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The Longing (Adventure) – 400 Tage warten

Ein schlafender König, sein Diener und die unendliche Dunkelheit des Berges. The Longing ist ein ungewöhnliches Idle-Adventure für PC von Studio Seufz und Application Systems Heidelberg, das Spieler mit dem konfrontiert, was sie häufig am wenigsten haben: Geduld. Ob das Experiment für knapp 15 Euro gelingt, zeigt der Test.

© Studio Seufz / Application Systems Heidelberg

Fazit

The Longing ist ein ungewöhnliches Spielerlebnis, das auf eine wirklich sehr spezielle Zielgruppe ausgelegt ist. Es ist ein langsames Idle-Adventure, das fantasievoll und knifflig ist, aber dazwischen sehr viel Zeit verstreichen lässt, in der nichts passiert. Gar nichts. Nach einer gewissen Zeit ist alles erkundet, gebaut und angepflanzt. Dann wünschte man sich mehr Handlungsoptionen, mit denen sich die Wartezeit füllen lässt.
Die Grafiken haben einen charmanten Walter-Moers-Stil und trotz der leicht düsteren Stimmung macht es Spaß, immer wieder einige Minuten Zeit in dieser Welt zu verbringen. Eigentlich wäre es ein nettes Mobile Game für die Bahnfahrt, jedoch erscheint The Longing vorerst nur für PC. Es könnte für Spieler interessant sein, die sich ein wenig von Schatten begleiten lassen wollen – wie ein leicht depressives Tamagochi. Oder für Neugierige, die wissen wollen, was für ein Ende ein Spiel besitzt, das 400 Tage in Echtzeit abläuft.

Wertung

PC
PC

The Longing ist ein ungewöhnliches und interessantes Spielerlebnis, aber man braucht sehr viel Geduld und die Steuerung ist nicht immer optimal.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  1. Hab das Spiel seit gestern. Ich denke das könnte so ähnlich wie SotC sein, was die Resonanz der Spieler angeht. Ich geh mal davon aus, das man enttäuscht wird, wenn man an das Spiel wie an ein typisches Crafting-Game oder Idle-Game rangeht. Es ist mehr eine Reflektion dieser Dinge, als das es ein solches Spiel ist. Aber wer weiß... vielleicht wird auch dieses Spiel ohne es zu wollen zu einer Vorlage für ein ganzes Genre, so wie es auch bei Cookie-Clickern gewesen ist, wo ein Kunstprojekt über die Sinnlosigkeit mancher Spiele zu einem ganzen unironischen Genre wurde.

  2. Was mir aufgefallen ist. Wenn der Schatten ein Buch liest, vergeht die Zeit schneller. Man sieht es auch daran, daß die Sekunden schneller ablaufen. Und er sagt ja auch immer wieder mal, daß er sehr gerne liest, weil dann die Zeit scheller vergeht. :)
    Dafür bleibt aber in der Halle der Ewigkeit die Zeit stehen.
    Nun bin ich am zweiten Tag im Labyrinth schon soweit, daß ich ohne eine Hacke nicht mehr weiter komme. Ich muß also erst mal ein paar Tage warten, bis sich ein Stalaktit von der Decke löst und in ein großes Loch fällt, damit der Schatten dann da drüber gehen kann. Ob ich dann auch eine Hacke finde, weiß ich noch nicht.
    Also lasse ich ihn Bücher lesen. Die werden von ihm auch gelesen, wenn man das Spiel beendet. Und so vergeht die (Echt)zeit wenigstens ein bißchen schneller. ;)

  3. Moonis hat geschrieben: 06.03.2020 10:28 Was passiert, wenn man die Systemzeit um ein Jahr nach vorne stellt? :mrgreen:
    Es gibt eine Strafe für Cheater. Auf Youtube wirst du fündig, wenn du es nicht selbst ausprobieren willst. :wink:

  4. Danke für den Test. Habe ihn zwar nur überflogen, weil ich das Teil so unvoreingenommen wie möglich ausprobieren will, trotzdem weiss ich jetzt ja, dass es überhaupt existiert:).
    Wahrscheinlich wird mein Schattenmännlein vor Einsamkeit eingehen. Ich kenne mich, unwahrscheinlich, dass er über 400 Tage regelmässig meine Aufmerksamkeit bekommt aber wer weiss...

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