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The Bard’s Tale 4: Barrows Deep (Rollenspiel) – Zurück nach Skara Brae

Warum ich The Bard’s Tale 4: Barrows Deep sofort nach der Ankündigung über Kickstarter unterstützt habe, verrät mein Rückblick ins Jahr 1985. Das Abenteuer von Interplay war das erste digitale Erlebnis, das meine Faszination an Rollenspielen weckte. Damals war ich zwölf Jahre alt, jetzt bin ich 45 und erlebe Fantasy im Zeitalter von The Witcher 3, Divinity 2: Original Sin oder Legend of Grimrock 2. Welche Wirkung hinterlässt die moderne Weiterentwicklung dieses Klassikers von Brian Fargo und InXile Entertainment? Mehr dazu im Test.

© InXile Entertainment / Deep Silver

Fazit

Wenn man mit The Bard’s Tale so viel verbindet wie ich, fällt einem diese Einschätzung schwer. Als ich zwölf Jahre alt war, hat dieses Abenteuer meine Liebe zu Rollenspielen geweckt – und die hält bis heute an. Aber als Backer der ersten Stunde bin ich von der Produktionsqualität und Regie dieses The Bard’s Tale 4: Barrows Deep enttäuscht. Nachdem ich das Spiel endlich zum Laufen brachte, gab es neben technischen Problemen auch ärgerliche Bugs. Hinzu kamen einige Brüche innerhalb des wankelmütigen Artdesigns, überflüssiger Sammel- und Craftingkram sowie Widersprüche zwischen einer ernsten Story und einer unfreiwillig komischen Spielwelt. Gerade weil sich dieses Rollenspiel an der Oberfläche so an modernen Inszenierungen orientiert, anstatt sich wie Legend of Grimrock werktreuer an den Klassikern zu orientieren, wirken die Anbiederungen als auch Defizite im direkten Vergleich umso stärker. Aber als ich den ernüchternden Einstieg hinter mir hatte, offenbarte dieses Rollenspiel für viele Stunden seine Stärken. Auch wenn die Bewohner und Dialoge statisch bleiben, gibt es einige stimmungsvolle Abschnitte, putzige Animationen und selbst der Humor kann gelegentlich zünden. Brian Fargo und sein Team können im anspruchsvollen Rundenkampf und vor allem im Bereich der Rätsel gut unterhalten. Man muss seine Party clever in den Gefechten agieren lassen und erkundet endlich mal wieder verwunschene Dungeons voller Geheimnisse, in denen es vor Aufgaben nur so wimmelt. Auch die Bardenlieder wurden sehr gut integriert, so dass auch in der Landschaft angenehmes Erkundungsflair entsteht. Mit einer klaren Regie, stringentem Artdesign und strenger Qualitätssicherung wäre eine gute Wertung möglich gewesen.

Wertung

PC
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Anspruchsvolle Kämpfe, Dungeons voller Rätsel: Mit einer klaren Regie, stringentem Artdesign und strenger Qualitätssicherung wäre eine gute Wertung möglich gewesen.

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  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 26.09.2018 14:11 Das erste The Bard's Tale ist das hier aus dem Jahr 1985: http://www.4players.de/4players.php/dis ... Oldie.html Es stand natürlich deutlich in der Tradition von Wizardry, das 1981 erschien und bereits in drei Varianten auf dem Markt war - aber als Zwöfjähriger kannte ich Letzteres gar nicht, weil es auf keiner Diskette im Stapel meines Dealers war.;)
    Und ja, Dungeon Master hievte das Prinzip des Dungeon-Crawlers 1988 auf ein ganz neues Niveau. Was war das cool auf dem Amiga. Dazu hat Jens einen schönen Rückblick verfasst: http://www.4players.de/4players.php/dis ... aster.html
    Ich weiss nicht warum, aber mich hat damals Lands of Lore 1 wahnsinnig gefesselt. Irgendwie hat mich da diese ganze Atmosphäre total mitgerissen.
    Da fällt mir ein, ich muss es unbedingt nochmal installieren (CD Version mit Sprachausgabe!)

  2. Hab nach der heutigen News zu dem Spiel nun auch mal das Test-Video angesehen. Ich denke, Fargo kann mit nun mehr finanzieller Sicherheit auch jeden Fall die nächsten Spiele deutlich besser entwickeln. Ich freue mich auf den Konsolen-Release, Schwächen hin oder her. Das Spiel macht genug anders, um mich anzusprechen, und ich habe auch mit Jade Empire dieses Jahr noch Spaß gehabt.

  3. Bin jetzt fast durch und ich muss sagen es gilbt nochmal richtig Gas. Zum Glück hatte ich keine größeren Bugs und die Questlinie war auch nicht verbugt. Ich habe es nicht bereut mich von dem anfänglichen Würgereiz nicht abhalten zu lassen weiter zu spielen ... :D

  4. Erstmal ein Kompliment an die wunderbaren reviews, die klare Sprache und vor allem die fantastische Fachkompetenz von Jörg und Kollegen. Ich liebe jedes Epilog Video.
    Mein Problem ist ausnahmsweise die Grafik, spezifisch die Gesichter. Aus vielen lets play videos sind non-human Gegner oder Gegner mit Masken zu sehen. Das hat den Grund das die Gesichter wirklich "nicht funktionieren". Und das macht aber einen gewaltigen Teil des Artwork aus, geführt für mich jedensfalls.
    @Jörg, ich habe Bards Tale 1 geliebt, was war ich stolz auf meine Monks (critical hit for 1 dmg, kills red dragon...).
    Aber was ich hier sehe, höre und verstehe ist eine halbgare Entwicklung, die den Fokus falsch gesetzt hat.
    Der Anspruch mag zu hoch gewesen sein, aber daran muß man sich jetzt messen lassen.
    Ich hätte gerne auf Grafik Komplexität verzichtet wenn dafür ein einheitlich gutes Artwork und ein tiefes Skill/Perk System umgesetzt worden wäre.
    Wirklich schade. (aber es gibt ja mit Pillars of Eternity 2 Futter zuhauf).
    Nochmal Dankeschön für die wirklich besten Tests auf dem Markt, auch in amerikanischen Publikationen sucht man diese Kompetenz vergeblich.

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