Der SingStar-Kenner wundert sich darüber hinaus über die Anzahl der Schmetter-Helfer: Gerade mal 20 Songs tummeln sich auf der DVD, auf jedem anderen SingStar waren’s bislang 30 – aber natürlich kostet das Game genauso viel wie gehabt. Zusätzlich gesellen sich fünf Medleys zu den Liedern, die unter Mottos wie »Hot Beats« oder »Feel the Love« die vorhandenen Tracks stückweise und, Tradition ist Tradition, reichlich ruckelig aneinanderklöppeln. Immerhin können wir uns hierzulande dieses Mal glücklich schätzen, nicht schon wieder eine Extrawurst serviert zu bekommen: Deutsche Trällerherzen dürfen zu denselben Songs abgehen wie Goldkehlchen im Rest der Welt. Wer auf hiesiges Lala nicht verzichten kann, bekommt im Vorgänger Singstar: Deutsch Rock-Pop eine Überdosis davon.

Radio Blah-Blah

Ui, ähm.. Klassiker? Der Rest besteht irritierenderweise aus sehr modernen Songs.
Die Spielmodi scheinen seit einigen Ausgaben in Stein gemeißelt zu sein, allein könnt ihr entweder für Punkte oder einfach so gegen die Wand singen. Seid ihr mindestens zu zweit, dürft ihr das Mikro herumreichen, und zusammen oder gegeneinander singen – das übliche Lied, das die obligatorischen drei Schwierigkeitsgrade beherbergt. Gesangstechnisch ist Anthems auf jeden Fall zugänglicher als noch Rock-Pop: Die Songs sind insgesamt ziemlich einfach zu trällern, selbst Schwergesichte wie Whitney Houston oder Queen ackern sich durch sehr simple Songs (»I wanna dance with somebody« bzw. »Radio Ga-Ga« – schade, kein »Bohemian Rhapsody« weit und breit). Wahrlich herausfordernd sind hauptsächlich neuere Kaliber wie der »Popstars«-Albtraum »Can’t fight the moonlight« von Leann Rimes.

   

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