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Super Meat Boy (Plattformer) – Super Meat Boy

Eigentlich soll man ja nicht mit Essen spielen, doch für Super Meat Boy lassen Edmund McMillen und Tommy Refenes die gute Kinderstube hinter sich. Bereits vor zwei Jahren bastelten die Indie-Entwickler ein Flash-Jump’n’Run rund um ihren Helden „Meat Boy“. Seit kurzem dürfen Konsolen-Besitzer das grinsende Stück Fleisch in einem größeren Abenteuer an die Wand klatschen. Für Xbox Live Arcade ist es bereits erhältlich, PC-, Mac- und Wiiware-Fassungen sollen folgen. Der Titel heimste einen Audio-Award beim diesjährigen Independent Games Festival ein. Ist das also ein Plattform-Genuss für Feinschmecker?

© Team Meat / BlitWorks / Team Meat / Microsoft

Das blutigste Spiel der Welt

Flatsch! Flatsch, flatschflatsch, fladderadatsch! Eine ganze Armee bluttriefender Mettklumpen wuselt von links nach rechts zum rettenden Ausgang. Dazwischen rattert ein ganzer Park rotierender Sägeblätter und anderer Folterinstrumente aus der Fleisch verarbeitenden Industrie. Die ersten drei Blöcke werden fachgerecht zersägt,

Blut rettet Leben: Dank seiner klebrigen Beschaffenheit kann der grinsende Fleischklumpen senkrechte Wände erklimmen.
die nächsten zehn Exemplare zersplatzen klatschend auf einer Reihe tödlicher Stacheln. Nur das letzte blutrote Kerlchen hat sich im Turm zu seiner Angebeteten empor gekämpft, welche prompt vom Bösewicht ins nächste Level verschleppt wird. Das beschriebene Massaker ist eines der typischen Replays, die es in Super Meatboy nach jedem Level zu sehen gibt. Dort kann ich mir ganz in Ruhe anschauen, wie dumm ich mich angestellt habe: Alle verunglückten Versuche werden gleichzeitig abgespielt, was ein herrlich chaotisches Gewusel voller Blutspritzer ergibt, bis mein erfolgreiches Alter Ego schließlich die pinkfarbene Geliebte erreicht.

Die Entwickler haben alles dafür getan, dass trotz des knackigen Schwierigkeitsgrades kein Controller an die Wand fliegt: Ein Durchgang dauert nur wenige Sekunden, darf unendlich oft wiederholt oder zur Not auf der Karte ausgelassen werden. Außerdem entspannen die putzigen Animationen die Nerven: Überall dort, wo der knallrote Held über den Boden wetzt, verteilt er mit einem herzhaften Schmatzen eine glitschige Blutspur. Klingt makaber, wird aber niedlich umgesetzt. Das Ziel ist stets die Angebetete, welche wie einst bei Donkey Kong am Ende des Levels auf ihren Retter wartet. Schon das Intro nimmt die erzählerische Vielschichtigkeit von Retro-Klassikern auf die Schippe: »Das ist Bandage Girl. Sie ist verliebt in Super Meat Boy. Und Meat Boy liebt sie. Das ist Dr. Fetus. Niemand liebt Dr. Fetus. Deshalb hasst Dr. Fetus dich!« Grund genug also für den von Komplexen geplagten Doktor, das Mädel entführen.

Neue alte Schule

Auf spielerischer Ebene geht es ähnlich klassisch zu: In den rund 130 kurzen Levels gibt es zwar einige versteckte Bänder und Warpzones sowie ein paar Schalterrätsel zu lösen, doch Super Meat Boy setzt seinen Schwerpunkt ganz klar auf das Hüpfen. Hier kommen Plattform-Fetischisten ähnlich gut auf ihre Kosten wie in N+ <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=14293′)“>: Die finstere Welt wirkt wie ein aus Metzgerwerkzeugen gebautes Gruselkabinett. Unter schmalen Plattformen warten tödliche Stacheln, rotierende Sägen und ekelhafte

Die dicken Sägen verwandeln Super Meat Boy blitzschnell in Hackfleisch. 

Müllkippen voller gen Himmel gereckter Spritzennadeln.  In einer der Welten besteht sogar der komplette Vordergrund aus schwarzen Schatten – wie bei einem Scherenschnitt. Eine Stärke des Spiels ist die flotte, präzise Arcade-Steuerung Die Spezialität des Helden ist ein besonderer Wandsprung: Als klebriger Fleischklumpen bleibt er kurzzeitig an Wänden kleben bzw. rutscht langsam an ihnen herunter. Daher kann ich sogar dann an einem hohen Turm empor kraxeln, wenn gegenüber keine andere Wand zur Verfügung steht. Durch die Technik schlage ich sogar mechanischen Fallen ein Schnippchen. Nachdem ich einen Schalter aktiviert habe, verschwindet eien verwinkelte Brücke ratternd in der Wand, doch ich bin flinker: Mit Hilfe des Klebesprungs erklimme ich blitzschnell die Wand, renne über die verbleibenden Metallstäbe und springe gerade noch rechtzeitig in einen getarnten Eingang, hinter dem eine Bandage auf mich wartet. An anderer Stelle muss ich auf geschickte Weise feindliche Raketen zum zerbrechlichen Untergrund locken, um mir den Weg freizubomben.

Wer fleißig sammelt, kann einige Extra-Charaktere freischalten. Dazu gehören z.B. der noch klebrigere Gish oder Commander Video, welcher dank einer Art Doppelsprung ein Stückchen weiter gleitet und dabei einen coolen Pixel-Regenbogen hinter sich her zieht. Für etwas Abwechslung sorgen außerdem die kostenlosen Extra-Levels, in welchen sich zahlreiche Zitate aus klassikern wie Dig Dug finden. Wer die Nerven mitbringt, kann sich auch an den extraharten düsteren Levels versuchen.                  

  1. Hab mir das jetzt auch bei Steam geholt. Aber mal eine Frage ist es normal das das so schnell läuft ? Schon das Intro läuft derart schnell ab das man gar nichts richtig mitlesen kann. Und im Spiel selber hab ich noch das Gamepad dranmachen müssen obwohl ich es nicht nutze nur damit Meat Boy nicht dauernd so komische Bewegungen macht.
    Ich hab auch mal im Treiber versucht vsync zu aktivieren, das bringt aber nichts. Läuft also praktisch wie ein altes DOS Game ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.
    BS ist übrigens WinXP.
    edit:
    Ich hab mir gerade mal ein Video angeschaut wie das normal läuft. Hehe und ich hab mich schon gewundert warum das so schwer ist. Bei mir drehen sich die Messer etc in einem Affentempo das man kaum reagieren kann.
    Wie gesagt gibts da irgend eine Möglichkeit das in normaler Geschwindigkeit zu spielen ?

  2. Ich finde es sehr, sehr schade - und unfair -, dass dieses Spiel Jan in die Hände gedrückt wurde. Paul, der für MegaMan 9 Gold zückte, hätte offensichtlich drei der vier von Jan aufgestellten Kritikpunkte niemals gelten lassen UND darüber hinaus eventuell sogar über Platin diskutiert.
    Für das, was das Spiel sein will, ist es ein mittelschwerer Meilenstein. Es wird seinem eigenen Anspruch in jeder Hinsicht über Gebühr gerecht.
    Einziger eventueller Wermutstropfen meines Erachtens: Es gibt im Grunde nur einen Level-Ambiente-Song. Obwohl auch der mit seinem vorantreibenden Beat auch nach schier endlosem Scheitern zu motivieren weiß.

  3. Ich fand es recht hohl. Habe irgendwann aufgehört. War auch viel Hype mit bei bei diesem Game. Wie juedes Mal, wenn solche Spiele einen Extrareiter auf dem Dashboard erhalten.

  4. dimo2 hat geschrieben:Den Score der PC-Verison von den eh schon viel zu niedrigen 83 auf 82 zu senken finde ich schon ein wenig ungerecht.
    Ich hab es sowohl auf meinem Gaming-PC, als auch auf einem Laptop (beide Win7) intensiv ausprobiert und bisher nicht einen Crash gehabt, geschweige denn Slowdowns.
    Gameplay, sowie Grafik bleiben sowieso unverändert genial.

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