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Spiritfarer (Simulation) – Animal Crossing mit Sterben

Als junge Frau namens Stella übernehmt ihr den Job des Totenfährmanns Charon: Spiritfarer ist ein bedächtiges Management-Spiel mit schöner Geschichte, feiner Comic-Optik und viel Abwechslung – aber leider auch groben technischen Bugs. Wir verraten euch im Test, was für eine Reise euch erwartet.

© Thunder Lotus / Thunder Lotus / Skybound Games

Inselhopping

 

Dass Stella bei all diesen Tätigkeiten nicht nur von links nach rechts und oben nach unten über ihr Schiff huscht, sondern im Spielverlauf auch kleine und große Inseln und Dörfer erkundet, sorgt für optische Abwechslung und befriedigt eure Entdeckerlust. Es geht zu beschaulichen Flecken samt schrulliger Einwohner, durch Höhlen voller Edelsteine, auf luftige Himmelspfade oder zu einem Ort, der nur aus Neonreklamen und Werbeschildern zu bestehen scheint. Etliche hohe Plattformen sind anfangs unerreichbar, manche Türen verschlossen – das kann schon mal nerven, weil man einen weiten Seeweg auf sich genommen hat und vor Ort noch nicht alles erledigen kann; andererseits lohnt es sich, viele Orte nach Stunden erneut zu besuchen. Und obendrein trifft Stella in den Weiten der Meere schon mal riesige Schildkröten oder funkelnde Drachen – eine Fahrt lohnt sich also fast immer.

 

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Da passiert was: Etliche Minispiele sehen auf den ersten Blick chaotisch aus, hier muss Stella leuchtende Käfer einfangen. © 4P/Screenshot

Ein ständiger Tag-Nacht-Wechsel prägt die Welt von Spiritfarer: In den Nachtstunden kann Stella nicht auf die Navigation zugreifen, die Schiffsmotoren stoppen und die Gäste ratzen in ihren Unterkünften – wer dann keine Lust auf Feldarbeit, Kochen, Handwerken & Co. hat, der schickt Stella ebenfalls schlafen und dreht so den Zeiger auf den nächsten Morgen. Durch die Vielzahl an Gebäuden u

nd Räumlichkeiten mit ihren individuellen Arbeiten (häufig als Buttondrück-Spielchen umgesetzt), die Charakter-spezifischen Sammelaufgaben, Stellas eigene Geschichte, die in stimmungsvollen Standbildern erzählt wird, oder das bereits erwähnte Anlanden an allerlei Küsten (Stella steigt dazu ins Beiboot) gibt es in der Welt von Spiritfarer immer etwas zu tun. Von einem so abwechslungsreichen Tages- und Nachtprogramm und Aufgabenportfolio konnte der antike Charon nur träumen!

 

Licht und Schatten

 

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Wow: Nach etlichen Spielstunden hat sich was getan auf Stellas Schiff. © 4P/Screenshot

Spiritfarer bedient sich ausgesprochen adrett gezeichneter Comicgrafik, die auch auf der Switch knackscharf aussieht. Von ein paar „Verhüpfern“ abgesehen, die im Ebenen-Dschungel eurer Containerlandschaft unvermeidbar sind, gehen die Sprungeinlagen klasse von der Hand, Stella steuert sich fast so elegant wie z.B. Ori. Dank Schnellreise-System und flottem Gleiten an Seilrutschen fühlt sich das Spiel im Großen wie im Kleinen nie träge oder zu langwierig an. Durch Aktivieren eines zweiten Controllers kann ein zweiter Spieler jederzeit in die Rolle von Stellas Katze Daffodil schlüpfen – und hat als solche ebenfalls Zugriff auf fast alle Spielinhalte; eine schöne Art, einen Koop-Modus in ein Simulationsspiel einzubauen.

 

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Hier in der Schmiede kann es bei Stanleys Quest zu einem gravierenden Bug kommen, der das Weiterspielen unmöglich macht. © 4P/Screenshot

Leider hat Spiritfarer seit dem Launch vor vier Wochen auf allen Systemen mit Bugs zu kämpfen. Mir persönlich sind sie auf der Switch begegnet, allerdings berichten auch PC-, PS4- und Xbox-One-Spieler davon. Entwickler Thunder Lotus veröffentlichte bereits mehrere Patches, arbeitet nach wie vor an der Bug-Beseitigung und kommuniziert die Probleme ehrlich im Forum auf der offiziellen Webseite und via Twitter. Nichtsdestotrotz sind die Fehler teils gravierend: Da geht es um eigentlich schon abgelieferte Gäste, die aufs Schiff zurückkehren, nicht mehr funktionierende Werkstätten und Minispiele, das Wegfallen von Fähigkeiten (z.B. Doppelsprung) oder Fehler beim Ernten. Mehrere dieser Bugs können ein Weiterkommen unmöglich machen – in Kombination mit der Tatsache, dass es nur einen Spielstand gibt, ist das fatal! Daher haben die Entwickler am 15. September einen Repair-Save-Button ins Menü gepatcht, der Abhilfe schaffen soll – allerdings vorerst nur auf Xbox One und PC. PS4- und Switch-Spieler, die auf derlei Probleme stoßen, sollen sich an das Studio wenden. Mir persönlich erging es ähnlich: Nach circa 25 Stunden (bei Stanleys Quest) war die Schmiede plötzlich nicht benutzbar, das Getreide auf dem Feld ließ sich nicht ernten und Stella machte manchmal ganz komische Animationen beim Hüpfen. All das geschah mit der Version 1.2 und ließ sich auch nicht durch Neuinstallation beheben. Erst ein Umstellen der Sprache von Deutsch auf Englisch und das Ab- plus Neubauen der Schmiede machte schließlich das Weiterspielen möglich. Rodrigue Duperron, verantwortlich für Marketing und Kommunikation bei Thunder Lotus, teilte uns auf Nachfrage mit, dass die Auslieferung des Switch-Patches 1.3 für Anfang nächster Woche geplant ist. Laut seiner Aussage tritt der bei mir vorliegende Fehler ausschließlich bei Deutsch als eingestellter Sprache auf.

  1. Wulgaru hat geschrieben: 10.04.2021 07:31 Niemand kauft sich ein Spiel, weil ein DLC besonders geil ist oder man jetzt im Detail mehr Optionen hat.
    Also ich hab das bei No Men Sky gemacht, hätte später aber auch (gerne!) noch etwas für die wirklich umfangreichen DLCs bezahlt. Driveclub war leider nicht so meins. Aber bei Civ6 ist das auch etwas, da warte ich auch nicht 3 Jahre oder so bis die Addons da sind, sondern kaufe sofort zum Rlease um die Entwickler zu unterstützen, eben damit die Addons auch noch gut werden und für die zahle ich dann gerne noch mal Extra.
    Damals hab ich das auch bei den Command and Conquern Games so gemacht. Weil die auch immer besser wurden und doch, da gab es einige Addons die es wirklich Wert waren.
    Aber ich stimme euch zu, HEUTE ist das nicht mehr so und die DLCs sind ihr Geld meist gar nicht mehr Wert. Civ6 und NMS sind da die Ausnahme.
    Toll fand ich aber auch die Unchartet Addons, aber die waren dann ja sogar eigenständig. Finde die DLC Sache hat den spielen nicht gut getan. Auch die Ingamestores nicht! Ich wünschte es gäbe von jedem Spiele eine Definative Edition die dann auch gerne 70 bis 100 Euro kosten kann und diese ganzen Clickworker Inhalte weg lässt. Spielen für Erwachsene/Liebhaber.
    Freue mich auf das nächste Spiel vom Entwickler "Thunder Lotus".

  2. Hokurn hat geschrieben: 09.04.2021 13:03
    Naja Wertungen werden auch für Bonuszahlungen etc als Maßstab herangezogen...
    Die Signalwirkung an die Entwickler ist schon vorhanden. Sonst würden sich Magazine nicht darüber äußern, dass bestimmte Publisher und das jeweilige Magazin kein gutes Verhältnis haben.
    Den reißerischen Gedanken "Wenn man seine Bonuszahlen etc auch wieder über Patches sichern kann, legen Entwickler gar kein Wert darauf ein Spiel funktionsfähig auf den Markt zu bringen" kann ich da nicht ganz von mir weisen...
    Wie gesagt Berichterstattung ist mir wichtig. Ist für mich aber eine News und kein Testupdate...
    Ich find meine Aufzählung an Spielen super passend...
    Ob Patch oder Verbesserungen/Inhaltsupdates sind für mich da nicht unterschiedlich zu bewerten.
    Doch ich finde das ist unterschiedlich zu bewerten. Niemand kauft sich ein Spiel, weil ein DLC besonders geil ist oder man jetzt im Detail mehr Optionen hat. Das ist Service an der bereits etablierten Käuferschaft im guten wie im schlechten. Abermals Paradox...da weiß ich das das ewig gepflegt wird, aber ich komme bestimmt nicht von außen und denke mir "oh ein DLC für Crusader Kings2 namens Sons of Abraham, jetzt bin ich überzeugt, voher war es eine 75 nun ist es 85".
    Ne das Kerngame war gut oder schlecht, ansprechend oder nicht.
    Aber hier reden wir nicht davon, sondern von Bugs die verbessert wurden. Ich finde daher auch deine oben genannte Listung nur bedingt gut. Ja, Bonuszahlungen usw. aber wir reden bei diesem konkreten Beispiel nicht von Nintendo oder Activision oder dem größten "Indie" Cdproject sondern von einem kleinen Entwickler. Da würde ich das schon anders berücksichtigen, vor allem wenn man das Game weiterpflegt und sichtlich versucht zeitnah das Ergebnis abzuliefern. Das sind ja keine leeren Versprechen ala No Man Sky, sondern einfach Bugs.
    Daher...wie ein Mitredner schon sagte...wenn es wirklich so unwichtig wäre diese Wertung, dann würde die nicht überall prominent zu sehen sein, wenn...

  3. "Vorab wir sind da unterschiedlicher Meinung aber das ist natürlich ok so. ;)
    Ich denke unterm Strich kann man beide Ansätze nachvollziehen."
    Ja, das sehe ich auch so.
    Teils vermischen sich aber die Themen und es entsteht ein wenig Unschärfe.
    Mit einem Hinweis auf Dragon Quest und Anno wollte ich nur darauf hinweisen, dass es auch unterschiedliche Ansichten in Bezug auf Auswahl und Aufwand gibt.
    "Hatte mich da speziell auf Spiritfarer bezogen, weil mir das Argument schon mal zu diesem Spiel entgegen kam. ;)
    Wie gesagt für mich gehört das ganze dann auch eher in den News Bereich. ;)
    Ich tippe das Spiel, das ich suche hier auf 4Players in die Suchleiste ein und hab dann sowohl den Test als auch die News im Blick und Patch Notes etc sind dann für mich eher News.
    Unprofessionell ist halt ein starkes Wort und selbst mit deiner Meinung würde ich von dieser Formulierung distanzieren. ;)
    Und ob es klar ist, dass das Problem gelöst wird weiß ich nicht so wirklich. Driveclub hat monatelang gedauert. Cyberpunk 2077 ist mittlerweile auch seit Monaten aus dem Store entfernt.
    Die Bringschuld hat der Entwickler"
    Ich finde den News Bereich da irgendwie nicht so durchschlagend. Es ist eigentlich schon klar vom Testbereich entfernt. Und ich meine der Test ist das, wovon wir reden.
    Tippe ich "Spiritfarer" mal bei google ein (und nicht nur bei 4players) erschein bei mir noch auf google an 4. Stelle der Verweis auf 4player und auch dort (!) wird bereits "Bewertung: 39 %" angezeigt!
    Auch wenn ich mich da etwas verbeiße, aber es steht nun mal dort eine 46 Punkte niedrigere Wertung, obwohl die Probleme offenbar behoben sind. Es ist so genommen aktuell sachlich falsch (starkt und offensichtlich verzerrt) und damit nicht so ganz proffessionell ;-)
    Sich dann hinter der Aussage Momentaufnahme zu versammeln ist in diesem speziellen Fall vielleicht auch etwas einfach.
    Nebenbei möchte ich aber mal erwähnen, dass ich grundsätzlich die Seite 4players sehr mag :-)
    Liegt der Verdacht immer nahe? bzw wann nicht?
    Und...

  4. Operator7771 hat geschrieben: 08.04.2021 16:20 .
    Wulgaru hat geschrieben: 09.04.2021 10:27 .
    Vorab wir sind da unterschiedlicher Meinung aber das ist natürlich ok so. ;)
    Ich denke unterm Strich kann man beide Ansätze nachvollziehen.
    Operator7771 hat geschrieben: 08.04.2021 16:20 "Na das weiß man doch vorher nicht ob die alle ähnlich gut sind. "
    Naja... Wenn es "sogar" auf der switch gut war.... ;)
    Ich verstehe was du meinst aber so ein richtige Vorhersage ist da für mich trotzdem nicht möglich. ;)
    Operator7771 hat geschrieben: 08.04.2021 16:20 Das mit Spiritfarer ist m. E. nur ein gutes Beispiel: Ein Gold Award steht im Raum, aber raus kam eine rote 39. Da machen viele instinktiv ´nen Bogen rum. Klar wird im Test natürlich alles erklärt, aber die Wertung ist nun mal das maßgebliche, schnell erkennbare Kennzeichen.
    Natürlich kann man nicht jedes Spiel nach Updates und kostenlosen Inhaltserweiterungen nachtesten. Ganz Klar. Oft würde die Wertung sich da aber nur marginal ändern.
    Aber wenn 46 Punkte abgezogen werden UND beim Test wohl auch klar war, dass Bufixes das Problem hoch wahrscheinlich lösen werden, finde ich die Begriffe mutwillig und unprofessionell so unpassend nicht. Da spielt es auch keine Rolle, dass die Bugs für sich auch unprofessionell sind.
    Hatte mich da speziell auf Spiritfarer bezogen, weil mir das Argument schon mal zu diesem Spiel entgegen kam. ;)
    Wie gesagt für mich gehört das ganze dann auch eher in den News Bereich. ;)
    Ich tippe das Spiel, das ich suche hier auf 4Players in die Suchleiste ein und hab dann sowohl den Test als auch die News im Blick und Patch Notes etc sind dann für mich eher News.
    Unprofessionell ist halt ein starkes Wort und selbst mit deiner Meinung würde ich von dieser Formulierung distanzieren. ;)
    Und ob es klar ist, dass das Problem gelöst wird weiß ich nicht so wirklich. Driveclub hat monatelang gedauert. Cyberpunk 2077 ist mittlerweile auch seit Monaten aus dem Store entfernt.
    Die Bringschuld hat der Entwickler.

  5. Hokurn hat geschrieben: 08.04.2021 13:41 Ersteres ist vermutlich ein Problem und auch ich stehe hier und da vor der Frage, ob ein Spiel mittlerweile funktioniert.
    Letzteres sehe ich komplett anders. Unprofessionell ist es ein Spiel zu veröffentlichen, das nicht funktioniert.
    Der Test ist halt ne Momentaufnahme. Dann bekommt man es halt auf die Kette oder nicht.
    Das mag schon sein, aber der Sinn eines Spieletestes ist es nicht den Entwickler moralisch abzustrafen, sondern dem Publikum zu sagen ob man das Spiel für gut hält oder nicht.
    Ich finde auch nicht das deine Aufzählungen passen. Ja klar, bei irgendwelchen Contentupdates würde ich auch nicht nachtesten. Was das bei Paradox-Spielen als Beispiel bedeuten würde...aber darum geht es ja nicht. Es kommt ja nicht zu oft vor das man ein Spiel wie hier aus genau diesem Grund abwertet. Kann mich da auch an nen berühmten Fall von Sterling erinnern.
    Ich finde schon das man dann hier nachtesten könnte, denn so ist es komplett nutzlos und könnte gelöscht werden.

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