Veröffentlicht inTests

Test Drive Ferrari: Racing Legends (Rennspiel) – Test Drive Ferrari: Racing Legends

Die (meist) roten Flitzer aus Maranello genießen nicht nur bei Autonarren, sondern auch auf PCs, Konsolen und in der Spielhalle einen gewissen Kultstatus – man denke nur an Outrun oder das fantastische Ferrari F355 Challenge, das vor allem auf Segas Dreamcast eine nahezu perfekte Umsetzung der Automatenvorlage darstellte. Mit Test Drive: Ferrari Racing Legends nehmen sich jetzt die Slightly Mad Studios der ruhmreichen Historie der Italiener an. Ist das Ergebnis der Marke würdig?

© Slightly Mad Studios / Bigben Interactive / Atari

Arbeitslose Mechaniker

Es stehen nur die Standardlackierungen zur Verfügung.
Es stehen nur die Standardlackierungen zur Verfügung. © 4P/Screenshot

Doch mit Einstellungen hat man es hier eh nicht so. Mit der Begründung, Ferrari würde jedes Fahrzeug bereits mit einem perfekten Setup ausliefern, dürfen Mechaniker hier weder am Fahrwerk noch an den Bremsen, der Übersetzung oder Aerodynamik Hand anlegen. Auch in optischer Hinsicht sind bis auf eine Auswahl an Standardlackierungen keine Anpassungen möglich – von Umbauten und Tuning ganz zu schweigen. Es scheint ein so, als würde man hier auf Sparflamme kochen.

Und wenn man schon keine Mechaniker braucht, dann gilt das auch für Boxenstopps. Aber warum auch? Einen Reifenverschleiß gibt es nicht, der Benzinverbrauch spielt höchstens in vorgefertigten Karriere-Missionen eine Rolle und das schwache Schadensmodell beschränkt sich ausschließlich auf Kratzer sowie Beulen, hat also keinen Einfluss auf die Fahrphysik. Ziemlich schwach für ein Spiel, das sich als Simulation versteht. Die Inkonsequenz geht beim Strafsystem weiter: Manchmal bekomme ich für ein Abkürzen nur eine Verwarnung, beim nächsten Mal werde ich beim gleichen Event an der gleichen Stelle umgehend disqualifiziert, wenn ich den Asphalt verlasse. Zwar hat man die Wahl, ob man morgens, mittags oder abends auf die Piste will, doch gibt es hier weder echte Nachtfahrten noch darf man über nasse Straßenbeläge schlittern – trotz Wolken bleibt es hier immer trocken.

Umfangreiche Karriere mit Macken

Die KI ist leider wieder sehr aggressiv unterwegs.
Die KI ist leider wieder sehr aggressiv unterwegs. © 4P/Screenshot

Neben Einzelrennen (ohne Qualifikation) und Zeitfahren gegen Geisterwagen, ist die Karriere das Herzstück von diesem Test Drive. In drei verschiedenen Kampagnen erlebt der Spieler über 60 Jahre Ferrari-Geschichte: Angefangen bei der goldenen Ära (1947-1974) über die silberne Ära (1975-1990) bis hin zur modernen Ära stellt man sich den vorgefertigten Missionen. Diese reichen von Aufgaben wie das Erreichen eines Podestplatzes über das Unterbieten von Rundenrekorden bis zu Vorgaben, einen bestimmten Abstand zum vorausfahrenden Teamkollegen nicht zu unterschreiten. Eigentlich bringt die Karriere mit ihrem großen Umfang und den verschiedenen Missionen alles mit, um an den Bildschirm zu fesseln, doch leider kann sich das Potenzial aufgrund vieler Frustmomente und fragwürdiger Designentscheidungen nicht entfalten. Das erste Problem ist die Abwechslung: Die Anzahl der Pisten ist ohnehin nicht gerade üppig, aber warum werde ich am Anfang der goldenen Ära ständig nur nach Monza oder Silverstone geschickt? Schon nach einer halben Stunde hatte ich mich daran satt gesehen und die Strecken kamen mir zum Hals raus. Genauso der furchtbar redundante und unprofessionelle Boxenfunk. Das zweite Problem betrifft den Schwierigkeitsgrad: Zwar hat man die Wahl zwischen drei Stufen, doch sind die einzelnen Wettbewerbe furchtbar ausbalanciert. Während ich einige Missionen auf der normalen Stufe locker mit Vorsprung gewinne, beiße ich mir bei anderen selbst auf der leichtesten die Zähne an den hohen Vorgaben aus.

Vorsicht: Rammböcke

Der Fuhrpark umfasst Modelle aus über 60 Jahren Ferrari-Geschichte.
Der Fuhrpark umfasst Modelle aus über 60 Jahren Ferrari-Geschichte. © 4P/Screenshot

Das dritte Problem betrifft nicht nur die Karriere, sondern das ganze Spiel, denn beim Thema KI bleiben die Slightly Mad Studios der alten Tradition treu und schicken einen Haufen kompromissloser Rowdys auf die Strecke, die rempeln, schubsen und drängeln, was das Zeug hält – und damit den Frustfaktor rapide ansteigen lassen. Dabei haben sie es nicht nur auf den Spieler abgesehen, sondern machen sich auch selbst das Leben schwer, was immer wieder zu unvorhersehbaren Unfällen führt. Leider gibt es hier keine optionale Rückspulfunktion, die dem entgegenwirken könnte. Hinzu kommt, dass die KI-Piloten schon auf der normalen der drei Stufen ein rasantes Tempo vorgeben und jedes Überholmanöver aufgrund ihrer Abschussmentalität im Desaster enden kann. Positiv dagegen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Rennspielen hier mal kein künstlicher Gummiband-Effekt greift. Wer schnell und gut fährt, kann sich absetzen und Rennen gewinnen. Wer dagegen über die Strecke kriecht und Unfälle baut, braucht hier nicht darauf zu warten, dass das Feld brav wartet, bis man wieder Anschluss gefunden hat.

Notwendiges Übel

da
Die Boliden wurden aufwändig modelliert.

Passend zur öden Präsentation in Form von Texten und langweiligen Menüs gestaltet sich die Karriere über weite Strecken als dröge und frustrierend. Dennoch ist sie ein notwendiges Übel, denn nur hier schaltet man in langwieriger Arbeit die Autos und Strecken für die Verwendung in anderen Modi frei. Entsprechend steht zu Beginn nur ein kleiner Teil des Fuhrparks und Pistenprogramms zur Auswahl. Es wäre sinnvoller gewesen, zumindest für das Zeitfahren den Zugang zu allen Inhalten zu gewähren, die Ferrari Racing Legends zu bieten hat.

Selbst im Mehrspielermodus für bis zu acht Teilnehmer hat man lediglich Zugriff auf freigespielte Kurse und Boliden. Doch viel wird hier ohnehin nicht geboten: Zwar lässt sich das Feld mit KI-Fahrern füllen und man darf Beschränkungen der Wagenklasse festlegen, doch werden lediglich Einzelrennen ohne optionale Qualifikation ausgetragen. Meisterschaften oder Variationen wie Elimination sowie Team-Wettbewerbe sucht man genauso vergeblich wie eine Splitscreen- oder LAN-Option.

  1. Galford hat geschrieben:
    Jumpshooter82 hat geschrieben:
    GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
    Blimey! Games was an entertainment software development company in central London. The CEO was Ian Bell, formerly Managing Director and founder of SimBin Development Team.
    The company was founded in May 2005 by the development team who produced the PC Driving Game GTR - FIA GT Racing Game in 2004.
    Blimey! Games also formed the core development team of GTR - FIA GT Racing Game 2, and sports car racing game, GT Legends.
    In 2006, Blimey! Games, along with their publishers 10tacle Studios AG, signed a license agreement for the development of video games with automotive manufacturer Ferrari.
    Following the insolvency of 10tacle in 2008, on 8 January 2009, Blimey! went into administration with the business and assets being sold to Slightly Mad Studios Limited, a company that had also been established by Bell.
    Ich werde dir jetzt nicht versuchen das englische Insolvensrecht zu erklären, aber Slightly Mad ist aus Blimey! Games entstanden. Dabei wurden 100% der Mitarbeiter übernommen.
    Das ändert aber nichts an der Tatsache,dass alle Spiele die von den Slightly Mad Studios kommen(Shift 1&2 +TD Ferrari),eine verhunzte Fahrphysik haben,oder siehst du das anders?
    Wie großspurig sie damals Shift 2 angekündigt haben und was es letzendlich geworden ist....

  2. Jumpshooter82 hat geschrieben:
    GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
    Blimey! Games was an entertainment software development company in central London. The CEO was Ian Bell, formerly Managing Director and founder of SimBin Development Team.
    The company was founded in May 2005 by the development team who produced the PC Driving Game GTR - FIA GT Racing Game in 2004.
    Blimey! Games also formed the core development team of GTR - FIA GT Racing Game 2, and sports car racing game, GT Legends.
    In 2006, Blimey! Games, along with their publishers 10tacle Studios AG, signed a license agreement for the development of video games with automotive manufacturer Ferrari.
    Following the insolvency of 10tacle in 2008, on 8 January 2009, Blimey! went into administration with the business and assets being sold to Slightly Mad Studios Limited, a company that had also been established by Bell.
    Ich werde dir jetzt nicht versuchen das englische Insolvensrecht zu erklären, aber Slightly Mad ist aus Blimey! Games entstanden. Dabei wurden 100% der Mitarbeiter übernommen.

  3. hellomynameisasecret hat geschrieben:
    Jumpshooter82 hat geschrieben:Slightly Mad haben von Fahrphysik keine Ahnung,haben sie bei den beiden Shift´s bewiesen und jetzt wieder!
    Fühlt sich an als ob die Formel 1 ohne Heckflückel fahren würde,diese völlig übertriebene Übersteuern!
    Nach der Vorschau hatte ich noch Hoffnung,aber nun....und die wollten mal GT und Forza in die Schranken weisen,diese Großfressen*lol*.
    hellomynameisasecret hat geschrieben:Meinst du dein Post wirklich Ernst? Im Gegensatz zu Forza GT hat Slightly Mad immerhin richtige Simulationen entwickelt und keine Halbsimulationen. Sowas gab es auf Konsolen noch nie, sondern nur auf PC. GTR 1 & 2 als auch GT Legends waren großartige Rennspiele und in wohl jeder Hinsicht einen Forza oder GT überlegen. Aber ich weis schon, hauptsache die Fresse aufreisen und sein Halbwissen rausbrüllen. Slightly Mads aktuelles Project Project Cars ist bereits jetzt "realistischer" als Forza und GT... und das Spiel ist im Alpha-Zustand. Das Ferrari Legends "scheiße" ist wenn ünberhaupt Atari's Schuld. Vergleicht das doch mal mit Reflection.
    Driv3r verbrochen, Parallel Lines hingeschmiert und jetzt bei Ubisoft kommt auf einmal das sehr gute San Francisco raus. Oder auch Darksite. Und Boiling Point. Oder die Xbox/Wii/PS2-Version von Alone in the Dark. Oder Test Drive Unlimited 2 zu Anfangszeiten. Atari ist einfach ein Saftladen! Shift 1 war bis auf die mangelnde Lenkradunterstützung am PC ganz solide, Shift 2 war Bullshit.

    GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
    Also selbst erst schlau machen,bevor man solch harten Tobak auffährt,ich kenne von Slightly Mad nur Shift 1 & 2 sowie TD Ferrari=3 x schrottige Fahrphysik :!:

  4. ...und wieder ein Schrottgame, das niemand braucht. Wundert mich allerdings nicht, denn teure Lizenzen verschlingen das meiste Geld, sodass für die Spieleentwicklung meist nur noch Brosamen abfallen.
    Naiv, wie die breite Masse der Käuferschaft nun mal ist, wird sich das Game dank des Ferrari-Labels wahrscheinlich wie warme Semmeln verkaufen.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1