[GUI_PLAYER(ID=105580,width=300,text=Die Helden einer glorreichen PS2-Ära machen nach einer gelungenen PS3-Umsetzung jetzt auch die Vita unsicher.,align=right)]In dieser Konsolengeneration denkt man bei der Erwähnung von Naughty Dog vor allem an zwei Sachen: Das jüngst erschienene Survival-Abenteuer The Last of Us und die Abenteuer eines gewissen Nathan Drake, die die Grafik-Messlatte mit jedem Teil auf ein neues Niveau hievten. Dabei vergisst man gerne, dass das Team bereits zu PSone- und PS2-Zeiten Genre geprägt hat. Auf Sonys erster Konsole z.B. haben sie mit Crash Bandicoot das hüpfbasierte Action-Adventure zu neuen Ufern geführt. Und auf dem Nachfolgesystem haben sie 2001/2002 mit Jak & Daxter – The Precursor Legacy nicht nur technisch gezeigt, was die PS2 auf dem Kasten hat, sondern bewiesen, dass hervorragende Jump&Runs auch dann möglich sind, wenn der Hauptdarsteller kein schnauzbärtiger Klempner ist.
Die Welt war farbenfroh, mit viel Liebe zum Detail gestaltet und lud in bester Banjo-Kazooie-Manier zum Erforschen ein. Die Geschichte um den Elf Jak und sein Frettchen-Freund Daxter war charmant und witzig. Und das Wichtigste: Mechanisch leistete man sich keinen Fehler. Sprungmechanik, Kollisionsabfrage und Kameraführung waren seinerzeit auf einem unglaublich hohen Niveau, das Resultat waren satte 92% im 4Players-Test.
Düster und offen
Mit der Fortsetzung zwei Jahre später hätte man es sich leicht machen können: Neue Abschnitte, eine neue Geschichte und das alles eingepackt in die bewährte Mechanik – der Hit wäre Naughty Dog sicher gewesen. Doch es kam anders: Die Geschichte wurde düsterer, die Welt offener, es gab Fahrsequenzen. Die Kalifornier ruhten sich nicht auf ihren Hüpf-Lorbeeren aus und bedienten sich stattdessen bei zwei anderen Einflüssen, die damals für frischen Wind sorgten, dem ersten Ratchet & Clank einerseits sowie GTA 3 andererseits, jedoch nicht ohne den eigenen Stempel aufzudrücken. Das Ergebnis: Ein frisches Spielerlebnis in einer abermals beeindruckenden Kulisse, das wiederum Platin einkassieren konnte.
Wiederum ein Jahr später durfte das Duo erneut losziehen, musste sich allerdings mittlerweile starker Hüpfkonkurrenz stellen: In der Zwischenzeit hat ein diebischer Waschbär ebenso für Furore gesorgt wie der Nachfolger zu Insomniacs Ratchet & Clank. Dementsprechend konnte Jak 3 nicht mehr so uneingeschränkt überzeugen. Zumal Naughty Dog sich im Gegensatz zum Übergang von Teil 1 zu Teil 2 dazu entschieden hatte, den „üblichen“ Fortsetzungsweg zu gehen. Man hielt hier an der offenen Welt fest und verfeinerte die Elemente, die Jak 2 erfolgreich verwendete. Zwar wurde die Kulisse nochmals verbessert, doch spielerisch waren die Fortschritte eher gering. Dank der prinzipiell hohen Qualität reichte es im Test auch hier zu einem Award, der allerdings nur noch golden glänzte.
Mobile Einschränkungen
Prinzipiell begrüße ich es, dass diese drei PS2-Klassiker jetzt angehübscht einer mobilen Spielergeneration zur Verfügung stehen. Denn sie sind immer noch spielenswert, sie machen immer noch Spaß und profitieren wie in der PS3-Version, die vor etwas mehr als einem Jahr erschien, von den höher aufgelösten Texturen. Noch mehr hätte ich es allerdings begrüßt, wenn der Grafikmotor wie auf Sonys stationärer HD-Konsole mit butterweichen sauberen 60 Bildern pro Sekunde schnurren würde. Stattdessen kommt die Bildrate immer wieder in allen drei Teilen ins Stocken und gelegentlich bleibt das Gefühl zurück, dass man bereits Probleme hat, 30 Bilder pro Sekunde zu erreichen.
Auch die Steuerungsoptionen, die stationär das Pad komplett ausnutzen, haben sich nicht schadlos auf die Vita gerettet. Funktionen, die normalerweise auf den Schulterknöpfen liegen, sind auf das rückseitige Berührungsfeld gelegt worden. Das ist zwar theoretisch eine akzeptable Lösung, doch in der Praxis ist dies einerseits wenig intuitiv, andererseits immer wieder ein Nervfaktor. So z.B. wenn man inmitten eines hektischen Kampfes, bei dem die Kamera ohnehin gelegentlich zickt, aus Versehen das hintere Touchpad berührt und dann unversehens in die Ego-Perspektive geschaltet wird. Dadurch wird der Spaß, der sich angesichts der inhaltlich unveränderten Qualität auch mobil einstellt, wieder relativiert.
für mich ganz klar besser als jak&daxter!
Ich habe leider die Retail Version
Trotz niedriger FPS würde ich es immerhin gerne Mal versuchen.
Mein absoluter Traum wäre es aber wenn es die Ratchet and Clank Triologie auf der Vita gäbe.
Schade nur, dass die Umsetzung so schlecht ist. Kann nur jedem empfehlen, bei der PS3 Version zu bleiben, die Framerate ist echt unter aller Sau :-/
"gelegentlich bleibt das Gefühl zurück, dass man bereits Probleme hat, 30 Bilder pro Sekunde zu erreichen."
Das ist sehr nett ausgedrückt, denn "gelegentlich" sieht anders aus. Alle drei Teile laufen durchschnittlich mit 20-25 frames, in größeren Arealen stellen 10 frames keine Seltenheit dar.
Dieses Portierungen sind eine Schande. Jeder, der die Möglichkeit hat die Spiele entweder auf der PS2 oder der PS3 zu spielen, sollte einen weiten Bogen um die Vita Versionen machen.