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The Movies (Simulation) – The Movies

Die glitzernde Welt Hollywoods wurde für Spiele in den letzten Jahren nur als Vorlage für mal mehr, mal weniger überzeugende Film-Lizenzen genutzt. Doch das ist jetzt vorbei: Peter Molyneux und Lionhead  geben euch die Möglichkeit, euer Glück als Besitzer eines Filmstudios zu versuchen – Drehbuchherstellung und Starallüren inklusive. Kann The Movies auf breiter Front überzeugen und die Spielspaß-Kassen klingeln lassen?

© Lionhead Studios / Activision

Zusätzlich müsst ihr allerdings auch darauf achten, dass euer Studio einen gepflegten Eindruck hinterlässt. Wie man es aus vergleichbaren Titeln à la Rollercoaster Tycoon & Co kennt, gibt es Handwerker, die für die Sauberkeit und Landschaftspflege zuständig sind.

An den Sets könnt ihr eure Stars proben lassen, um ihre Fähigkeitswerte zu steigern.

Im Laufe der Zeit entdeckt eure Forschungsabteilung haufenweise neue Gimmicks, Gegenstände und Gebäudetypen. Tonspuren, Farbfilm, Digitaltechnik usw. sorgen für bessere Filme. Mit neuen Sets und Kostümen lassen sich nahezu sämtliche Szenarien in den Genres Action, Komödie, Science-Fiction, Romanze oder Horror verwirklichen. Und in der Schönheitsklinik lassen sich Sternchen mithilfe von Brustimplantaten oder Fettabsaugung zu Stars machen. Sollten schließlich die Himmelsstürmer nach einem gewaltigen Absturz als Säufer in der Gosse landen, hilft nur noch der knallharte Entzug in der entsprechenden Studio-Klinik.

Wirklichkeit

Ihr seht schon: es gibt viel zu tun und noch mehr neben der puren Filmherstellung zu entdecken. Und damit sind wir schon bei einem Problem, das viele der Molyneux-Spiele der letzten Jahre geplagt hat: Die Spielwiese ist riesig groß, aber manchen Kleinigkeiten wurde einfach zu viel Wichtigkeit eingeräumt.

Nehmen wir z.B. die Landschaftsgestalter, Gebäudeinstandhalter und Müllaufsammler – also die Handwerker. Ihr könnt für jede der fünf Renommee-Stufen, die euer Studio haben kann, nur eine bestimmte Anzahl an Personen einstellen. Ihr habt z.B. zwei Forscher, vier Leute für die Filmcrew, zwei Statisten, sechs Stars (zwei Regisseure, vier Schauspieler), drei Drehbuchautoren und eben sechs Handwerker auf eurer Gehaltsliste.
Jetzt schafft ihr es aber auf Teufel komm raus nicht, euer Studio auf die nächste Stufe zu bringen, um neue Leute einzustellen.
Dass man Mitarbeiter aus einem berufsfremden Gebiet „umschulen“ kann und sie umgehend von einem Wissenschaftler oder Drehbuchschreiber zu einem Handwerker zu machen, damit die Instandhaltung eurer Sets durchgeführt werden kann, ist löblich.
Dass dabei wiederum die Arbeit in dem Gebiet leidet, aus dem der Mitarbeiter stammt, ist logisch: Drehbücher werden langsamer geschrieben, neue Techniken langsamer entwickelt usw. Und wenn ihr es tatsächlich wagen solltet, einen euer Stars dieser Umschulung zu unterziehen, braucht ihr euch nicht wundern, wenn seine Laune den absoluten Tiefpunkt erreicht.

Vorsicht: wenn euer Star betrunken oder depressiv auf den Turm klettert, kann es sehr schnell zum Unglück kommen…

Das Ergebnis: ihr könnt schnell in einen Teufelskreis aus filmischer Mittelmäßigkeit geraten, aus dem es so schnell kein Entkommen gibt. Hier ist gewaltiges Frustpotenzial versteckt. Denn wie soll man z.B. Preise für den „Schönsten Studiokomplex“ einheimsen, wenn man nicht genügend Leute hat, um den Müll aufzusammeln. Von den Stars, denen auf Grund des Mülls die Laune verhagelt wird, wollen wir ja gar nicht reden…

Aber jetzt stehe ich da, habe Dollar-Millionen auf dem Konto, kann mir aber keine Handlanger leisten, um meine Sets und andere Gebäude zu pflegen.
Hier wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, die „Arbeitssresourcen“ von den Kreativkräften zu trennen. Dass ich als weitestgehend unbekanntes Studio nicht unbedingt 15 bis 20 Stars beschäftigen kann, ist zu akzeptieren, geradezu notwendig. Aber wieso sollte ich nicht so viele „Normalarbeiter“ beschäftigen, wie ich glaube, mir leisten zu können? Gut, dann kann ich sie vielleicht nicht zu Statisten oder ggf. sogar zu Schauspielern machen, wenn ich glaube, dass sie es verdient haben. Aber das ist ein Preis, den ich bereit wäre zu zahlen, wenn ich wüsste, dass mein Gelände und alle Arbeitsbereiche in einem guten Zustand sind.

Überhaupt muss man sagen, dass das Mikromanagement im weiteren Spielverlauf überhand nimmt: Das gipfelt im manuellen Archivieren der Filme, die ihren Zyklus an den Kinokassen vollendet haben. Als ob ich nicht genug damit zu tun hab, meine Stars bei Laune zu halten und dafür zu sorgen, dass mir die Sets nicht zusammen fallen!

 

  1. Mit dem Spiel habe ich schon Tage und Nächte verbrcht. Bin mit der Wertung nicht einverstanden. Ich bin der Meinung, dass ein "Gold Award" schon angebracht ist. Klar ist das Spiel voller Mikro-Management. Aber mich persönlich stört das nicht. Wer eine umfangreiche Simulation mit Tiefgang haben möchte ist hier genau richtig.

  2. Ich hatte mir von diesem Spiel so viel erhofft....Nachdem ich damals vor dem Release soviel über den Filmeditor laß...
    Es hätte so ein tolles Spiel werden können. Aber was interessiert mich das Privatleben meiner Schauspieler. Wenn ich so etwas will, spiele ich Die Sims. Hätte man diese ganzen wirtschaftlichen Details und die Launen der Schauspieler weggelassen, hätte man so viel mehr Umfang in den Filmeditor reinbringen können... Wirklich schade... :(

  3. Gibts hier überhaupt noch Leute, die das Spiel spielen?
    Ich für meinen Teil habe wieder angefangen und einen Film Online gestellt.
    Werden mal schauen mag, folgt dem Link in meiner Signatur ^^

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