Während Stealth-Kills und MP-Geballer in Third-Person-Sicht ablaufen, wechselt das Spiel beim Benutzen des Scharfschützengewehrs in eine Ego-Zielvisier-Sicht: Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad unterstützen diverse Hilfen euer Vorhaben, blutige Löcher in Nazi-Leiber zu treiben. Kopfschüsse sind fast immer tödlich, Körpertreffer können dem Opfer die Zeit geben, noch die Kollegen zu alarmieren. Je nachdem wie ihr die Killcam-Häufigkeit eingestellt haben, fängt eine Zeitlupensicht eure tödlichen Schüsse ein – währenddessen wird die Zeit eingefroren und ihr müsst nicht befürchten, derweil ertappt zu werden; und mit X-Taste kann man die Kugel-Kamera-Fahrt auch abbrechen, wenn man mal keine Lust auf Innereien hat. Extrem wichtig bei Sniper Elite ist die Geräuschkulisse beim scharfen Schießen: Im Waffen-Menü wird sogar angezeigt, wie weit die Sniperschüsse hörbar sind und bei 70 bis 90 Metern ist es klar, dass es mal eben nicht durchgehen wird, wenn ihr einfach so drauflosballert. Sehr gelegen kommen da Dieselgeneratoren oder LKW-Motoren, die man auf Knopfdruck sabotiert: Dann hat man stets ein kurzes Krach-Zeitfenster, währenddessen Schüsse nicht gehört werden. Doch selbst dann ist Vorsicht geboten: Umstehende Soldaten wechseln sofort in den Alarmzustand und auch gefundene Leichen sind ein Grund zur Besorgnis. Wohl deshalb kann Karl tote Körper nicht nur filzen sondern auch ins Gras schleppen, Böschungen hinabwerfen oder in Kisten verstecken.
Schlossgärten & Schwerindustrie
Oben habe ich bereits ein paar Einsatzgebiete wie den Mont Saint-Michel beschrieben, generell ist es klasse, wie viel Abwechslung Entwickler Rebellion in dieser Hinsicht auffährt. Es geht durch Kleinstadtgassen und Bunkeranlagen am Sandstrand, an anderer Stelle schleicht Karl auf einem Staudamm, tigert durch einen hübschen Obstgarten und ein Untergrund-Hospital oder sabotiert inmitten einer Fabrikhalle samt glühendem Hochofen. Dabei sind verschiedene Agenten-Talente gefragt: Bedächtiges Schleichen in engen Räumen, Studieren von offenen Flächen mit schwer sichtbaren Patrouillen oder das Klettern an Fassaden, um besonders gute Sniper-Spots zu erreichen. Vermisst habe ich dabei ein Werkzeug, mit dem Karl seinen Feinden beim Erkunden den entscheidenden Schritt voraus ist, also eine Drohne wie in den letzten Teilen von Sniper Ghost Warrior oder Ghost Recon. Natürlich wäre das im Jahr 1944 ziemlicher Unsinn, denn Rebellion muss sich ja an den technischen Rahmen des Zweiten Weltkriegs halten – eine Art Ping-Radar, der Feinde auf einem Mini-Radar markiert, hätte die Immersion aber sicher nicht zerstört; die Silhouetten von ganz nahen Wachen kann ich mir durch Druck auf den Analogstick ja auch anzeigen lassen.
Enttäuscht hat mich neben dem brutal einfalllosen Auflevel-Bäumchen für Fairburne die Unwichtigkeit von Gadgets: Zwar kann ich einen Weg verminen oder tote Feinde mit TNT versehen, in der Praxis wird zu man derlei Experimenten aber kaum gezwungen, weil Stealth-Kills im Sprintmodus dann doch den einfacheren Lösungsweg darstellen. Vorbildlich sind dafür die vielen Einstellungsmöglichkeiten beim Schwierigkeitsgrad – das macht die Feinde im Spiel zwar nicht intelligenter (sie sind oft ziemlich dumm), trotzdem sollte so für jeden Spielertyp die richtige Balance möglich sein. Was die Entwickler zu dem kaum leserlichen Schrifttyp der Text-Tutorials geritten hat, weiß ich nicht – ich musste schon ziemlich nah an meinen 65 Zoll großen Einheitsfernsehempfänger ran, um alles lesen zu können. Für Langzeitspaß können die freischaltbaren, zusätzlichen Einstiegspunkte in die Missionsgebiete sorgen, auch die höherwertigen Waffenverbesserungen (z.B. Schalldämpfer für Sniper-Gewehre) machen einen erneuten Anlauf spannend – trotzdem hätte es mich gefreut, wenn die Freischaltung weniger mühevoll gewesen wäre und ich ein paar Dinge davon schon früher im Spiel hätte einsetzen können.
Hallo,
Ich muss zugeben, dass mir der vierte Teil besser gefällt als der fünfte. Ich hatte noch nicht allzu viel Zeit, um es zu testen, aber ich hoffe, dass es im Laufe der Missionen noch einige Entwicklungen geben wird.
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Ich hatte in einer Durststrecke Teil 4 Gespielt und hatte wenigstens teilweise gute Unterhaltung. In der Hoffnung, dass Teil 5 wesentlich nachgeschärft bzw. verbessert würde, habe ich mir "leider" Teil 5 gekauft und dann nach der zweiten Mission abgebrochen und zu den "mag ich so nicht" Spielen gelegt.
Ich fand sogar den 5.Teil schlechter als den 4. Teil.
Die Ki ist einfach Grottig. Entweder wird man schon gesehen - alle zur selben zeit - obwohl es nicht möglich sein dürfte, oder mehrere Doofies laufen in dem Raum wo man sich befindet und laufen gegen die Wand und blockieren den Ausgang - schrecklich.
Es ist nicht möglich über den Kleinsten Stein zu springen, oder eine Hecke - nur an vordefinierte Stellen möglich. Da geht bei einem derartigen Spiel mit Schleichpassagen so gar nicht.
Ich finde es schade um dieses Spiel, dass sogar kein Herzblut drinnesteckt und alles so anspruchslos ist.
Wieder mal 60.- Euronen für den Po
So viel anspruchsloser als andere Spiele finde ich es jetzt auch nicht. Hast du die Teile davor schon gespielt? Sie liefern eben das, was Fans der Reihe wollen. So wie bei jeder Serie machen sich dann irgendwann Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Vor allem wenn man Verbesserungen/Weiterentwicklungen im Detail suchen muss. So geht es mir bei Fifa, Forza, Halo etc.
Zur Spielmechanik: es ist ein Sniper-Spiel, in dem gesniped wird. Das erfüllt es und das will das Klientel. Stealth geht auch, wenn man will. Ich verstehe jetzt nicht so ganz, was da eine Bomben-K. I. ändern würde. Es würde wahrscheinlich die ganzen casuals abschrecken und die hätten dann nach 1 Mission keinen Bock mehr drauf, weil zu anstrengend usw..
Glaube du suchst hier etwas, was du bei dieser Reihe nie finden wirst.
Also das man sagt "nunja - aber war doch auch vorher schon nicht gut ?"
Das hier kein Meilenstein ins Haus fliegt waren jedem klar, ist auch nicht der Anspruch der Entwickler. Check halt nur nicht wie man sich als Developer überhaupt mit sowas zufriedne gibt, also das ich nen Stealth Game entwickele und daran Spaß habe dies zu tun, während es komplett anspruchslos ist wie man sich da durch hampelt weil die KI einfach nix kann.
Da würde ich mich doch mal im 5. Teil hinsetzen und zumindest versuchen es zu verbessern.
Ich kann Dir sagen warum sie es nicht tun, stärkst Du die KI musst Du auch die Spielmechanik entsprechend komplexer gestalten damit dies überhaupt Sinn und Synergie ergibt... und das kriegen die halt nicht hin
Naja, die Reihe war noch nie sonderlich deep oder irgendwie herausragend was auch nur irgendetwas angeht. Man bekommt eben das gleiche, was man schon die ersten 4 Teile bekommen hat. Wem das nicht gefallen hat, der wird mit Teil 5 auch nicht glücklich werden.
Die K.I. ist natürlich strunzdumm, das ist ja nichts neues. Fällt mir in letzter Zeit auch kein Spiel ein dass in die Richtung neue Maßstäbe setzt. TLoU2 vielleicht, wobei man da auch schnell das pattern raus hatte.
Die K.I. hat teilweise auch so absurde Laufwege, z.B. manchmal fällt ihnen auf dem Weg zur nächsten Deckung ein, doch wieder umzudrehen oder noch einen seltsamen Haken zu schlagen, das es doch wieder etwas unvorhersehbar ist. Ich schreibe das aber eher den bugs zu, als der K.I.
Einige Male hatte ich bereits einen kleinen Hof komplett niedergeballert, dann erst mal in Ruhe 10 Minuten alles durchsucht und gelootet nur um dann beim verlassen festzustellen, dass 5 Gegner vor der Mauer des Hofes hängengeblieben sind und auf mich gewartet haben. Bin direkt erschossen worden.
Keine Ahnung was ich davon halten soll, teilweise ist es halt auch witzig wie oben beschrieben.
Gefordert wird man durchaus, aber eben nur auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, weil da eben das Rambo-mäßige durchballern wegfällt. Einfach zum Zielpunkt durchrennen geht dann auch nicht mehr, da man zu wenig Treffer verträgt.
Sonderlichen "Anspruch" darf man aber natürlich nicht erwarten.