[GUI_PLAYER(ID=88502,width=400,text=Mysteriöse und stimmungsvolle Pixelwelt: Auch auf dem PC verzaubert das preisgekrönte iPad-Spiel.)] Sie ist halb tot, flackert bereits bedrohlich und kotzt alle drei Meter – dunkelgrüne Pixel fallen vor unheilvoller Musik in den kaukasischen Sand. Das Erbrechen kostet wertvolle Zeit, denn hinter ihr naht die Schwärze mit ihren gefährlichen Klauen. Aber sie ist eine skythische Kriegerin. Sie hat sich bis hierher gerätselt, gekämpft und nach Antworten gesucht. Sie hat sich von einem seltsamen Mann im Anzug leiten lassen, hat Schallplatten umgedreht, Erfolge getwittert, den Mond verzaubert und in fremden Träumen nach Geistern gejagt. Dabei fing alles so harmlos an, mit einem bellenden Hund im Wald. Das kann doch nicht alles umsonst gewesen sein!
Also rafft sie sich auf, eilt den schroffen Berg weiter hinauf, immer in Richtung des gedrückt gehaltenen Fingers. Sie entkommt dem gehörnten Feind wieder nur knapp. Der Puls steigt und all die Fragen schwirren weiter durch den Kopf. Was war das Ziel der Odyssee? Ich sollte drei verschollene magische Symbole finden, die ich jetzt dabei habe. Werde ich es nach oben schaffen? Was erwartet mich dort? Wie kann man diesen dämonischen Verfolger überhaupt besiegen? Kann ich Schild und Schwert nutzen, soll ich Magie wirken oder einfach rennen? Was bringen mir die Artefakte? Dieses Abenteuer neigt sich zwar seinem Ende, aber ich habe es immer noch nicht durchschaut. Und das ist herrlich.
Suchen, kämpfen, rätseln
Dabei besteht das aktive Spiel auf den ersten Blick nur aus dem, was ein klassisches Action-Adventure ausmacht: Ich kann eine Welt erkunden, indem ich besondere Orte oder Figuren doppelt mit der linken Maustaste anklicke – dann wandert die Kriegerin zwischen Bäumen, Felsen, Wasserfällen und Flüssen weiter. Sie ist kaum zu erkennen, sieht aus wie ein graubrauner Pixelheld auf Stelzen und stakst wie ein Reiher durch Wald und Flur. Was kann ich machen? Vielleicht dem Hund folgen, der so manche interessante Stelle erschnüffelt. Oder bei Gefahr das Schwert ziehen, indem ich die rechte Maustaste drücke: Danach ertönt das angenehme Geräusch von zischendem Stahl, das Bild wechselt in eine grobpixelige Frontale, links unten der Schild zur Verteidigung, rechts unten die Klinge für den Angriff.
Stehe ich einem Wolf, Bären oder Dämon gegenüber, kann ich mich nicht mehr bewegen, aber auch nicht einfach wild zuhauen, denn es kommt es auf das Timing von Block und Schlag an. Wenn ich im richtigen Moment das Schildsymbol antippe, kann ich den Gegner ins Taumeln bringen und selbst erfolgreich zuschlagen. Was zu Beginn sehr leicht anmutet, wird in den größeren Kämpfen anspruchsvoller, wenn man in mehreren Phasen erfolgreich auf die Muster reagieren sowie fatalen Angriffen ausweichen muss. Aber der Kampf ist hier weniger relevant als die Erkundung sowie die damit verbundenen Rätsel.
Waffenupgrades? Rüstungssets? Levelaufstiege? Händler? Gold? Nein, ähnlich wie in Shadow of the Colossus ist das Spieldesign auf das Wesentliche reduziert. Bis auf die ebenso heilenden wie benebelnden Pilze finde ich hier keine klassischen Gegenstände oder steige über gesammelte Erfahrung auf. Im Gegenteil, hier steige ich mit jedem Kapitel weiter ab und verliere immer mehr der fünf Lebenspunkte, bis ich mich mit einem einzigen ins Finale schleppe, kotzend und blinkend – herrlich verkehrte Welt.
Mythische Pixelschönheit
Die Kulisse wirkt zunächst befremdlich: Hey, ist das nicht komplett 2D und reine Pixelgrafik? Richtig. Aber was für eine! Sie macht aus der technischen Beschränkung eine Tugend, ähnlich wie 3D Dot Game Heroes <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1978618′)“>, aber noch weitaus subtiler, indem man die Gebiete wie gepunktete Gemälde darstellt. Schön, dass man dem Stil auch genauso auf dem PC treu geblieben ist! Es braucht etwas Zeit, aber je länger man spielt, desto mehr Feinheiten entdeckt man in dieser schroffen Landschaft, die sich laut Story irgendwo im Kaukasus befinden soll – die Spiegelungen am Fluss, das Zittern der Sträucher, der flüchtende Hase, die majestätischen Bäume. Selbst einzelne Blumen und Verzierungen wirken wie mit dem Pinsel gesetzt.
Grau und Grün, Braun und Beige beherrschen die Farbpalette. Hier geht es nicht um grellen Pomp und laute Effekte, hier entsteht eine stillere, mysteriös anmutende Spielwelt, die ihre Stimmung nicht nur dem dezenten Artdesign, sondern der cleveren Symbiose von Helligkeit und lieblichen Tönen, von Dunkelheit und bedrohlichen Klängen verdankt. Wer das Haus des Holzfällers betritt, wird von zwei, drei Klaviertönen und einem knisternden Feuer begrüßt – um ihn herum stehen ein paar Schemel, die Fenster werden nur angedeutet, ansonsten ist nur Schwärze. Es entsteht umgehend ein Gefühl von Gemütlichkeit, aber irgendwas ist anders: Ein bleiche Schallplatte mit Dreiecken in der Mitte prangt über dem Feuer.
Ist halt ein Atmosphäre-Spiel. Beim einen wirkt die, beim anderen nicht.
Ich fand es super und alleine der Soundtrack rechtfertigt schon gute Wertungen.
das Spiel ist sowas von überbewertet für mich komplett unverständlich
Dieses Spiel ist weder ein Meisterwerk noch ist es gut. Aber es macht Spaß, es ist etwas anderes und zumindest sein Geld wert. Meine Wertung : 70 %. Die dürftigen Spielinhalte lassen nicht mehr zu. Abwechslung wird kleingeschrieben, gleich in welches Genre man das Spiel einordnen will, es zeigt in jedem Genre Mängel. Der Sound (Musik) ist eine Stärke.
Es gibt deutlich bessere Indiespiele.
ich hab es gerade eben beendet: super spiel, klasse sound. man sollte keine getränke dafür bereitstellen, denn es nervt gewaltig, wenn man aufs klo muss und schiebt es bis zum schluss hinaus, so spannend ist das alles.
mein kritikpunkt ist die zweite hälfte des langen dritten kapitels; durch öftere laufwege und kämpfe gestreckt, (wenn man nicht weiß, was zu tun ist.) die erste hälfte des dritten fand ich dagegen grandiös und noch besser als die vorigen beiden, was ich vorab für unwahrscheinlich hielt, da diese ja schon selbst so verdammt gut waren.
hab das spiel durch summer sale günstig erworben, sonst wäre mir dieses meisterwerk noch entgangen, schreckte mich doch damals die englische sprache ab. aber es klappte alles ohne hilfe.
Preis/Leistungsverhältnis ist aber hier auch ein anderes.
Muss sowieso dann noch jeder für sich selbst definieren was er als ausreichende Gegenleistung definiert.