„Hörst du das?“
„Nein, es ist ganz ruhig.“
„Genau. Es ist zu ruhig.“
Habt ihr den unterirdischsten aller Spannungstöter tatsächlich gerade ohne jede Ironie vorgetragen? Haben sie tatsächlich! Zu allem Überfluss hat sich irgendjemand sogar die Mühe gemacht und diesen Schmarren komplett synchronisiert. Schade um den Aufwand.
Kurz, knackig, gut?
Manchmal verstecken sich hinter diesen sperrigen Altbau-Kulissen richtig stimmungsvolle Schauplätze: verwunschene Wälder, geheimnisvolle Höhlen, brennende Häuser – für einen Abenteuerurlaub zu wenig, für einen Kurztrip aber gerade genug. The First Templar ist nicht mehr als ein Happen Action-Adventure, das auf geraden Wegen durch viel Action und ein wenig Abwechslung führt. Für brachialere Action tauscht man Erfahrungspunkte gegen neue Angriffe oder mehr Gesundheit. In Geheimgängen entdeckt man zusätzliche Erfahrungspunkte.
Zugegeben: Der Begriff „Geheimgang“ ist zu hoch gegriffen. Es sind Pfade, die deutlich sichtbar vom klar erkennbaren Hauptweg abzweigen. 30 Sekunden latscht man da auf eine Truhe zu, in der Erfahrung (!) versteckt ist, latscht wieder zurück und kämpft weiter. Neue Schwerter oder Rüstungen findet man kaum, und wenn doch, ändern sich lediglich kosmetische Feinheiten. [GUI_PLAYER(ID=71358,width=520,text=Zunächst ist Celian nur mit Ritterkollege Roland unterwegs – die holde Marie stößt erst später zu dem Gralsucher.)]Spielerisch bleibt alles beim Alten. Das passt zur Charakterentwicklung: Die führt man erstens blindlings aus, weil auf den vier Entwicklungszweigen nur die nächstmöglichen Verbesserungen angezeigt werden. Man weiß aber nicht, ob man sich damit auf dem der Technik, der Stärke oder der Ausdauer befindet. Zweitens hält sich die Menge neuer Fähigkeiten und Werte in allzu überschaubaren Grenzen.
Action Miniatura
Das größte Problem ist aber nicht das kleine Rollenspiel, sondern die mickrige Action. Ausweichen, Blocken, Spezialattacken – alles da. Trotzdem sieht das dröge Säbeln nicht nur so aus, sondern spielt sich auch wie der banale Mausklick-Kampf eines betagten Action-Rollenspiels. Deren moderne Vertreter wirken sogar deutlich brachialer als diese lausigen Ritter-Imitate. Ich würde mich nicht an dem einfallslosen Gekloppe stören, wenn man den Kampf zugunsten eines anderen Elements geopfert hätte. Hat man aber nicht, denn die Kämpfe stehen im Mittelpunkt. Was soll man auf tausend einspurigen Feldwegen auch sonst erleben?
Gut, man kann schleichen – hin und wieder mal. Dann bückt man sich händereibend am Gegner vorbei oder dreht ihm von hinten den Hals um. Der Genickbruch klingt dabei allen Ernstes wie der Schuss einer kleinen Pistole. Es ist ein schnelles Knien&Töten ohne Spannungsaufbau, ohne clevere Gegner und ohne jede Gefahr; im Notfall zieht man einfach das Schwert. Ach, und manchmal muss man Spuren folgen. Man drückt dann eine Taste und schon weisen blütenweiße Fußspuren den Weg durch die schnurgeraden Levels. An Abzweigungen ist der Weg ohne die Spuren der Geheimgang – ausgefuchst!
Online? Off!
Halbwegs zeitgemäß ist das Zusammenführen von zwei Spielern, schließlich wird man auf der Suche nach dem Gral erst von einem Kameraden, dann von einer holden Braut begleitet und darf jederzeit zwischen den Figuren wechseln. Gesellige holen also am geteilten Bildschirm einen Kumpel ins Boot oder eröffnen ein Onlinespiel. Nach Letzteren darf man natürlich auch suchen – einen eigenen Charakter darf man allerdings nicht in die fremden Abenteuer mitnehmen. Man darf auch nicht jederzeit zwischen Online- und Offlinespiel wechseln, sondern nimmt die Einstellung ausschließlich im Hauptmenü vor. Immerhin: So ist man schneller in der Nähe des „Zurück zum Desktop“-Klicks.
Mhpf! Aber wer nach den ersten Trailern mehr von diesem Machwerk erwartet hat, muss schon extrem süchtig nach "Ritterspielen" sein.. Dann lieber noch ne Runde "Die by the Sword" .. hähä, das war zwar auch ziemlich stumpf und dämlich zu steuern, aber dat war wenigstens noch innovativ...
Schade das das Spiel so schlecht abgeschnitten hat, obwohl die Meinungen dazu ja ziemlich weit auseinander gehen. Leider gibt es keine Demo...
Habe mir mehr erwartet - von dem Test. Leider ist der Test von Anfang an negativ verfasst. Negativ im Ton und leider auch negativ, was die Qualität anbelangt. Hohn und Spott werden genug ausgeschüttet. Nach allem scheint The first Templar mittelmäßig geworden zu sein. Das würde bei mir zu einer 60er Wertung reichen, vielleicht mit ein bisschen Überdurchschnittlichkeit sogar zu einer niedrigen 70er Wertung. Aber es wird halt einfach zwischen TW 2 und Fable 3 zerrieben werden.
Und was hast du jetzt für ein Problem? Geh wo anders rumnerven, biddedankeschön!