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The Bard’s Tale (Rollenspiel) – The Bard’s Tale

Ältere Semester erinnern sich bestimmt noch an Interplays legendäre Bard‘s Tale-Trilogie, die vor ziemlich genau zwei Jahrzehnten Rollenspielgeschichte schrieb und das Genre nachhaltig prägte. Jetzt versucht Interplay-Gründer Brian Fargo den Mythos mit einer zeitgemäßen Rückkehr des Barden wieder aufleben zu lassen und nebenbei das gesamte Genre durch den Kakao zu ziehen. Uns stand der Barde in einem ausführlichen Test-Dialog Rede und Antwort.

© InXile Entertainment / Ubisoft

4Players:

Barden sind ja eigentlich nicht gerade die typischen Rollenspielhelden. Selbst im Original Bard‘s Tale wart ihr nur eine Charakterklasse von vielen. Was ist so toll, ein Barde zu sein?

Barde: He, nun mal halblang. Ich hab mir das Bardendasein ja nicht ausgesucht. Als ich meinen Heldenvertrag bei InXile unterschrieb, konnte ich ja nicht ahnen, dass ich so einen mittelalterlichen Klampfenzupfer mimen sollte.

Der Barde als Kammerjäger: Komisch, dass hier jeder Angst vor Ratten hat… (PC)

Jedenfalls hat die Gage gestimmt und die Groupies am Set waren auch nicht ohne. Scheiß drauf, war ja nur ein Job und nach ungefähr zwanzig Stunden war alles im Kasten.

4Players: Stimmt, die Spielzeit war nicht gerade üppig und wurde obendrein noch durch jede Menge Hin- und Herlaufen in die Länge gezogen.

Barde: Ja, das hat mich auch genervt, ständig irgendwelche Wege zwei- und dreimal gehen zu müssen – vor allem all diese Türme rauf und wieder runter zu klettern…

4Players: Ach ja, die Türme, die ihr zur Rettung der Prinzessin von bösen Mächten befreien musstet. Besonders einfallsreich war das Leveldesign ja nicht. Aber zumindest konnte man sich nicht über mangelnde Terrainvielfalt beklagen. Ihr seid durch Wälder und Wiesen gestapft, habt verschneite Berggipfel überwunden, Flüsse passiert, das Ödland durchforstet, zahlreiche Katakomben und Verliese geplündert…

Barde: Na ja, wie man‘s nimmt. Also mir hätte es nichts ausgemacht, mich das ganze Spiel über ausschließlich in Schänken oder bei willigen Frauenzimmern aufzuhalten. Aber ich war ja leider nicht nur zum Vergnügen hier. Das ein oder andere Bier bzw. Schäferstündchen habe ich mir bei meinen Stadtbesuchen aber trotzdem nicht entgehen lassen.

4Players: Stimmt. Apropos Stadtbesuche: Dank des unkonventionellen Inventars musstet ihr im Gegensatz zu den meisten eurer Genre-Kollegen ja wenigstens nicht ständig Händler aufsuchen, um unnötigen Ballast zu vermünzen und konntet euch auf die Erkundung der Spielwelt und das Plätten von Monstern konzentrieren.

Barde: Ja, ich hatte da so ein nettes Feature spendiert bekommen, dass mich immer automatisch mit den besten Waffen, Rüstungen und Artefakten ausgerüstet und überflüssigen Plunder sofort in Gold verwandelt hat. Sehr praktisch eigentlich, vor allem da ich trotzdem neben meiner Laute, einem Schild, einem Bogen mit unendlich Munition und diversen Spezialwaffen bis zu vier verschiedene Nahkampfwaffen mit mir führen konnte.

Feurige Überraschung: Jetzt weiß der Barde, warum niemand den Rattenfänger spielen wollte. (Xbox)

 So konnte ich gegnerbezogen jederzeit zwischen schnittigem Langschwert, wuchtigem Zweihänder, nicht zu blockendem Flegel oder einer flotten Schwert-Dolch-Dublette wählen – allerdings erst nachdem ich mir die dafür nötigen Talente angeeignet hatte.

4Players: Neben der Wahl neuer Talente durftet ihr bei einem Levelaufstieg ja auch Attributpunkte verteilen, was zumindest eine recht individuelle Charakterentwicklung erlaubte. Warum hat man dieses Prinzip nicht auch bei der Verbesserung eurer beschwörbaren Mitstreiter, die mich etwas an Lost Kingdoms erinnert haben, angewandt?

Barde: Woher soll ich das wissen. Mir hat man nur gesagt, dass ich durch das Spielen bestimmter Lieder Verstärkung wie im Dunkeln leuchtende Glühwürmchen, Elektroschocks verteilende Spinnen, heilkundige Hexen oder angriffslustige Söldner herbeirufen könne, die dann an meiner Seite kämpfen und später automatisch etwas stärker werden würden. Zu Beginn konnte ich aber gerade mal eine popelige Ratte beschwören, dank der ich mir aber zumindest hin und wieder eine warme Mahlzeit erschleichen konnte, wenn ich anschließend als rettender Kammerjäger aufgetreten bin. Am Ende hatte ich dann aber ganze 16 Beschwörungen zur Hand, von denen ich bis zu vier gleichzeitig herbeizitieren konnte. Eine zeitlang hat mich sogar so eine anhängliche Töle begleitet, die ich zum Kampfhund dressieren, zur Moorhuhnjagd abrichten und zum Auffinden vergrabener Schätze einsetzen konnte – Gott hab den Köter, dessen irdische Hülle jetzt nur noch als skurriler Bettvorleger taugt, selig…

4Players: Na, nun wollen wir mal nicht sentimental werden, schließlich habt ihr den armen Hund die meiste Zeit nur als Köder oder Ablenkung benutzt, um dann aus sicherer Distanz tödliche Pfeilsalven auf eure Gegner abzufeuern.

Barde: Pah, das ist doch noch gar nichts! Habt ihr mal gesehen, für was der von mir beschworene Kundschafter so alles herhalten musste?

Kampf den Besatzern: Die Invasion der Wikinger hat sich der Barde selbst zuzuschreiben… (PS2)

Obwohl ihm sicher ab und zu einer abgegangen ist, wenn er beim Entschärfen von Fallen von riesigen Steinkugeln überrollt, von beweglichen Wänden zerquetscht oder von spitzen Dornen durchbohrt wurde. Die meiste Zeit hat er das alles sogar freiwillig getan und nebenher noch den ganzen Tand getöteter Monster aufgesammelt. Nur kämpfen wollte er nie, dieser masochistische Tattergreis.

4Players: Ihr hättet ihn aber ja auch zurückrufen können. Wie waren doch gleich die Befehle, die ihr euren Begleitern geben konntet?

Barde: Ich konnte sie anweisen zu warten, zu mir zu kommen, sich zu verteidigen oder anzugreifen. Die meiste Zeit haben sie sich aber auch ohne Anweisungen sehr gut gehalten. Okay, bei engen Durchgängen hatten sie ab und zu so ihre Probleme, da sie sich nicht entscheiden konnten, wer sich als erstes durchzwängen soll. Na ja, zumindest sind sie mir nie im Weg rumgestanden und haben nie Sold verlangt.

4Players: Stimmt, ihr konntet sogar durch sie hindurch laufen und -schlagen. Trotzdem bescherte euch die Kollisionsabfrage aber auch ein paar Ärgernisse.

Barde: Ach ja, da wurde wohl etwas geschlampt. Einmal bin ich sogar während einer Sequenz mit einer Steinmauer verschmolzen und konnte mich nicht mehr bewegen. Zum Glück herrscht im Spiel kein Mangel an Speicherpunkten, so dass ich die Zeit einfach ein paar Minuten zurückdrehen und einen zweiten Versuch starten konnte. Trotzdem sollte so was eigentlich nicht passieren, der verantwortliche Bühnenbildner schiebt seine Zahnbürste aber bereits ins Leere.                  

  1. Ich bin mal gespannt auf das Spiel, hatte keine Ahnung, um was für ein Spiel es sich dreht, aber für 2,49€ konnt ich einfach nicht nein sagen.
    Auf den Screens erinnert es mich ein bisschen an die Baldurs Gate Spiele für PS2.
    Wie schon gesagt, ich bin gespannt......

  2. Also eher D2, aber ich muss zu meiner Schande gestehen das ich BG2 nur kurz gespielt habe.
    Naja die Kämpfe sind halt wenig abwechslungsreich und auch teilweise zu leicht, bis jetzt. Wollte mich heute Abend mal wieder ran setzen und weiter spielen. Also wie gesagt die Kämpfe wiederholen sich und wiederholen sich und wiederholen sich und wiederholen sich und wiederholen sich.....
    Halt wie bei D2 nur das es dort mehr Spaß gemacht hat. Ansonsten klasse Spiel.

  3. Also ich finde es klasse. Habe es noch nicht durchgespielt, aber bis jetzt macht es richtig spaß, selten so viel gelacht am Anfang eine Spieles.
    Nur die Kämpfe nerven mich jetzt schon. Ansonsten gibt es 85 %

  4. Ursprünglich dachte ich Bard\'s Tale wird wohl ne ähnliche Gurke wie das unsägliche Dungeon Lords werden.
    Offensichtlich ist es dann aber doch relativ gut gelungen, diverse Tests in Print- und Onlinemedien scheinen das durchaus zu bestätigen.
    Ich werd mal auf den Budget Release warten, für 20-30 Euro scheint es dann doch ein gerechtfertigter Titel zu sein.

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