Wird man entdeckt, kann man dank der in diesen Momenten eher debil agierenden Gegner, die ungeachtet von auf sie einströmenden Gewehrsalven unentwegt durch ein und denselben Durchlass stürmen, zwar auch überleben. Doch da man selber nur wenig
feindliches Feuer verträgt, bevor man das Zeitliche segnet, sollte man sich einen Rückzugsplan zurechtlegen oder kurzerhand Fersengeld geben. Dass die Russen und Deutschen in den direkten Schusswechseln so vorhersehbar reagieren, wenn man entdeckt wurde, ist schade. Denn in den ruhigen Momenten, in denen man versucht, sich außerhalb ihres Gesichtsfeldes zu bewegen und sich dabei Stealth-Mechaniken wie lautloses Töten der Gegner und Verstecken ihrer Leichen zu Nutzen macht, ist die KI deutlich besser. So laufen die Soldaten nicht nur stur ihre Wachwege ab, sondern verlassen auch mal ihre angestammten Pfade.
Interessant wird es vor allem dann, wenn sie über einen getöteten Gegner stolpern, den man unvorsichtigerweise hat liegen lassen, oder wenn sie Zeuge eines „Snipes“ werden: Sie rufen ihre Kollegen zusammen und organisieren eine Suche, die man nicht nur einfach in der vermeintlich sicheren Deckung aussitzen kann. Und so kommt es schließlich zu einem interessanten Jäger-und-Gejagter-Spiel, bei dem die Rollen ständig getauscht werden – bis entweder die Feinde (es gibt keine unendlichen Wellen, sondern nur ein bestimmtes Kontingent pro Abschnitt) oder man selber am Ende ist.
Dabei spielen auch gewisse Unterschiede eine Rolle, so etwa, ob man seinen „finalen Rettungsschuss“ durch Umgebungsgeräusche wie Kirchenglocken, Donner, Lautsprecherdurchsagen oder Bombenabwürfe kaschiert hat oder er für alle in der Umgebung deutlich hörbar war. Während sich bei Ersterem eine leichte Panik innerhalb der Soldaten breitmacht, da man unentdeckt geblieben ist, fällt bei Letzterem die Reaktion und das Rufen nach Verstärkung deutlich aggressiver aus.
Starker Beginn, gleichförmiges Ende
Dennoch sind die Verhaltensmuster der Gegner vor allem gegen Ende zu vorhersehbar, so dass die Spannung einen deutlichen Knick hinnehmen muss. Hat man einmal ein paar Kniffe heraus, wie man die nach einem Suchenden verwirren kann und hält man sich von all zu heftigen Gefechten fern, kommt man selten in Gefahr. Es ist schade, dass die Vielfalt und die Atmosphäre der ersten gut zwei Drittel der etwa zehn bis zwölf Stunden dauernden Kampagne gegen Ende nachlässt.
Denn in den ersten Missionen variiert Rebellion nach allen Regeln der Kunst – und das, obwohl im Kern „nur“ die übliche Shooterkost mit Scharfschützenwürze geboten wird und man nicht einmal Lichtquellen etc. zerstören kann, was dem Stealth-Ansatz sehr gut getan hätte. Mal muss man einen Konvoi über Sprengladungen stoppen, ein anderes Mal einen deutschen Überläufer „eskortieren“, dann wiederum eine Brücke zum Einsturz bringen oder sich Duelle mit anderen Scharfschützen liefern, bei denen Sekundenbruchteile darüber entscheiden, ob man lebt oder stirbt. Das fordernde Finale am Brandenburger Tor entschädigt zwar für die Vorhersehbarkeit, die einem ab dem siebten/achten der zehn Abschnitte (plus Tutorial-Prolog) begegnet. Doch es macht auch gleichzeitig deutlich, dass hier viel Potenzial verschenkt wird. Ich hoffe, dass die angedeutete Fortsetzung tatsächlich in Angriff genommen wird und man dort noch kreativer zu Werke gehen kann.
Durchschnittlich mit Gore-Höhepunkten
Was die Kulisse betrifft, ist dieses Spiel nicht auf der Höhe der Zeit. Im Hintergrund flirren auf beiden Konsolen die Kanten, einige Texturen sind unnötig matschig, man trifft auf die eine oder andere unsichtbare Grenze, findet Clipping-Probleme und die Animationen sind auch gelegentlich unsauber. Was jedoch alles nur unwesentlich den Spielspaß mindert. Meinem Spannungsgefühl ist es gleichgültig ob die Mauer, hinter der ich kauere und hoffe, dass der Gegner mit seinem kleinen Trupp umkehrt, nicht in ihrer höchsten Auflösung erstrahlt oder dass eben diese Soldaten sich in Extremsituationen abgehackt bewegen.
Da schau kuck . Daumen hoch für diese Art von Marketing/Zielgruppenerweiterung.
muss nur in die steambibliothek. einfach einmal auf die schaltfläche spiel installieren klicken. ist dann automatisch drinnen.
Wie schaut es aus, eigentlich müsste das doch nur in die Steambibliothek? Eigentlich ist das tatsächliche auf der Festplatte haben nicht notwendig....sonst müsste man es ja ständig drauflassen. :/ Oder die Installation (und eventuelles Starten) dienen zusätzlich der Freischaltung. :/