Das hätte besser gelöst werden können. Ansonsten zeigt sich die Engine aber von einer ordentlichen Seite. Es werden dutzende Gegner auf den Bildschirm gepackt, die einem in einer rundum ansehnlichen Kulisse nach dem Leben trachten. Und all das wird sehenswert begleitet von mitunter flächendeckenden Effekten. Sehr schön: In der dritten Auflage sieht das Geschehen nicht nur gut aus, sondern läuft auf der One X als Haupttestplattform auch endlich flüssig, nachdem die Vorgänger immer hart an der erträglichen Bildwiederholgrenze entlang schrammten und sie manchmal auch überschritten. Dem kommt sicherlich zugute, dass die Gebiete zwar immer noch weitläufig sind und mit versteckten Truhen etc. zum Erforschen locken, aber kleiner gehalten wurden als in den Vorgängern. Mit drei Einstellungen für Performance (1080p), Qualität (4K) sowie einer Kompromissauflösung von 1620p hat man auf der One X die Wahl, wobei die hohe Auflösung der Qualitätsvariante zu alten Bildratenproblemen tendiert. Die gibt es übrigens auch auf der Standard-One, die natürlich nicht die Auflösungsoptionen bietet. Hier ist es zwar nie so, dass es zu gravierenden Nachteilen in den Kämpfen führt, aber es bleibt dennoch spürbar.
Sechsfacher Neuanfang
Wer als Spieler der Vorgänger gehofft hat, dass man seine mühsam aufgepäppelten Charaktere mitnehmen kann, wird enttäuscht: Da man die Charakterklassen nicht nur numerisch von drei auf sechs aufgestockt hat, sondern diese von Grund auf neu gestaltet und die Entwicklungsbäume entschlackt hat, bleibt einem nichts anderes übrig als bei null anzufangen. Einerseits ist das bedauerlich, da man erzählerisch an die anderen Episoden anknüpft – wieso also nicht auch an die bisher gespielten Figuren? Zumal der auf PC schon lange erhältliche Final Cut nicht nur alle drei Teile hinsichtlich der Geschichte bündelt und als ein großes Abenteuer präsentiert, sondern auch mit einem einheitlichen Charakteraufstieg versehen hat.
Der Kopfgeldjäger z.B. ist ein typischer Fernkämpfer, der mit Schusswaffen und Elementargeschossen versucht, seine Gegner auf Distanz zu halten, so dass sie das Zeitliche segnen, bevor sie ihm zu nahe kommen können. Zusätzlich kann er die Zeit anhalten, um z.B. seinen gezielten Schuss anzubringen, der nicht nur verheerenden Schaden anrichtet, sondern auch eine erhöhte kritische Trefferchance bietet. Diesen Schuss kann man zwar jederzeit versuchen, doch da die Aufladezeit dafür recht hoch ist, muss man ihn überlegt einsetzen. Ebenfalls die Gegner auf Distanz halten sollte der Elementalist: Wenn seine mächtigen Feuer- oder Eis-Zauber ins Nichts verpuffen, hat er eine geringere Überlebenschance als eine sommerliche Schneeflocke – Katarina ist für ihn als Kampfpartner wichtiger als bei den anderen Klassen.
Nahkampf, Schatten, Pet-Wahnsinn