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Star Hunter DX (Arcade-Action) – Geschickte Gedankenverknotung

Zu den coolsten Momenten eines Bullet-Hell-Shooters gehört es, in Zeitlupe durch enge Kugelformationen zu fliegen und dabei satte Punkte einzuheimsen. Hochspannung und Belohnung kommen dabei zusammen – und genau darum geht es in Star Hunter DX, das vor einiger Zeit schon auf Steam und Switch sowie inzwischen auch auf PlayStation 4 und Xbox-Konsolen erschienen ist. Für einen Test haben wir die auf den ersten Blick recht unscheinbare Rachestory unter die Lupe genommen.

© 1CC Games / Chorus Worldwide

Das gilt jedenfalls, so lange man mit Luna Starr unterwegs ist. Sobald man aber einen der zwei weiteren Piloten verwendet, ändern sich die Eigenschaften des Schiffs auf höchst interessante Art, wobei es mir hauptsächlich der zweite und recht früh verfügbare Pilot angetan hat, ein Roboter namens Cat-99. Dessen Schiff fliegt nämlich schon mit aktiver Primärwaffe langsam, also sehr präzise, und erfasst mit dieser auch einen großen Bereich des Bildschirms, da sie automatisch Ziele sucht. Die Sekundärwaffe richtet hingegen nur sehr geringen Schaden direkt vor dem Schiff an, während es sich im Gegensatz zu Lunas Exemplar dann sehr schnell bewegt.

Man nutzt also ständig die Primärwaffe samt erhöhter Kontrolle, weil man in diesen Momenten auch den Multiplikator am schnellsten erhöht? Eben nicht! Denn anders als Luna steigert Cat-99 den Multiplikator im Wesentlichen nur mit der Sekundärwaffe. Genrekonventionen und auch die diesem Spiel zugrundeliegende Logik werden damit quasi auf den Kopf gestellt – was zu anspruchsvollen Denkverknotungen führt.

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Die zielsuchenden Projektile von Cat-99 sind besonders dann hilfreich… © 4P/Screenshot

Bleibt freilich die Frage, warum man dann überhaupt mit Cat-99 spielen sollte. Nun, zum einen weil es Spaß macht diese vertrackte Herausforderung anzugehen. Und zum anderen, weil man mit ihm bedeutend leichter vor allem die schweren späteren Levels absolviert. Seine zielsuchenden Primärgeschosse sind in Verbindung mit der langsameren Bewegung ja eine große Hilfe. Das Durchspielen wird dadurch also erleichtert – nur das Erreichen einer großen Highscore eben erschwert.

No risk, no bomb!

Hinzu kommt übrigens eine ebenso riskante wie lohnenswerte Art Bomben zurückzuholen, die in einem festen Radius um das Schiff alle feindlichen Schiffe und Geschosse beseitigen: Die muss man nicht aufsammeln, sondern kann sie durch das knappe Streifen naher Projektile aufladen. Sprich, auch hier wird eine bekannte Mechanik direkt ins aktive Geschehen eingebunden – ähnliches kennt man ja aus manch anderem Shmup. Nicht zuletzt darf man außerdem die Steuerung frei belegen. Ich hätte zwar gerne darauf verzichtet, dass Star Hunter DX zu jenen Vertretern seiner Art gehört, die das Navigieren im Menü an die der Action zugewiesenen Tasten überträgt, aber das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Langsamer als gewollt

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… wenn man es in späteren Levels mit ausgesprochen dihten Kugelformationen und engen Wegen zu tun bekommt. © 4P/Screenshot

Gelingt dem kleinen britischen Studio also große Action? Tatsächlich spielt es mit Leichtigkeit in den vorderen Reihen mit. Allerdings verleiht es der Bullet-Hell-Action auch keine echten eigenen Ideen. Dass bekannte Elemente auf clevere Art eingebunden werden, ist zwar kein neuer, aber doch gelungener Impuls – spätestens beim längeren Spielen fehlt mir aber eine inhaltliche Besonderheit, die es auch darüber hinaus interessant macht. Auch die Bosskämpfe heben sich nur wenig vom regulären Level ab, während man dort immerhin für ein schnelles Erledigen der Gegner belohnt wird.

Hinzu kommt das Fehlen von Online-Ranglisten, obwohl auf lange Sicht doch gerade der Vergleich mit anderen Spielern einen großen Teil der Motivation ausmacht. Nicht zuletzt muss man auch sagen, dass die niedrig aufgelöste Pixelgrafik auf Switch sowie PC-Monitoren gut aussieht, auf einem großen Fernseher aber ausgesprochen grob wirkt. Schön wäre zudem, wenn sich das Programm den zuletzt in die Highscoreliste eingetragenen Namen merken würde, damit man ihn nicht stets aufs Neue eingeben müsste.

Sehr ärgerlich ist schließlich ein technisches Problem auf Switch, das nach einem Update kurz nach Release zwar behoben werden sollte, gelegentlich aber weiterhin auftaucht: Der Ablauf wird in manchen Situationen dermaßen stark verlangsamt, um in einem unvorhersehbaren Moment wieder zu beschleunigen, dass gerade knifflige Augenblicke nur noch schwer zu meistern sind. Meiner Beobachtung nach hat das sowohl mit dem Projektilaufkommen als auch der Dauer des laufenden Programms zu tun. Ein gelegentlicher Neustart könnte also helfen und ist ohnehin notwendig, sobald das Problem auftaucht. Auf einer Xbox One bzw. One S ist in einigen Situationen ebenfalls eine geringe Verlangsamung zu beobachten.

 

Kommentare

2 Kommentare

  1. Ich sag auch mal danke für den Test,weil ich auch wieder von den Titel nie etwas hörte wie schon zum tollen Cotton Reboot.Schade das es euch demnächst nicht mehr gibt das macht mich richtig traurig :( :( :( .

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