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The Ball (Shooter) – The Ball

Den Sprung von der Modifikation zu einem eigenständigen Spiel schaffen die wenigsten Mods. Neben dem Paradebeispiel Counter-Strike und zahllosen DotA-Adaptionen hat es The Ball auf die große Bühne geschafft. Das ursprünglich als Unreal-Mod gestartete Projekt erreichte sogar den zweiten Platz beim „Make Something Unreal“-Wettbewerb und darf sich fortan als Puzzle-Shooter gegen Portal versuchen…

© Toltec Studios / Tripwire Interactive / Deep Silver

Der etwas andere Ballkünstler

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Getestet wurde die deutsche Steam-Version. Am 12. November 2010 soll das Spiel auch als Boxversion mit Soundtrack-CD im Laden stehen.

Irgendwo in Mittelamerika arbeite ich als Archäologe. Und wie der Zufall es will, breche ich bei Untersuchungen im Erdboden ein und falle unsanft in eine riesige Höhle. Dort erblicke ich monumentale Bauwerke in allerlei Brauntönen, seltsame antike Maschinen von enormen Dimensionen und eine Presslufthammer-ähnliche Waffe, die mich magisch anzieht – vorerst allerdings ohne nennenswerte Funktion. Erst einige Räume weiter entfaltet sich ihr Potenzial, denn mit der „Waffe“ lässt sich eine mysteriöse Metallkugel kontrollieren: Ich kann den Riesenball zu mir hinziehen oder ihn mit viel Schwung von mir wegstoßen. Und in den nächsten langgezogenen Räumen, die noch tiefer in das vergessene Reich führen, erweist sich die Kugel einerseits als Werkzeug um Rätsel zu lösen und andererseits als Waffe…

Prima Rätsel

In den Katakomben sind Schalterrätsel das kleinere Übel: Entweder muss ich irgendwo selbst auf einen Knopf drücken (blauer Schalter) oder die Kugel auf einen Schalter (gelbe Markierung) bugsieren. Das Handling stellt nach etwas Eingewöhnungszeit mit der Trägheit bzw. einiger Roll-Erfahrung keine große Herausforderung dar. Der rundliche Begleiter lässt sich behände durch enge Innenräume oder weitausschweifende Tempelanlagen steuern und immer wieder gilt es Rätsel zu lösen, die zunehmend komplexer und schwerer werden – jedoch steigt der Schwierigkeitsgrad zunächst sehr langsam. So warten beispielweise Puzzle-Aufgaben, die mit Wasser und Gravitation spielen oder es ist erforderlich, dass man mehrere Räume weit denkt oder gewisse Sollbruchstellen ausnutzt.

Die Kugel, schwarze Flüssigkeit im Becken und Feuer – eine explosive Mischung (vgl. Beispiel im Text).
 Ein kleines Beispiel aus der fortgeschrittenen Anfangsphase: Keine Schalter sind zu sehen. In der Mitte der hohen Halle ist ein versperrter Bereich, hinter dem etwas leuchtet das scheinbar feuerempfindlich ist. Doch wie entzündet man das? Wenige Schritte entfernt befindet sich ein Loch mit schwarzer Flüssigkeit, an den Seiten ist Lava zu sehen und einige brennende Fackeln liegen auf dem Boden. Die Lösung: Ich muss den Ball in die Teergrube tauchen (schwarze Flüssigkeit) und die Kugel dann bis vor das feuerempfindliche Material schubsen. Entlang des Rollweges entsteht eine Teerspur. Sobald die Spur gelegt ist, rolle ich die noch immer teerverschmierte Kugel durch eine brennende Fackel. Feuer erhellt den Raum und es knallt… Geschafft! Sollte man an manchen Stellen übrigens nicht weiterwissen, sorgt eine jederzeit zuschaltbare Hilfefunktion in Textform für Klarheit. Ein ganz bisschen kniffeliger hätten manche Rätsel trotzdem ausfallen können.

Von Story und Kämpfen

Zusätzlich zu den weitgehend gelungenen Rätseln, in den mit der Zeit öde werdenden Katakomben oder Tempelanlagen, gesellen sich immer wieder Zombies/Mumien, die irgendwie aus der Welt geschafft werden müssen. Der „Presslufthammer“ hilft hier nicht weiter. Eure Waffe ist die Kugel, mit der die Gegner geplättet oder sonstwie mit Hilfe der Umgebung erledigt werden können. So schön die Rätsel bisher waren, so dürftig sind die Duelle, da die Kämpfe zügige Reflexe erfordern, aber die Kugel aufgrund ihrer Trägheit dies nur bedingt zulässt, vor allem bei Angriffen von mehreren Seiten – zum Glück sind diese Begegnungen nicht allzu häufig, nehmen aber in der zweiten Hälfte des Spiels leider deutlich zu. Besser sind da die wenigen Bosskämpfe in der rund fünf/sechs Stunden langen Story-Kampagne (u.a. gegen einen Riesengorilla), die stärkeren Rätsel-Charakter haben. 

1:0 – Kugel gegen Mumie
Nichtsdestotrotz bleibt der Charme der mystischen Umgebung oft ungenutzt. Mit düsteren Farb-/Lichteffekten, Nebel und Co. hätte man bessere oder bedrohliche Stimmungen schaffen können, was nur ansatzweise genutzt wird, z.B. mit über den Bildschirm krabbelnden Mini-Spinnen, sobald ihr ein Spinnennetz berührt – schade, dass das nicht ausgebaut wurde. Mystische Abenteuer-Stimmung bei der Erforschung der vergessenen Kultur stellt sich nur unzureichend ein und das trotz der Story. Doch die Hintergrundgeschichte fällt ohnehin unspektakulär, wenn nicht gar nutzlos aus. Präsentiert wird sie mit vorgelesenen Inschriften-Tafeln (oder durch Bonusobjekte) und man bekommt immer nur lose Story-Schnipsel serviert. Und wenn ich ehrlich bin: Die Story ist gänzlich unnötig und motiviert keineswegs so stark, wie die Rätsel selbst bzw. der Drang diese lösen zu wollen. Hier liegt zugleich die Krux: Sind die Rätsel einmal gelöst, ist es mit dem Wiederspielwert dahin – abgesehen davon, wenn ihr die versteckten Objekte suchen wollt. Neben der Story-Kampagne warten übrigens noch vier Survival-Arena-Herausforderungen, die hauptsächlich die mauen Kämpfe in den Vordergrund rücken – ganz nett als Bonuszugabe, aber keine Chance gegen die Rätsel.

  1. Um eloquent zu bleiben und dennoch meine Missmut über den schlechten Geschmack des Redakteurs, der den Testbericht schrieb kund zu tun:
    75% ist schon fast ein Facepalm für die tolle Arbeit, die "Toetl" mit "The Ball" geleistet haben!
    Ich merke schon während des Lesens ein ganz großes Manko am Testbericht:
    Der Verfasser hat das "Spiel" definitiv nicht durchgespielt.
    "Unnötige Kämpfe." -> Kauf dir Puzzlespiele.
    "Schwache Story." ->

    Spoiler
    Show
    Als ob man von Anfang an auf die Idee käme, dass das Azteken-Volk in dem Vulkan von Aliens unterstützt wurden, diese jedoch dann die Schwächen der Kultur kennenlernten und das Azteken-Volk ausgelöscht hat. Man bringt dem Abgesandten der Außerirdischen seine Energiequelle zurück. Sowas gabs noch nicht in dieser Form und das Ende ist wirklich überraschend.
    Leider weiß man davon nun mal nur, wenn man das Spiel ausgiebig und komplett gespielt hat. Viele Story-relevanten Dinge erfährt man zu 70% erst durch Auffinden der versteckten Goldschädel.
    "Eckiges, ödes Design." -> Ich glaube nicht, dass Azteken damals all zu viele Möglichkeiten hatten "Ecken abzurunden", wenn man versteht was ich meine.
    "Schwache Präsentation." -> Ich verweise nochmal auf meine ersten Sätze: Spiel das Spiel komplett durch bevor du einen Testbericht verfasst.
    Dann noch eine gut gemeinte Kritik: Vergiss in Zukunft bitte nicht, besondere Spielinhalte zu erwähnen. Dass man an verschiedenen Stellen ein Fahrzeug bedienen oder eine Stollenbahn fahren darf steht z.B: nirgendswo in deinem Bericht.
    Schade eigentlich, dass hier den Lesern ein teilweise krummes Bild eines so guten Projekts untergejubelt wird.
    soXX :?

  2. Raksoris hat geschrieben:
    MisterFlames hat geschrieben:Ui. Ich hätte eher so 50% erwartet...
    Ich sehe schon, dann hast d u es nicht gespielt...
    Das Spiel ist klasse in seiner Art ähnelt es Portal natürlich ziemlich stark, nur dass das Setting im krassen Gegensatz dazu steht ( und natürlich idt der Ball rund und kein companion cube :ugly: )
    Jop. Hab nur im Vorfeld davon gehört und die Idee dahinter haut mich jetzt nicht um. Deshalb habe ich nichts über 70% oder so erwartet.^^
    Ich werds mir auf alle Fälle bei Gelegenheit mal näher anschauen und den Test ganz lesen.

  3. 75% find ich ganz ordentlich fuer einen Indie Titel, 20EUR ist's mir aber nicht werd. Falls es mal zu 'nem akzeptablen Preis bei 'nem Deal erhaeltlich ist, werd ich aber ohne zu zoegern zuschlagen.

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