Der 400-Meter-Sprint ist die Hölle! Den Analogstick-Tatter beherrsche ich zwar ganz gut, aber spätestens nach 200 Spielmetern muss ich kämpfen. Da ist Bogenschießen weitaus entspannter: Rechter Stick nach hinten, zielen, rechten Stick loslassen und der Pfeil
schwirrt ab. Auch der Reaktionstest beim Trampolinspringen ist ein unterhaltsames Minispiel. Ganz ähnlich das Fechten, bei dem ich gegnerische Stiche abwehre und selbst mein Florett auf eine der beiden Trefferzonen setze.
Was 49Games seit jeher beherrscht, zeichnet auch Summer Stars 2012 aus: Rütteln und Schnellschieben reicht nicht aus – oft entscheidet gefühlvolles Timing über Sieg oder Niederlage. Vor dem Hechtsprung ins Schwimmbecken muss ich die Schultertaste etwa ganz knapp vor dem Durchziehen halten, um im richtigen Augenblick voll durchzuziehen. Wie in Wirklichkeit gelingt ein guter Start also nur mit der richtigen Mischung aus Vorahnung und Reaktionsgeschwindigkeit. Ähnliches gilt fürs Speerwerfen, bei dem Timing an einem und Feingefühl an einem anderen Finger gefragt sind.
Vom Trainingsplatz in die Arena
Kein Wunder: Die Entwickler bündeln seit Jahren im Wechsel Leichtathletik und Wintersport zum Geschicklichkeitstest. Großer Sport ist das nie – dazu ist die Minispielsammlung von immerhin 18 Disziplinen wie die meisten ihrer Artgenossen zu
kurzlebig. Auch grafisch wirkt Summer Stars schwach; die Späße der drolligen Maskottchen sind hier schon Höhepunkte. Immerhin: Das ist mehr als Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen zeigen! Im Vordergrund steht die Mehrspieler-Hektik und die ist mit bis zu vier Spielern vor einem Bildschirm auch wundervoll schweißtreibend. Eine Online-Anbindung abseits weltweiter Ranglisten gibt es nicht.
Solisten kommen auf ihre Kosten, wenn ihre Nachwuchstalente zunächst Trainingseinheiten, dann einzelne Disziplinen und schließlich Turniere absolvieren. Ähnlich wie die Winter Stars desselben Entwickler-Studios folgen die Sommersportler einer Geschichte, die ihre Karriere zumindest auflockert. Witzig sind optionale Spezialdisziplinen: Einmal stört man eine Turmspringerin mit gezielten Schüssen aus einer Wasserpistole, ein andermal schwelgt man schmunzelnd in Erinnerungen, während man schnippische Bemerkungen der Fechtgegnerin pariert – ich hatte meinen Spaß.
Controller-Zweikampf
Weniger gute Laune kaum auf, als ich zum Move-Controller griff, denn obwohl das Schütteln und Fuchteln auch damit funktioniert, fehlt mir die Präzision des Gamepads. Abwechselndes Tastendrücken und zackige Bewegungen passen einfach schlecht
zusammen. Während man beim Hürdenlauf etwa durch zittriges Auf und Ab des Controllers sprintet, springt man per Knopfdruck und verliert dabei schnell den Rhythmus.
So richtig trüb wurde meine Stimmung beim Kinect-Workout. Der zeigt mir zwar an, mit welcher Disziplin ich Kraft oder Ausdauer trainiere und führt Buch über meinen Fitnessfortschritt – Spaß und Präzision leiden allerdings unter der Ungenauigkeit der Bewegungserkennung. So sind gute Ergebnisse beim Bogenschießen nur deshalb drin, weil die Fehlerkorrektur ausgesprochen großzügig berichtigt; präzises Zielen ist eigentlich unmöglich. Beim Schwimmen habe ich hingegen nach wildem Rudern beider Arme mit einem riesigen Abstand abgeschlagen. Immerhin: Das gibt volle Fitnesspunkte. Um das zu herauszufinden, schalte ich allerdings nicht Kinect an, sondern steige aufs Fahrrad.
Für einen Moment hab ich "Summer Wars" gelesen.
Und gehofft es gäbe eine Videospielumsetzung des Animes von Mamoru Hosoda.
Wie enttäuschend! D:
*hat mit dem Genre nix am Hut und verschwindet wieder aus dem Thread*
Finde Kinect und Move gleichermaßen mies...das gute alte Gamepad taugt doch immernoch am besten...zumindest sehe ich das so