Fazit
Beyond the Dawn ist die Definition eines klassischen DLCs und bietet mehr von dem, was schon das Hauptspiel ausgemacht hat: Eine emotionale Geschichte mit facettenreichen Figuren, einen ganzen Haufen Nebenquests, ein fantastisches Kampfsystem mit sechs unterschiedlichen Charakteren sowie die Erkundung einer wirklich wunderschönen Welt. Bedauerlicherweise ist man trotz der zwei Jahre Zeit zwischen den Veröffentlichungen zu konservativ geblieben: Es gibt nahezu keine neuen Gebiete zu entdecken oder Gegner zu besiegen und auch bei den Nebenquests hat man, vermutlich um auf die enorme Anzahl von 40 Stück zu kommen, ziemlich viele belanglose Botengänge untergebracht. Wer das Tales of Arise-Universum vermisst hat und einen guten Vorwand braucht, um endlich zurückzukehren, wird mit Beyond the Dawn eine schöne Zeit haben. Für 30 Euro hätte ich bei dem vielen Inhalt aber mehr Neues erwartet, anstatt dass man sich vor allem auf den Lorbeeren des Hauptspiels auszuruhen scheint.
Wertung
Beyond the Dawn knüpft an die Stärken von Tales of Arise an und bietet für einen DLC jede Menge Umfang, aber leider wenig Neues.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Mittel.
Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
Man kann die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
Erläuterung
Die für das Hauptspiel erwerbbaren Mikrotransaktionen wie Währung und Erfahrungspunkte lassen sich auch für den DLC nutzen.
Ich werde immer wieder sehr irritiert sein, wenn ich in Texten zu Tales Of Arise - oder dem DLC - sowas hier lese:
Nein, das ist nicht - und war nie - eine Stärke von Arise, genau eben weil sie eben außergewöhnlich stark "sehr schablonig" sind. Du siehst die Charaktere zum ersten Mal und weißt - noch bevor sie die ersten 3 Sätze gesagt haben - ab diesem Moment, welche Rolle diese Charaktere spielerisch und auch erzählerisch für den Rest des Spiels einnehmen. Kein Charakter entwickelt sich auch nur einen Millimeter aus dieser engen Schablone heraus, sobald sie einmal liegt und bei allen Charakteren bis auf einen (der bedient dafür das Vom-Bösen-Zum-Guten-Klischee perfekt - und legt sich dannach die Schablone an) bleiben sie auch von der ersten Minute strikt da drin. Da sind keine Facetten, keine noch so kleinen Twists, kein gar nichts. Arise ist in dieser Hinsicht das "schlechteste" Tales of-Game der Reihe (und ja, "schlecht" schließt sogar das in allen anderen Belangen ziemlich miese Zestiria mit ein) und tatsächlich tu ich mich schwer damit, selbst im klischeeüberladenem JRPG-Genre allgemein ein Spiel zu finden, welches in dieser Hinsicht "flacher" ist. Arise ist hier der Inbegriff vom "what you see is what you get" - und dahingehend wendungs- und überraschungslos bis zum Abspann. Du siehst einen Charakter, du hast automatisch ein Klischee, ein Trope, dazu im Kopf - und dieser Charakter fühlt sich pudelwohl mitten in exakt jener Schublade bis der Abspann vor sich hinsingt. Die Moment-zu-Moment-Interaktionen zwischen den Charakteren, also primär die Skits und großen Storymomente, haben durchaus ihre wirklich guten Höhepunkte, die Charaktere sind...