Wenn ich mir die Zusammenstellung der Disziplinen aus Sports Champions 2 anschaue, muss ich unweigerlich schmunzeln. Was haben wir denn da? Tennis. Aha, warum eigentlich nicht. Zwar bewegen sich die Spieler automatisch über den Court, doch lässt sich der Schläger präzise kontrollieren, so dass u.a. Slice-Bälle ausgeführt werden können, wenn man ihn entsprechend führt. Und dann wäre da Bowling – der Klassiker, der kaum einer weiteren Beschreibung bedarf. Golfen ist auch eine dieser Disziplinen, die sich hervorragend für die Verwendung eines Motion-Controllers eignen – so auch hier.
Geboxt wird auch. Aus der Egoperspektive. Und im Idealfall mit zwei Move-Controllern, damit man beidhändig austeilen und blocken kann. Das funktioniert allerdings nicht ganz so präzise wie in den anderen Disziplinen. Fällt euch was auf? Bis hierhin hätte das Spiel genauso gut „Wii Sports – PlayStation Edition“ heißen können, finden sich doch alle Sportarten auch beim Nintendo-Vorbild. Okay, auf der PS3 sieht alles deutlich hübscher aus und auch die Steuerung hinterlässt vor allem beim Tennis und Golfen einen präziseren Eindruck. Was fehlt, ist Baseball, doch hat Sony als Ausgleich weitere Disziplinen auf die Disk gepackt, die über das Angebot von Wii Sports hinausgehen.
Es schneit!
Da wäre zum einen Skifahren: Auf den Brettern geht es mit Karacho die schneebedeckten Pisten hinab, während man mit dem bzw. den Controllern sein Gewicht verlagert, um Kurven zu nehmen und Hindernisse auszuweichen. Geht man in die Hocke, nimmt man mehr Geschwindigkeit auf – gleiches gilt, wenn man den Windschatten von einem seiner drei Gegner nutzt.
Last but not least wartet noch das Bogenschießen. Moment mal, Bogenschießen? Gab es das nicht schon im ersten Teil? Richtig. Aber laut Sony war die Disziplin dort so beliebt, dass man sie auch in den zweiten Teil übernommen hat, wo neue Schauplätze warten. Für mich klingt das eher so, als wollte man sich die Arbeit sparen, noch eine neue Disziplin aus dem Boden zu stampfen. Ja, Bogenschießen macht immer noch Laune. Aber bei nur sechs Disziplinen eine auch noch zu recyceln ist schon ein bisschen arm.
Ein Partyspaß?
Immerhin hat man jetzt die Möglichkeit, seinen Helden im Editor zu personalisieren. Körperformen, Klamotten, Frisuren – hier darf fleißig gebastelt werden. Für Solisten gibt es ähnlich viel zu tun wie im Vorgänger, denn pro Disziplin warten jede Menge Pokalwettbewerbe gegen immer stärkere KI-Kontrahenten. Doch genau wie beim Vorgänger ist die Luft beim Alleingang schnell raus. Das Training, das vor jeder Disziplin optional angeboten wird, erweist sich zudem als sehr oberflächlich. Sein wahres Potenzial entfaltet die Minispielsammlung erneut im Mehrspielermodus, an dem bis zu vier Leute teilnehmen dürfen: Es macht einfach Spaß, in den kurzweiligen Disziplinen gegeneinander anzutreten oder beim Tennis optional im Doppel die Teamfähigkeit unter Beweis zu stellen. Dabei kann man entweder auf vorgefertigte bzw. zufällig generierte Zusammenstellungen zurückgreifen oder eigene Reihenfolgen und Umfang festlegen. Schade nur, dass die Partien lokal begrenzt bleiben, denn auf einen Onlinemodus wird erneut verzichtet. Man darf lediglich einen Blick auf die Bestenliste werfen und seine Ergebnisse sowie Fotos optional auf Facebook veröffentlichen.
Hätten sie mal lieber das frisbee golf wieder eingebaut.
Das war echt spaßig...