Veröffentlicht inTests

The Book of Legends (Rollenspiel) – Retro-Rollenspiel aus Portugal

Nach Moonchild hat Rokapublish mit The Book of Legends erneut ein Retro-Rollenspiel des portugiesischen Entwicklerstudios Aldorlea Games in den hiesigen Handel gebracht. Was einen so alles hinter der nostalgischen 16Bit-Fassade erwartet, verrät der Test.

© Aldorlea / Rokapublish

Meist sind die entsprechenden Dialoge sogar weit interessanter als die eigentliche Handlung um das titelgebende Buch der Legenden, das Dämonenaktivitäten vorhersagt, die es dann rechtzeitig zu unterbinden gilt. Schade nur, dass man die verbalen Konfrontationen ganz ohne Sprachausgabe serviert bekommt, was die Konversationen noch zusätzlich hätte aufwerten können.

Kunterbuntes Gefolge

Neben menschlichen Weggefährten kann sich Jordan auch die Treue diverser tierischer Begleiter im Lauf des Abenteuers sichern. Zwar können nie mehr als vier Figuren gleichzeitig ins Kampfgeschehen eingreifen, aber bei besonderen Konfrontationen muss man nicht nur Gegnerwelle auf Gegnerwelle bestehen, sondern teils auch an mehreren Fronten parallel kämpfen und sein Gefolge entsprechend aufteilen.

Die Optionen im Kampf sind allerdings überschaubar, die Vorbereitung bezüglich Charakter- und Ausrüstungswahl zumindest bei Bosskämpfen wesentlich wichtiger, da man mit den passenden Angriffsboni und Resistenzen selbst wesentlich stärkere Gegner in die Knie zwingen kann. Allerdings kann es auch zu fatalen Endlosschleifen kommen, wenn man über hohe regenerative Kräfte, aber keinen Schutz vor lähmenden Statusbeeinträchtigungen verfügt. Da hilft dann nur noch ein erzwungener Spielabbruch…

Konfrontationen mit Standardgegnern können hingegen trotz Schnellkampffunktion schnell zehren und langweilen. Auch das Angebot an optionalen Quests, die einem angesprochene Einwohner hin und wieder anbieten, reißt einen nicht gerade vom Hocker, andere Nebenbeschäftigungen fehlen abgesehen von längst ausgelutschten Standards wie einem Kolosseum fast gänzlich.

Schnell verlaufen

Schmerzlich vermissen wird der ein oder andere sicher auch die fehlende Kartenfunktion innerhalb von Dungeons. Die sind nämlich mitunter ganz schön groß und verwinkelt.

[GUI_STATICIMAGE(setid=75592,id=92474886)]
Die Orientierung fällt in den weitläufigen Dungeons nicht immer einfach. © 4P/Screenshot

Bereits der Wald zu Spielbeginn ist alles andere als leicht zu überschauen. Später kommen dann auch noch mit mehreren Auf- und Abgängen verbundene Ebenen hinzu. Da viele Schätze oft eher hinter kleinen Unregelmäßigkeiten als in offensichtlichen Truhen zu finden sind, lohnt sich penibles Erkunden aber allemal.

Über die Spielwelt selbst kann man sich hingegen jederzeit sowohl regional als auch global einen Überblick verschaffen, wenngleich die Weltkarte wenig liebevoll gestaltet, fast wie ein Grafikfehler wirkt. Schnelle, wenn auch anfangs noch recht kostspielige Ortswechsel sind jedoch möglich.

Während die Ohren immer wieder von stimmungsvollen Kompositionen verwöhnt werden, lässt die grafische Präsentation trotz Retrostils doch hier und da zu wünschen übrig. Vor allem die im Kampf völlig starr da stehenden, aber im Vergleich zur restlichen Optik viel zu detaillierten Gegner kosten wertvolle Atmosphärepunkte. Die hier und da eingeflochtenen Wettereffekte und Tageswechsel sind hingegen durchaus charmant. Wirklich homogen wirkt der Pixellook aber nicht.

  1. Ich hab ja nichts dagegen, wenn man sein RPG-Maker Spiel verkauft, aber dann sollte man sich auch etwas anstrengen, dass das nicht nur ein 08/15-Standart Makerspiel wird. Es gibt sehr viele sehr viel bessere kostenlose Maker Spiele als das hier.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.