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Tap-Fu (Geschicklichkeit) – Tap-Fu

Im guten alten Sidescroller-Oldschool-Beat-em-Up muss man gewisse Regeln befolgen: Hühner dienen als Energie spendende Speise, Klongegner tauchen in Hundertschaften auf, garstige Bossgegner füllen Bildschirme aus – und vor allem muss es eine vom Feind entführte Tochter geben! Wie gut kann diese Art Spiel ohne sie funktionieren?

© Smells Like Donkey / Neptune Interactive

Das gibt Karies!

Der Mangel an entführter Tochter wird hier unzureichend ausgeglichen: Der Meister des namenlosen Tap-Fu-Helden hat nämlich ein Süßigkeiten-Problem – er hortet alles, was gezuckert und klebrig ist. Doch kaum will er sich über den Haufen Kariesbeschleuniger hermachen, kommt die Sweet Tooth-Bande daher und nimmt

Keine Frage – Tap-Fu ist sehr niedlich. Knuddelige Figuren, eine liebevoll gepinselte Welt, einfache Steuerung. Spielerisch bleiben aber viele Wünsche offen.
all die Leckereien einfach so mit! So geht’s ja nun nicht, meine Herrschaften, bittere Rache sei die Konsequenz!

Diese erlebt man aus klassischer Seitenansicht, die man von links nach rechts durchtrabt, umdabei die ins Bild laufenden, springenden, fliegenden und sich teleportierenden Ninjas oder Falken aus den Latschen zu dreschen. Das funktioniert auf zweierlei Arten: Entweder vertraut man auf die virtuellen, im Bild liegenden Bedienelemente oder man macht den Bildschirm frei und nutzt einfache Gesten. Letzteres funktioniert erstaunlich gut: Kleine Bewegungen nach links und rechts steuern den Helden, ein Tapser auf den Bildschirm lässt ihn angreifen, bestimmte Gesten wie Wischer, Halbkreis oder voller Kreis starten Spezialmanöver. Funktioniert ebenso einfach wie es sich anhört, sogar weitaus besser als das künstliche Gamepad. Wer trotzdem Probleme haben sollte, kann vom Hauptmenü aus Zeit im Trainingsraum verbringen. Diese Vereinfachung der Kontrolle führt folgerichtig auch zu sehr einfachen Bewegungen – kontinuierliche Tapser führen zu kleineren Kombos, dazu kommen Spezialattacken wie Rückwärtskick oder Feuerball, die teilweise vor erneuter Benutzung etwas Regenerationszeit benötigen. Allerdings werden diese kaum gebraucht: Held richtet sich automatisch auf die ihm zuverlässig in die Faust laufenden Feinde aus, pausenloses Beackern des Touchscreens führt ohne große Verluste zum Sieg. Falls die Gegner doch mal die Oberhand gewinnen sollten (verlorene Energie wird durch aufgesammelte Süßigkeiten wieder hergestellt), geht es unter Abzug eines Lebens an derselben Stelle weiter. Erst wenn sämtliche der standardmäßig drei Wiederholungen verbraucht sind, ist offiziell »Game Over«. Doch so weit muss es nicht kommen, darf der Spielstand doch zu jedem Zeitpunkt gesichert werden.

Die kurze Karriereleiter

Der Hauptspielmodus ist die Story: Hier geht es darum, in jedem der wenigen Levels eine Mindestzahl von grünen Bonbons zu finden, damit der Meister seine Ruhe hat. Zwischen den Abschnitten gibt es ein paar amüsante Textzeilen sowie Sims-kompatibles Genuschel zur Fortführung der einfachen Geschichte. Da das Ganze zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber aus gerade mal einem Kapitel besteht, das künftig mit Updates erweitert werden soll, ist der Spaß auch nach höchstens einer 
Anstelle von Gesten kann man Tap-Fu auch mit virtuellem Bedienfeld steuern – was aber ungleich fummeliger funktioniert.
Stunde vorbei. Danach warten mit »Survival« sowie »100 Rounds« zwei recht ähnliche Modi, in denen es darum geht, sich möglichst lange aus allen Richtungen heranstürmende Gegner vom Halse zu halten – einen Mehrspielermodus gibt es leider nicht.

Die Technik ist die stärkste Seite von Tap-Fu: Die handgepinselten 2D-Comicsprites bewegen sich putzig animiert durch eine seitlich scrollende 3D-Landschaft, die an ein Aufklappbuch erinnert – sehr liebevoll gestaltet! Das Scrolling in mehreren Ebenen ist selbst auf dem iPod touch der ersten Generation butterweich, allerdings kommt es in unregelmäßigen Abständen, scheinbar wenn neue Feinde nachgeladen werden, immer wieder zu kurzen, aber spürbaren Rucklern. Akustisch hingegen herrscht Durchschnitt: Die im Hauptmenü trötende Musik ist belanglos und noch dazu

Größe: 11,1 MB
Getestete Version: 1.0
Preis (19. November 2009): 79 Cent

schlecht geloopt, im Spiel selbst gibt es nur Schreie, Knuffe und Klopper-typische »Hua!«-Ausrufe.

   

  1. für den test... der appstore ist ziemlich überfüllt, aber kennt ihr Diabolika von Derek Yu (Spelunky, Aquaria). Diabolika 2 gab es vor ein paar Jahren für PC. Ein geniales Strategie Spiel, dass gut zu PuzzleQuest passen würde. Seit dem Sommer gibt es Diabolika auch fürs Iphone/Ipod und keiner spricht drüber. Schade, aber ein echtes Kleinod. Die PC Fassung gibt es kostenlos im Netz... mich würde mal eure professionelle Meinung interessieren (Derek Yu ist ja kein unbekannter)....
    tschö,

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