Gleiches ist übrigens auch bei den Mechaniken zu bemerken. Zu etwa 90 Prozent besteht das unterhaltsame Spielerlebnis aus Bewährtem: Dem Zerstören von Gegenständen, um Legonoppen zu bekommen; dem Wechsel von Figuren, um ihre speziellen Fähigkeiten einzusetzen (der Fokus wird hierauf durch noch mehr exklusive Fähigkeiten gelenkt; dem Lösen von umgebungsbezogenen Rätseln. Und vor allem dem kooperativen Spiel, das auf einen dynamischen Splitscreen setzt, der sich je nach Entfernung der Spieler zueinander einschaltet und auch je nach Position das Bild unterschiedlich „auseinander reißt“. Die anderen zehn Prozent sind zwar neu und vom Grundprinzip interessant, könnten aber besser ausgearbeitet sein.
Hinsichtlich des Konzepts ist z.B. die Idee sehr gut, Bausätze basierend auf Anleitungen zusammenzusetzen, für die man erst die Seiten finden muss – so gut, dass sich das Hauptteam von Traveller’s Tales entschloss, dieses Element auch im Hobbit zu verwenden. Dass daraus aber letztlich hier wie da nur ein leidlich unterhaltsames „Finde-das-entsprechende-Teil-unter-Zeitdruck“-Minispiel wurde, ist schade. Hier wäre viel mehr möglich gewesen – u.a. hat man hier die Option verschenkt, mit individualisiertem Selbstbau den Welten seinen Stempel aufdrücken zu können. Auch die Möglichkeit, an bestimmten Orten als so genannter „Master Builder“ Objekte in der näheren Umgebung auseinandernehmen und daraus ein komplett neues Design bauen zu können, ist prinzipiell gelungen.
Doch in der Praxis platziert man die Figur einfach an der angegebenen Stelle, drückt eine Taste, damit man die drei Teile (nie mehr, nie weniger) markieren kann und der automatische Bau startet. Hier hätte man wahlweise die Anzahl der benötigten Teile variieren oder aber die Interaktion erhöhen können, um für mehr Unterhaltung zu sorgen. Rundherum Spaß hat man jedoch mit dem Pac-Man-Light-Klon, den man als Benny spielen kann, um in einem Computersystem einen Virus zu installieren. Doch unter dem Strich ist das letztlich zu wenig. Nicht nur, um sich von den bisher erschienenen Lego-Titeln abzugrenzen. Sondern vor allem auch, um dem ungewöhnlichen Filmursprung gerecht zu werden, der weitaus mehr Überraschungen bietet.
Unterschiede und die Versions-Frage
Ausgehend vom Abspann scheinen in den Filmausschnitten die Originalsprecher zum Einsatz zu kommen (natürlich), während bei der englischen Version im Spiel mit anderen Stimmen gearbeitet wird, die den Originalen allerdings verteufelt ähneln. Die deutsche Version punktet ebenfalls mit ordentlicher Sprachausgabe, wobei mitunter jedoch überbetont wird. Ungeachtet dessen ist ein Problem die mitunter unsaubere Tonabmischung, bei der Hintergrundmusik, Effekte und Sprachausgabe gelegentlich unnötig diffus klingen. Dass The Lego Movie Videogame dieses Manko mit vielen seiner Bauklotz-Spielkollegen teilt, macht die Angelegenheit nicht erfreulicher, da dies eigentlich der Vergangenheit angehören musste.
Die visuellen Unterschiede von alter zu gegenwärtiger Generation halten sich bei den sechs Welten in Grenzen. Große Diskrepanzen wie zuletzt bei den Marvel Super Heroes im Bereich des Tearing gibt es hier nicht. Auf Xbox One, PC und PS4 wirkt alles bedingt durch die höhere Auflösung einen Tick ansehnlicher. Doch wer nur flüchtig einen Blick auf die nebeneinander laufenden Versionen wirft, könnte höchstens anhand des häufigeren Kantenflimmerns oder der krümeligen Schatten auf der 360 bzw. PS3 auf Anhieb sagen, dass hier ältere Systeme im Einsatz sind. Die Wii-U-Version braucht sich ebenfalls nicht verstecken, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass abseits der Charakterauswahl per „Wischen“ auf dem Gamepad die Steuerungs-Möglichkeiten der Nintendo-Konsole nicht einmal ansatzweise ausgereizt werden – aber dafür kann man hier mit einer großen Auswahl an Kontrollgeräten von Remote bis Pro Controller durch das Lego-Universum huschen. Und selbstverständlich kann man auf Wii U auch ohne TV auf dem Gamepad spielen.
Ich habe Sonntag Abend mal mit dem Spiel angefangen und ich bin erstaunt, wie kurz der Story-Mode ist. Obwohl ich alles zerlege und versuche, möglichst früh die Sammelobjekte zu finden bin ich nach nicht einmal sieben Stunden in Level 14, ergo werde ich wohl nach etwa acht Stunden mit dem Story-Modus durch sein. Ist wohl das bislang kürzeste Konsolen-Lego-Spiel, welches ich gespielt habe (Fluch der Karibik, Herr der Ringe, Marvel, Batman 2). Auch die Anzahl der Sammelobjekte scheint ja doch extrem gering zu sein. "Gerade einmal" 70 Goldene Legosteine, wovon 60 durch die Story-Level zu bekommen sind. Andererseits bin ich darum wohl ganz froh, da Spiele wie Lego Marvel sich irgendwann einfach nur noch gestreckt angefühlt haben.
Das erklärt auch den Grund wieso Lego City Undercover (Wii U Version) um ein vielfaches besser ist als die bisherigen Lego-Games, die 3DS Version wirkt irgendwie wie eine stark abgespeckte und eingeschränkte Version, wer die Möglichkeit hat sollte definitiv lieber die Wii U Version wählen.
Bei lego The Movies warte ich erstmal noch ab, da ich momentan keine Lust mehr auf Superhelden habe nach Lego Batman 2 und Lego Marvel. außerdem spielt es sich ähnlich wie die anderen Titel, für meinen Geschmack zu ähnlich. Ich habe lieber bodenständige normale Kerle wie in Lego City Undercover. Vielleicht hole ich es mir im Dezember zusammen mit der Hobbit, wenn der DLC zum 3. Film da ist.
Wie sieht es eigentlich mit der Open World aus? Sind es 3 unterschiedliche kleine Städte oder eine große zusammenhängende Stadt? - Dies wäre mir zum Beispiel auch sehr wichtig für oder gegen eine Kaufentscheidung.
Aloha, war ein Fehler. Ist korrigiert.
Habe gerade nochmals in die Steam-Version geschaut: deutsche Texte, deutsche Sprachausgabe.
Cheers,