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Super Dungeon Bros (Arcade-Action) – Bühne frei für Axl, Lars, Freddie und Ozzie

Haben React Games und Wired Productions tatsächlich die Erlaubnis erhalten, Rocklegenden wie Axl Rose, Lars Ulrich, Freddie Mercury und Ozzy Osbourne in Super Dungeon Bros auftreten zu lassen? Leider nicht, aber die vier Protagonisten sind wohl trotzdem nach ihnen benannt und bereit, die Arcade-Bühne zu rocken. Ob mit Erfolg, verrät der Test.

© React Games / Wired Productions / THQ Nordic

Randale in Rökheim

Auf der Suche nach legendären Schallplatten führt es die vier Rock-Ritter Axl, Lars, Freddie und Ozzie ins Fantasyreich Rökheim, in dessen Unterwelt schon lange niemand mehr aufgeräumt hat. Doch jetzt geht es den untoten Horden mit Schwert, Hammer, Armbrust und Zauberstab an den Kragen. Während sich die vier Protagonisten nur hinsichtlich Namen, Aussehen und Sprüchen unterscheiden und auch nicht wie in einem Rollenspiel weiterentwickeln, hat die Wahl der Waffe den größten Einfluss aufs Spielgeschehen.

Schwertattacken sind generell schneller als Hammerschläge, laden dafür aber kein Schutzschild auf. Armbrüste können mit kritischen Treffern verheerenden Schaden anrichten, müssen aber im Gegensatz zu Zauberstäben regelmäßig nachgeladen werden.

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Es stehen vier Waffengattungen zur Verfügung: Schwert, Hammer, Armbrust und Zauberstab © 4P/Screenshot

Zudem verfügt jede der insgesamt 16 freischaltbaren Waffen neben leichten und schweren Angriffsarten über individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten, die sich zwischen den prozedural generierten Spielabschnitten gegen Gold stufenweise aufrüsten lassen.

Streng limitierte, waffenspezifische Spezialangriffe sind ebenfalls möglich – teils sogar im Team. Gegnerische Attacken lassen sich in der Regel vorzeitig erkennen, so dass man rechtzeitig ausweichen kann. Blocken hingegen ist tabu. Dafür kann man jedoch Objekte greifen und werfen – selbst Gegner und Mitspieler lassen sich als Geschosse missbrauchen, was manchmal sogar unerlässlich ist, um Hindernisse zu überwinden. Hier und da müssen auch Hebel umgelegt, Bodenplatten gedrückt und Fallen umgangen werden. Extraleben,  Energieauffrischungen feilbietende Händler sowie spezielle Bosskämpfe sind ebenfalls mit von der Partie. Erzählerische Elemente gibt es hingegen kaum.

Licht und Schatten

Die Steuerung ist trotz manuellen Zielens einfach und unkompliziert, die Beuteverteilung fair geregelt. Verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt es nicht, aber zu Beginn einer neuen Partie lassen sich lukrative Handicaps oder kostspielige Boni aktivieren. Auch die Waffen werden jedes Mal neu gewählt und aufgerüstet. Mit verdienten Kristallscherben, die man auch per Mikrotransaktion erhalten kann, darf man aber weitere Exemplare dauerhaft freischalten oder in rein optischen Schnickschnack wie Helme investieren.

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Im Kampf gegen die untote Brut können auch fulminante Spezialattacken entfesselt werden – manche sogar in freiwilliger oder unfreiwilliger Kooperation mit anderen Mitspielern. © 4P/Screenshot

Auch am Ende eines Raubzugs erbeutete Schallplatten gewähren anhaltende Boni, was einen immer wieder in die gerade einmal drei unterschiedlichen Dungeon-Welten lockt.

Besonders ambitionierte Beutejäger können sich auch an täglichen und wöchentlichen Highscore-Jagden versuchen und sich in den Online-Ranglisten verewigen. Zumindest wenn einem die durchwachsene Technik keinen Strich durch die Rechnung macht. Die Palette reicht von nervigen Kameraproblemen über plötzliche Bildrateneinbrüche bis hin zu massiven Aussetzern bei der Kollisionsabfrage, die einen unwiederbringlich mit der Spielumgebung verschmelzen oder in bodenlose Abgründe stürzen lassen, so dass nur noch ein Spielabbruch hilft. Frust ist da natürlich vorprogrammiert – vor allem, wenn man schon einige Levels hinter sich gebracht hat und dann wieder ganz von vorn beginnen muss.

Verkehrte Welt


Wer mit Freunden spielt, erhöht das Absturzrisiko sogar mit jedem weiteren Mitspieler, so dass zu viert nicht nur das Spaß-, sondern auch leider das Frustpotenzial am größten ist. Da spendet auch das gegenseitig mögliche Wiederbeleben nur wenig Trost. Noch schlimmer wird es allerdings, wenn man sich seine Mitspieler online sucht.

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Teils müssen Mitspieler gestapelt und geworfen werden, um Hindernisse zu überwinden. © 4P/Screenshot

Da würfelt das katastrophale Matchmaking nämlich nicht nur Xbox-One- und Windows-10-Spieler, sondern auch völlig unpassende Verbindungsgeschwindigkeiten durcheinander, so dass man oft an der Grenze der Unspielbarkeit durch die Levels ruckelt, bis irgendwer genervt aussteigt und alle erzielten Fortschritte zunichte macht.

Hinzu kommen unsäglich lange Ladezeiten, eine leider nicht navigierbare Minimap sowie eine durchwachsene Lokalisierung mit teils fehlenden oder merkwürdigen Übersetzungen und Abkürzungen. Schade, um die hingegen gelungene deutsche Synchronisation, deren Sprecher zwar nicht oft, aber wesentlich überzeugender zum Einsatz kommen. Lob verdient auch der kostenlose Broettes-DLC, der das Heldenaufgebot um vier weibliche Rockröhren erweitert. Xbox-Live-Goldmitglieder erhalten diesen Monat das Spiel sogar gratis.

  1. Ich hab's grade alleine angetestet, aber ich sehe echt keinen Grund für die Existenz. Es ist hässlich, langweilig, der Humor nicht vorhanden und nervig zu steuern. Wer hat den Entwicklern beigebracht, dass man für jeden Schlag die Taste neu drücken muss?
    So gehen Gamepads am besten kaputt.

  2. Die Verbindungsprobleme sind nervig,genauso wie die mangelnde Möglichkeit auch nur mit 1-2 Freunden zu starten,allerdings wurde schon im Feed auf XBL angekündigt das ein Patch dafür in Arbeit ist.
    Ansonsten - bis auf den vielleicht hier und da etwas überzogenen Schwierigkeitsgrad - ein durchaus spaßiges Spielchen.

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