Bomber-Rat
Wer in den Achtzigern die Spielezeitschrift ASM gelesen hat, kennt die flauschige Ratte vielleicht noch aus den gleichnamigen Comics. Heutzutage spukt der Weltraum-Nager auf Giga.de herum. Trotz gezeichneter Vorlage haben die Entwickler sich in den Zwischensequenzen für potthässliche kantige Renderfilmchen entschieden. Auch ein paar bekannte Namen wurden engagiert. Jörg Stuttmann (Cartman aus South Park) leiht Ziggy seine Stimme; lustiger werden die platten Slapstick-Filmchen um seinen Kampf gegen die anhänglichen „Schrompfe“ dadurch aber nicht. Auch für die Musikuntermalung wurde Prominenz verpflichtet: Ein Teil des Soundtracks stammt von Sound-Guru Chris Hülsbeck. Ab und zu taucht eine der für ihn typischen eingängigen Melodien auf, für das hektische Spielkonzept sind die Stücke aber zu ruhig geraten.
Der Ablauf kopiert bewusst Hudsons Vorbild. In der Draufsicht läuft man durch ein bildschirmgroßes Labyrinth und sprengt wahlweise menschliche Mitspieler oder die grimmigen „Schrompfe“ aus der Arena. Auch poröse Steine lassen sich mit den kleinen Zeitbomben zerlegen. Die darin versteckten 25 Extras gleichen denen aus Bomberman: Während einer Runde wird nach und nach Sprengkraft und Laufgeschwindigkeit aufgemotzt. Außerdem gibt’s kurzzeitige Boni und Mali wie Sprengsätze mit Fernzünder oder den berüchtigten „Bombendurchfall“: Bei letzterem legt man unfreiwillig eine ganze Kette aus Bomben ab, deren Explosionswelle nicht selten das eigene Schicksal besiegelt.
Früher war alles besser
Ein kleines Match zwischendurch macht immer noch Spaß, davon abgesehen haben
die Entwickler das Prinzip aber gewaltig kastriert: Lediglich zwei Spieler dürfen sich vorm gleichen Bildschirm bekriegen. Schon das Ur-Bomberman auf PC Engine und Amiga war üppiger ausgestattet und unterstützte fünf Teilnehmer. Auf Segas Saturn waren es sogar zehn – genau dieses lautstarke Chaos machte das Spiel zum Party-Klassiker und fehlt bei der Weltraumratte. Auch der Singleplayer war früher abwechslungsreicher: In scrollenden Levels durfte man eine ganze Reihe unterschiedlicher Gegner verkohlen. In Ziggys Story-Modus tritt man auf den kargen, bildschirmgroßen Labyrinthen nur gegen ewig gleich aussehende Schrompfen an. Die Badewannen-Aliens wurden nicht einmal animiert, sondern schweben stets mit dem gleichen dümmlichen Gesichtsausdruck durch die Levels. Immerhin sorgt der knackige Schwierigkeitsgrad dafür, dass man trotzdem ein paar Stündchen beschäftigt ist. Zwischendurch gibt’s außerdem noch ein paar simple Ereignisfelder, welche zum Beispiel einen tödlichen Kraken-Arm auf dem Spielfeld wüten lassen.
Ich hätte nicht gedacht, dass jemand in einer Kopie eines derart einfachen Prinzips die Pad-Steuerung versauen kann, Bronx Studios hat es trotzdem geschafft. Legt man x- und y-Achse auf das Steuerkreuz des Xbox-360-Controllers, sind die Achsen vertauscht: Ein Druck nach oben lässt Ziggy nach unten laufen und umgekehrt. Auch das Konfigurations-Menü kann das Problem nicht beheben. Also muss man
trotz digitaler Steuerung mit dem weniger geeigneten Analogstick leben und bleibt in hektischen Momenten gerne mal an einer Kante hängen. Außerdem darf man sich nicht entspannt auf das Sofa lümmeln, sondern kommt zwischen den Levels nur mit einem Mausklick weiter. Für eine präzise Steuerung muss man also wohl oder übel auf die Tastatur oder Software-Hilfsmittel wie den Xpadder zurückgreifen.
Supersparmenü
Auch die Community-Einbindung ist spärlich geraten: Der schlichte Level-Editor weist nicht einmal auf falsch gebaute Kombinationen hin. Offenbar leidet er außerdem unter einer Reihe von Bugs, deren Umgehung in der Anleitung erläutert werden. In LAN- oder Online-Matches dürfen immerhin vier Spieler zu Ausscheidungs- und Deathmatches antreten und eine Reihe von Details festlegen. Dazu gehört z.B. die Wahl einzelner Extras sowie die Anzahl und Stärke von KI-Gegnern. An ein Charakter-System oder ähnliches haben die Entwickler nicht gedacht: Mehr als das Eröffnen eines Servers, eine simple Spielersuche oder die direkte IP-Verbindung gibt der Online-Modus nicht her.
"Ein kleines Match zwischendurch macht immer noch Spaß". Danke, letztendlich war genau das unser Ziel für diesen 10-Euro-Casual-Titel. Wahrscheinlich nichts für reine AAA-Gamer, aber wer sich für Retro-Charme begeistern kann: einfach mal die Demo anschauen und selbst eine Meinung zum Preis-Leistungs-Verhältnis bilden -> www.spacerat-xplode.com Wir würden uns auch sehr über Lesertests freuen!
Astragon erinnert mich mehr und mehr an Uwe Boll....
Moment.. Astragon... Hallo wo is Murrad simtester aus Leidenschaft? Aso das soll garkein sim sein aber die grafik.. naja egal yeah über 20% astragon erfolg yeay