Weniger Tour, weniger Spaß?
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Die Anzahl der Features wurde wie bei EAs restlichen PSP-Konvertierungen nach unten korrigiert. Ihr dürft keine Touristen von der Piste drängen, legt euch nicht mit der Bergwacht an und habt selbst in den von der Tour losgelösten Herausforderungen nur die Möglichkeit, so lange wie möglich zu grinden, ohne Sturz oder so schnell wie möglich ins Ziel zu gelangen sowie durch extra aufgestellte Reifen zu springen. Die Strecken wurden übrigens teilweise aus SSX 3 übernommen und sind nicht ganz so weitläufig wie auf PS2, Xbox oder GameCube; Abkürzungen gibt es trotzdem an allen Ecken und Enden. Ansonsten geht es in Zeitrennen, Trickwettbewerben oder einer Mischung aus beidem den Hang runter. Während der Tour seid ihr ausschließlich in den drei zuletzt genannten Wettbewerben am Start und auch sonst läuft es hier anders als für Konsolentrickser: Ihr wählt nicht euren eigenen Weg an die Spitze, sondern absolviert in festgelegter Reihenfolge Events, die dann weitere Rennen freischalten. Hype baut ihr ebenfalls nicht auf – es gibt nur Punkte und Medaillen zu gewinnen. Und auch auf die
Hand gibt es nix: Statt im Shop Geld in Klamotten, Boards und Ski zu investieren, schaltet ihr nach Siegen Charaktere, Outfits und fahrbare Untersätze frei, mit denen ihr noch rasanter über das Weiß fliegt.Geschwindigkeit und waghalsige Stunts machen süchtig: von den Tricks bekommt man nie genug.
Extremabfahrt
Zeit für die gute Nachricht: SSX macht auf der PSP trotzdem so viel Laune wie auf Konsolen und die kleinen Einschränkungen verkommen beim Herabdonnern zur Nebensache. Das Geschwindigkeitsgefühl erreicht zwar nicht ganz die Klasse der Gamepad-Versionen, bringt die rasanten Abfahrten aber trotzdem eindrucksvoll rüber. Der nette Verzerreffekt bei hohem Speed ist ebenso dabei wie sämtliche abgefahrenen Tricks und der geniale Mix aus Heavy Metal, Hip Hop und Downtempo-Stücken. Nur das Dämpfen des Soundtracks fiel der Schnittschere zum Opfer. Ein Jammer, denn gerade das letzte Feature setzte dem abgehobenen Feeling bei den halsbrecherischen Stunts noch einen drauf. Kritikpunkte findet ihr lediglich bei Steuerung und Kamera, denn während Erstere eigentlich perfekt, aber viel zu sensibel an die PSP angepasst wurde, zeigt Letztere oftmals euer Alter Ego statt des sich schnell nähernden Bodens oder der nächsten Kurve – über ausreichend Erfahrung mit Bruchlandungen müsst ihr deshalb nicht klagen. Die Einblendungen jedes neu geladenen Musiktracks’ sind außerdem so fett, dass sie mitunter einen wichtigen Bildausschnitt einfach blockieren. Ansonsten sorgen die brillanten Menüs auch auf dem Handheld für einen ungeschlagenen Stil, der seinesgleichen sucht.
Ich muss sagen, dass dieses Spiel mich überrascht hat, ich hab es gekauft ohne irgendeinen Test anzusehen, was ich normalerweise nicht mache. Dieses Spiel hat mit Abstand den fettesten Soundtrack und macht Fun ohne Ende.