Balance-Probleme
Die Borg haben leider nicht nur die Kolonieschiffe, um der Sternenflotte das Leben schwer zu machen. Sie verfügen über eine extrem mächtige Waffe – die Fusionskuben. Bestehend aus jeweils acht normalen oder taktischen Kuben, stellen sie eine enorme Bedrohung dar. Die Feuerkraft dieser Monsterschiffe ist schier unglaublich – in wenigen Sekunden putzt so ein Killer-Würfel locker eine kleine Flotte weg. Selbst große, eigentlich gut gesicherte Sternenbasen sind ernsthaft bedroht, besonders wenn die taktische Variante des zu groß geratenen Rubick`s Cube anrückt. Hier liegt auch ein Problem von Armada 2, das sich besonders im Geplänkel und Multiplayer-Modus bemerkbar macht: Wenn es ein Spieler schafft zwei bis drei solcher Fusionskuben zu bauen, kann ihn keiner mehr aufhalten. Mit Spezialwaffen-Einsatz gelingt es vielleicht einen zu zerstören, aber bis die Energie für diese wieder aufgeladen ist, hat der zweite Kubus bereits alles vernichtet.
In einem kleinen Test haben wir einen Taktik-Fusionskubus auf eine bereits sehr weit ausgebaute Föderationsbasis inkl. Flottenverband aus ca. 30 Schiffen losgelassen – nach gut einer Minute war alles vorbei und der borgsche Monster-Würfel hatte noch ca. 40% Schild-Kapazität. Dieses massive Balancing-Problem soll mit dem bald erscheinenden Patch behoben werden, aber ohne Patch ist ein Borgspieler, der es schafft, sich einzuigeln und solche Schiffe zu bauen, nicht mehr zu schlagen – es empfiehlt sich daher gezielt früh anzugreifen und die Ressourcen-Gewinnung zu stören.
Farbenfrohe Galaxie
Wie schon im Vorgänger seht Ihr das Spielgeschehen aus der Vogelperspektive und auf Wunsch auch wie im Kino – letzter Sichtmodus ist aber nur etwas für´s Auge; zum Kommandieren Eurer Flotte keinesfalls geeignet. Während man in den Serien und Filmen oft nur den kahlen Weltraum zu Gesicht bekommt, gibt`s in Armada 2 wunderbar farbige Nebel, Wurmlöcher und Asteroidenfelder zu bestaunen.
Die Schiffsgrafik hat im Vergleich zum Vorgänger leider etwas nachgelassen, denn gerade die Föderationsschiffe wurden mit sehr groben Texturen beklebt, die das Niveau von Armada 1 nicht erreichen. Gut möglich, dass die Mod-Szene hier nachhilft – schon für den Vorläufer gab es hervorragende kleine Add-Ons mit neuen Schiffsmodellen und Texturen.
Ansonsten kann sich Armada 2 aber wirklich sehen lassen: schicke Nebel, gut gemachte Effekte und vor allem die Größenunterschiede der einzelnen Schiffe schaffen viel Atmosphäre. Gleichzeitig wurde damit einer der größten Kritikpunkte an Teil 1 ausgemerzt: die Schiffsmaße passten nicht zusammen. Ein eigentlich riesiger Borg-Würfel war sogar kleiner als eines der größeren Föderationsschiffe. Nun wirken die riesigen Kuben wirklich beeindruckend und mächtig gegenüber den Sternenflottenschiffen.
Beim Sound wurde auch ganze Arbeit geleistet. Da dröhnt der Warpantrieb, es zischen die Quantentorpedos durch´s All und die Phaser wirken, als würden sie neben einem abgefeuert. Besonderes Lob auch an die Lokalisation, die wieder mal Activisions guten Ruf bestätigt. Mit den Originalstimmen von Captain Picard & Co. macht das Ganze gleich noch mal so viel Spaß