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The American Dream (Shooter) – Bitterböse Ballersatire

Auf den ersten Blick könnte The American Dream ein VR-Spiel sein, das von der amerikanischen National Rifle Assiciation in Auftrag gegeben wurde. Doch hinter der Glorifizierung des Rechts auf Waffenbesitz in den USA steckt ein australisches Indie-Team. Und das nutzt die Chance, um eine bitterböse Satire auf das amerikanische Lebensgefühl zu inszenieren. Ob dabei auch das spielerische Element nicht zu kurz kommt, klären wir im Test.

© Samurai Punk / Samurai Punk

Fazit

Mechanisch sind die Baller-Minispiele, denen man in The American Dream begegnet, allenfalls durchschnittlich. Doch dieses VR-Experiment ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, zu denen auch ein beträchtlicher Erzählanteil gehört. Denn was anfangs wie von der National Rifle Association in Auftrag gegebenes Promo-Material wirkt, entpuppt sich alsbald als bitterböse Satire mit zielsicher gesetzten Pointen und Anspielungen, die auch Videospiele nicht außen vor lassen. Das australische Team von Samurai Punk lässt kein gutes Haar am Waffenwahn, der in dieser vollkommen überzogenen Darstellung des amerikanischen Lebenstraumes in alle Bereiche des gesellschaftlichen und familiären Daseins eingreift und zum Allheilmittel wird. Hier werden Burger mit Waffengewalt auf dem Grill gewendet, die Löcher in Bagles geschossen oder Fische mit einem Repetiergewehr gefangen. Hochzeitsringe werden auf den Lauf einer Pumpgun gesteckt und selbst Sex ist ohne die Knarren nicht mehr vorstellbar. Gelegentlich schrammt der Humor zwar scharf an der Grenze des guten (oder schlechten) Geschmacks entlang, wird aber immer im entscheidenden Moment eingebremst, bevor er diese überschreitet. Das gelungene Artdesign mit seinem „Heile-Welt“-Aussehen, das von Kino und Werbung der 50er Jahre inspiriert wurde, tut sein Übriges, um einen in diese absurde Welt zu ziehen. In dieser Form machen VR-Erzählexperimente einen Heidenspaß.

Wertung

HTCV
HTCV

Bitterböse Gesellschaftssatire in VR, die simple Baller-Minispiele mit einem starken Artdesign und viel Erzählung mischt.

Rift
Rift

Bitterböse Gesellschaftssatire in VR, die simple Baller-Minispiele mit einem starken Artdesign und viel Erzählung mischt.

PSVR
PSVR

Bitterböse Gesellschaftssatire in VR, die simple Baller-Minispiele mit einem starken Artdesign und viel Erzählung mischt.

VR
VR

Bitterböse Gesellschaftssatire in VR, die simple Baller-Minispiele mit einem starken Artdesign und viel Erzählung mischt.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  • Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.

  1. Whoa, das Game ist der Kracher. :mrgreen:
    Zwischendurch ein wenig viel Gelaber und doof, das wenn man ne Stage wiederholt sich ALLES noch mal anhören muss, bevor das Gunplay beginnt, aber davon ab ist es super lustig.
    So hab ich mir die Amis eh immer vorgestellt. Bin mir gar net sicher, ob das wirklich Satiere sein soll, oder nur ne leichte Überzeichnung. Mal ehrlich, mit ner Klopapierrolle am Lauf lässt sich nur äußerst schwer der Hintern abwischen 😂

  2. Jazzdude hat geschrieben: 17.03.2018 15:32 Schön zu sehen, dass inhaltlich wohl auch was geboten wird und nicht einfach nur das Thema als Selbstläufer. Das war nämlich das, was mir zuerst in den Sinn gekommen ist. Youtube-Bait und "boah"-Effekt, aber scheinbar scheint es ja auch inhaltlich zu taugen.
    Also wenn du mit "inhaltlich" Gameplay meinst, dann kann man das wohl mit einem klaren "Nein" beantworten.

  3. casanoffi hat geschrieben: 17.03.2018 15:16
    just_Edu hat geschrieben: 17.03.2018 14:54 Und selbst wenn.. bin die Sledge Hammer Generation.. da passt das einfach wie Kopf in Kloschüssel :mrgreen:
    Wobei ich Sledge Hammer damals als Hosenscheißer wirklich lustig fand ^^
    I :verliebt: violence
    Damals hab ich allerdings die Satire darin noch nicht kapiert.
    Dachte, die Amis sind eben so :wink:
    Also, klar hab ich damals schon kapiert, dass das Slapstick und überzogener Humor ist, keine Frage.
    War für mich nichts anderes als Bud Spencer & Terence Hill. Oder Tom & Jerry...
    Gewalt in Verbindung mit Humor ging schon immer.
    Das Gute an Sledge Hammer, der Humor sitzt auch heute noch.. hat sich seit damals gar nicht soviel geändert.
    Hm.. diese Debatte lässt in mir den Wunsch aufkommen, aufs Prinzip zugunsten der geliebten Violence zu pfeifen.. hab im US Store noch fast 50$ über.. hm.. evtl. lass ich mich doch noch dazu hinreißen.. die Kohle muss ja irgendwann eh weg.
    Seit dem die USK so liberal ist, braucht man nicht mehr so oft Importe und da South Park 1 (der Grund fürs Guthaben) mir am Ende geschenkt wurde.. na ja.. versauert die Kohle auf dem Konto.
    Edit: Ach was solls, habs grad für 19,99$, seltsamer weise sogar Tax free gekauft.. heute Abend wird geballert :Hüpf:

  4. Schön zu sehen, dass inhaltlich wohl auch was geboten wird und nicht einfach nur das Thema als Selbstläufer. Das war nämlich das, was mir zuerst in den Sinn gekommen ist. Youtube-Bait und "boah"-Effekt, aber scheinbar scheint es ja auch inhaltlich zu taugen.

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