Man kennt das Problem: Eigentlich sind sich die Spiele eines Genres sehr ähnlich und bieten die gleichen Steuerungsfinessen. Gerade beim Tennis beschränkt sich die Auswahl in der Regel auf Lobs, Top Spins, Slice- sowie Stopp- und Schmetterbälle. Aber wie es nun mal so ist, gibt es doch immer wieder diesen kleinen, aber feinen Unterschied, der mit der Knopfbelegung anfängt und mit dem richtigen Timing aufhört. Also führt die erste Station in der Smash Court-Welt am besten zum Tutorial, in dem euch in über 20 Lektionen der Umgang mit dem virtuellen Schläger näher gebracht wird. Das passiert allerdings dermaßen zäh, dass ihr das Pad am liebsten schon nach zwei Minuten gähnend aus der Hand legen wollt. „Schlage fünf Top Spins“, „Schlage fünf Slice-Bälle“, „Mach zehn Aufschläge“, „Mach zehn SCHÖNE Aufschläge“ – so sehen die ersten Lektionen aus, die erst gegen Ende etwas anspruchsvoller werden, da man hier bei den Returns vorgegebene Flächen treffen muss. Die letzte Prüfung besteht dann daraus, fünf Punkte in Folge gegen einen KI-Spieler zu machen. Zumindest bei mir zeigte sich dabei deutlich, dass das ganze vorherige Training vollkommen für die Katz war, denn ich habe mir an dieser Aufgabe zunächst die Zähne ausgebissen, bis ich irgendwann selbst das Gespür für das richtige Timing bei den Schlägen
entwickelt hatte, das mir in den öden Sessions davor aber nie wirklich näher gebracht wurde. Schon das Tutorial von Command & Conquer 3 war eine zähe Angelegenheit, hatte aber zumindest den Nutzen, mir die Steuerungsmöglichkeiten effektiv zu erklären. Smash Court 3 ist hingegen einfach nur zäh!
Mangelnde Dynamik
Was für das Tutorial gilt, lässt sich leider auch auf den ernsten Einsatz auf den Courts übertragen, die von Gras- über Sand- bis hin zu Hartplätzen reichen und die Ballphysik entsprechend unterschiedlich beeinflussen. Doch eines haben alle gemeinsam: Den Ballwechseln fehlt es insgesamt an Dynamik, die z.B. Virtua Tennis so auszeichnet. Die lizenzierten Tennisprofis wie Roger Federer, Rafael Nadal, James Blake oder auch weibliche Cracks wie Martina Hingis oder Maria Sharapova bewegen sich trotz Spurt-Taste allesamt zu behäbig über die Plätze und lassen einen gewissen Kampfgeist vermissen. Wo bei Virtua Tennis oder Top Spin die Akteure noch mit Hechtrollen versuchen, den Ball zu erwischen, schauen sie hier nur blöd zu, wie das runde Filz knapp am eigenen Körper vorbei huscht, während sich der Gegner über einen sicheren Punkt freuen darf. Die Smash Court-Profis wirken einfach viel zu steif und werfen zudem bei der Kollisionsabfrage einige Rätsel auf: Vor allem am Netz fällt auf, dass der Ball anscheinend gar nicht den Schläger berührt, aber trotzdem getroffen wird – sehr seltsam. Trotzdem sind vor allem die Angriffe am Netz der Schlüssel zum Sieg. Schlagt ihr nur von der Grundlinie, erwartet euch eine nicht enden wollende Ping Pong-Partie, da euch die ungenaue, lahme Steuerung zu wenige Möglichkeiten lässt, die Flugbahn des Balls wie gewünscht zu beeinflussen. Doch sobald ihr ans Netz stürmt, ist euch der Punkt schon so gut wie sicher. Dieses Muster zog sich wie ein roter Faden durch die Matches. Zwar gib es auch
Neben den Herren der Schöpfung wie Nadal & Co, sind auch weibliche Profi-Spielerinnen in der Auswahl vertreten. |
einige sehenswerte Ballwechsel, doch macht sich insgesamt schnell Eintönigkeit breit. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und so kann es auch hier passieren, dass euch manche Gegner mit ihrer Netz-Taktik ganz schön ins Schwitzen, denn direkte Passierbälle oder Lobs führen nur selten zum gewünschten Erfolg.
„Der war doch drin!“
Eine schöne Idee ist, dass man nach gewonnenen oder verlorenen Punkten seine Emotionen per Knopfdruck rauslassen kann. So könnt ihr euer Gegenüber bei einem Punktgewinn verspotten oder euch überschwänglich freuen, während ihr bei verlorenen Bällen den Frust rauslassen oder den Gegner sogar für seine Leistung loben könnt. Etwas zwiespältig sehe ich die Möglichkeit, Schiedsrichterentscheidungen anfechten zu können. Klar, es gehört zum Tennissport dazu und hin und wieder erlauben sich auch die Unparteiischen mal einen Fehler. In den Smash Court-Matches liegen sie aber derart oft daneben, dass es fast schon zur Glückssache wird, alle Fehlentscheidungen anzuprangern. Liegt ihr dagegen mehr als drei Mal mit eurem Einwand daneben, habt ihr für den Rest der Partie keine Möglichkeit mehr, Einspruch gegen die Schiri-Entscheidungen einzulegen. Im Prinzip eine nette Idee, doch ist die Art und Weise der Umsetzung eher fraglich. Auch die Konditionsleiste eurer Spieler, die zu Beginn recht schnell abbaut, wirkt nicht gerade ausgereift, da der Unterschied zwischen topfit und völlig ausgelaugt kaum spürbar ist. Man hätte das Prinzip viel taktischer aufbauen können, indem man mit leichteren Schlägen seine Kondition wieder aufbaut, während harte, schnelle Schläge entsprechend Kraft kosten. Hier wirkt das System allerdings sehr unausgegoren.
Schade dass es anscheinend immer noch kein gutes Tennis Spiel auf aktuellen Konsolen gibt....das wäre für mich glatt ein Anreiz gewesen über einen Kauf nachzudenken. Dass 4Players aber immernoch Topspin 2 als realistische Referenz angibt finde ich schon peinlich. Mir hat ja schon Topspin 1 nicht wirklich gefallen aber Teil 2 ist mit seinem statischen und lächerlich unrealistischen Spielablauf nun warlich keine Referenz. Was Realismus angeht habe ich leider noch nichts gespielt was mit Super Tennis auf dem SNES konkurieren kann. Schade drum
bei topspin 3 haben die macher es tatsächlich geschafft dem spiel auch noch die letzten feinheiten zu rauben und deshalb geht das mit der wertung in meinen augen voll in ordnung
greetz
Interessant, das so ein schlechtes Spiel,
nur 3% weniger als Top Spin 3 bekommt.
wo du gerade testest
man sieht kein "kommentare"-fenster auf der fazitseite bei den spieletests