Erfreulich ist, dass es nur wenige Rätsel gibt, bei denen es damit getan ist, einen Gegenstand aus dem Inventar zu fischen. Zudem sind dort jetzt mal ein paar
Gegenstände mehr drin als bei sonstigen Telltale-Eipsoden. Allerdings könnte die oft verwirrende Steuerung komfortabler sein, denn vieles ist umständlich. Etwa das Kombinieren zweier Gegenstände, die man vorher erst umständlich einloggen muss. Oder auch das bloße Untersuchen einer Sache, für das man die Lupe draufziehen muss. Derart verfährt man auch beim Blick auf die Schatzkarte: So oft wie man auf diese schaut, könnte das per Schnelltaste funktionieren. Die Gegenstände selbst sind gut zu finden, auch wenn es mal wie bei der Voodoo Lady voller wird, so dass eine Hot-Spot-Anzeige kaum vermisst wird. Immerhin gibt es aber eine Schnellreisefunktion, mit der man rasch den Dschungel durchqueren kann.
Schön, dass bei der Lösung auch mal was schief laufen kann. Man weiß zwar, was man in etwa tun soll, aber nicht genau wie. Als der Spieler sich mit dem Kapitän der Screaming Narwhal unterhält, wird auch ohne integrierte Lösungstipps rasch klar, dass man den Kahn übernehmen muss. Aber wie? Sämtliche Versuche, das Schiff im Hafen zu entern, scheitern kläglich, was angesichts des Angreifers auch nicht weiter verwunderlich ist. Guybrush ist schließlich der einzige ist, der sich selbst für kompetent hält. Bevor man weiß, wie man den Käptn umhauen kann, läuft jedenfalls noch viel Schweiß die Denkerstirn hinunter. Denn auch hier landet Guybrush eher im Hafenbecken denn auf Deck des angestrebten Schiffs. Wenn man es dann geschafft hat, kann man stolz auf sich sein, was in einem Point&Click nicht oft vorkommt. Actionpassagen wie bei Sam & Max braucht man übrigens nicht zu fürchten, die gibt es nämlich nicht.
Har-Har
Humor ist seit jeher ein großer Bestandteil der Monkey Island-Reihe und er kommt auch auf Flotsam Island nicht zu kurz. Die erste Episode des großen Abenteuers ist smart, witzig und schräg, wenn sie auch nicht ganz so abgefahren wie Sam &
Max rüberkommt. Überall trifft man auf mehr oder minder durchgeknallte Typen, die das Salz in der Suppe sind. Da gibt es den Typ, der Glaseinhörner bläst, was für einen Piraten nun wirklich völlig unpassend ist, oder den spanischen Schatzjäger, der lieber seine Sammelfiguren pflegt als selbst zu suchen. Jeder scheint sein eigenes Süppchen zu kochen, weshalb Guybrush sie überlisten muss. Gar nicht so einfach für nen nicht gerade hellen Typen. Anleihen an früherer Abenteuer kommen ständig vor, weshalb das Copyright-Zeichen oft zu sehen ist, wenn mal wieder ein Ort aus alten Zeiten wie Melee Island zu lesen ist. Dem einen oder anderen dürfte das wieder zu viel sein.
Um alles zu verstehen, braucht man dieses Mal gute Englischkenntnisse, denn das Adventure ist noch nicht übersetzt worden. Mit dem normalen Schulenglisch versteht man grob die Story und die dümmlicheren der Jokes, aber keinesfalls jeden Begriff der Seebärensprache, die oft kolportiert wird. Leider kann man nicht auf Deutsch nachlesen, was genau abgeht, denn auch Untertitel fehlen. Im Gegensatz zu Wallace & Gromit hat man sich diese Hilfe leider gespart. Telltale hat aber in Aussicht gestellt, dass das Abenteuer noch in anderen Sprachen erscheinen soll. Es steht allerdings in den Sternen, wann das sein soll. Zum Glück sind viele von Guybrushs coolen Sprüchen auch so verständlich – etwa, wenn er vom eingetrockneten Opferblut auf einem Altar probiert und erfreut „Chicken!“ ausruft.
Passende Grafik?
Auch optisch lehnt sich Tales of Monkey Island an den dritten und vierten Teil der Serie an, die für ihre ausgeprägte Comicgrafik bekannt sind.
Telltales Abenteuer sieht aus wie 3D-Ausgabe des vierten Teils, was sicher nicht allen gefallen dürfte. Dem einen ist es vermutlich zu bunt, dem anderen nicht realistisch genug und einem anderen hat es wieder zu wenig Details. Man kann immer etwas finden, was einem nicht gefällt. Die wippende Locke des Protagonisten wird sicherlich Hasstiraden auf sich ziehen, was angesichts der vielen Fans kein Wunder ist. So viele Fans die ehrwürdige Reihe hat, so viele Meinung gibt es auch dazu, wie ein neuer Teil aussehen sollte. Aber Telltale unterscheidet, dass sie es ohne Kompromisse auf ihre Art gemacht haben. Im Gegensatz zu LucasArts haben sie sich damit allerdings auch weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich bin froh, dass ich kein Grafikfetischist bin, so dass ich die meisten Diskussionen über die Optik nicht mal ansatzweise verstehen kann. Mir käme es nicht in den Sinn, ein Spiel wegen seiner Darstellung nicht anzufassen, so lange nur der Inhalt stimmt. Alle, die sich über das bunte Äußere aufregen, sollten sich einen Ruck geben: Und wenn sie nach einer halben Stunde keine Freude an diesem Abenteuer haben, dann stimmt was nicht mit ihrem Humor oder sie sind einfach Rätsel-Ignoranten. Natürlich könnte man vieles bei Tales of Monkey Island schöner und aufregender inszenieren, aber mich hat der Grafikstil irgendwann nicht mehr tangiert. Spätestens, wenn ich mich mit den Leuten im Kaff unterhielt, während die bekannte Musik von anno dazumal erklingt, war ich vollkommen versunken.
Ich hab Tales of Monkey Island jetzt zwar noch nicht gespielt, aber ich finde andere Franchises haben auch so ihren Glanz verloren. Ich finde Mario Kart (wii), Pokemon Diamant, New Super Mario Bros., Zelda: Phantom Hourglass und und und, machen mir alle nicht mehr so viel Spaß wie ihre "Vorfahren"
Wäre ja wohl auch ziemlich langweilig, wenn es das wäre.
Ich halte die Episode für gelungen und freue mich, wenns weitergeht.
Bin genau wie vom vierten Teil enttäuscht.
Ist einfach nicht mehr das Monkey Island, dass ich früher gespielt habe.
der Titel - LeCucks Rache, wie öde...) und MI3, wieder Elaine, wieder
LeChuck, buuh, und Teil 4, am besten hätten sie es beim ersten Teil
belassen sollen was?
Ich denke für die meissten gehört LeChuck genauso zu MI wie Guybrush,
und allein das er menschliche Gestalt annimmt sorgt für genügend
Abwechslung und einen wunderbaren Ansatz...
Das WEISST Du auch bei allen anderen Monkey Island spielen,
denn es ist Tradition seit den alten LA Adventures das man in den
Spielen nicht sterben kann, warum sich also nicht alle Zeit der Welt
nehmen. SPANNEND ist der Storyansatz allemal, ich kann jedenfalls
kaum erwarten wie es weitergeht!
Ein wenig mehr Interaktion könnte sicherlich nichts schaden, aber so
dramatisch ist es auf jeden Fall nicht, und die restlichen Episoden bieten
auch noch genug Luft dafür!
Deine Meinung. Ich find es schon jetzt SEHR LUSTIG... der typische MI
Humor wurde wunderbar eingefangen. Ist die Grafik und die Steuerung
noch diskussionswürdig (wenn auch nicht sooo schlimm...) trift die Atmosphäre und der Spielwitz genau ins schwarze. Viele kleine Anekdoten,
eine verfluchte Hand, ein...