Im Spannungsfeld zwischen Stephen Kings Shining, Kojimas P.T. und Campo Santos Firewatch: The Suicide of Rachel Foster fasziniert mit stimmungsvoller Kulisse, intensiven Gesprächen und großartiger Beleuchtung. Auf PC hat uns der Aufenthalt im eingeschneiten Berghotel überzeugt – aber wie schlägt sich der Ego-Thriller auf Konsolen?
Familiendrama
Nach dem Tod ihrer Eltern steht Nicole eine unangenehme Aufgabe bevor: Dem letzten Wunsch ihrer Mutter entsprechend, soll sie das verlassene Hotel ihrer Eltern veräußern und den Erlös der Familie von Rachel Foster zukommen lassen. Jener Schulkameradin, die sich vor zehn Jahren das Leben nahm, nachdem eine Affäre zwischen ihr und Nicoles Vater aufgeflogen war. Nicole und ihre Mutter hatten das Hotel damals in großer Eile verlassen. Nur der Vater war im abgeschiedenen Timberline Hotel geblieben und hatte inmitten von Bücherstapeln gebrütet, ob Rachel zum Zeitpunkt ihres Selbstmordes wirklich schwanger gewesen war. Und was dran war an den Gerüchten, dass sie an diesem Tag vielleicht doch nicht ums Leben gekommen ist…
An einem stürmischen Winternachmittag des Jahres 1993 kehrt Nicole ins Timberline zurück, lenkt ihren Wagen über die schon schneebedeckten Passstraß
en von Montana – jenem dünn besiedelten Bundesstaat an der kanadischen Grenze. Dort angekommen beginne ich, in Ego-Sicht das Hotel zu erkunden: Ist es gruselig? Nein, noch nicht – aber sehr stimmungsvoll. Von der düsteren Garage gelange ich zunächst in einen kleinen Museumsraum, mit alten Skiern und Berg-Diorama. Dann geht es weiter ins verwaiste Büro von Nicoles Vater, ich höre den Anrufbeantworter ab. Der Anwalt, der Nicole bei Abwicklung des Hotelverkaufs helfen soll, hat eine Nachricht hinterlassen – natürlich verspätet er sich, teilt mir aber immerhin mit, wo ich den Generalschlüssel finde.
Zurück im Kinderzimmer
Als Kind hat Spielfigur Nicole in dieser Wohnung im Westflügel des Hotels
gelebt – als sie zurückkehrt, werden viele Erinnerungen wach.
In den einstigen Familienräumen, die sich innerhalb des Hotels befinden, wird Nicole so sehr von ihrer Vergangenheit eingeholt wie das nur irgend möglich ist: Ihr Vater hat ihr Jugendzimmer im Originalzustand konserviert – irgendwie heimelig, aber auch schräg. Wenig später die nächste schlechte Nachricht: Das Telefon klingelt, der nette Herr am anderen Ende stellt sich als Irving Crawford vor, Mitarbeiter der örtlichen Federal Emergency Management Agency. Der Schneesturm werde zunehmend schlimmer, er rät Nicole davon ab, heute noch das Hotel per Auto zu verlassen. Sturkopf Nicole will das nicht hören – sie möchte so rasch wie möglich dieses ungeliebte Kapitel ihrer Vergangenheit abschließen. Jetzt, wo sich auch noch der Anwalt-Typ verspätet, kann ihr das ganze Unterfangen gestohlen bleiben…
Doch zurück in der Garage ist der Autoschlüssel weg: Hat sie ihn verlegt? Ein blöder Zufall? Oder ist das Hotel doch nicht so verlassen wie gedacht? Tausend Gedanken schießen ihr durch den Kopf. Doch der freundliche Irving am anderen Ende der Leitung beruhigt sie: Stromnetz und Heizung seien trotz des Alters des Hotels in gutem Zustand, Dosenfutter für mehrere Wochen sei vorhanden, außerdem stehe er der eingeschneiten Nicole jederzeit mit Rat zur Seite. Sie kann die helfende Stimme fortan sogar bei ihren Erkundungsgängen durchs Hotel mitnehmen – übrigens ähnelt das Telefon, das sie nutzt, frappierend dem Motorola DynaTac, einem einst 4.000 Dollar teuren Stück Technik, das auf dem US-Markt ab 1983 langsam das Mobilfunk-Zeitalter einläutete.
Nur dass ich hier natürlich weiß, dass mich keinerlei Feinde oder Munitionsknappheit erwarten werden, sondern ausschließlich die grundsätzliche Atmosphäre.
Das solltest du vielleicht auch in Spoiler-Tags setzen. Denn so klar ist das nicht unbedingt und es trägt in meinen Augen auch stark zur Atmosphäre bei, wenn man das nicht weiß.
Spoiler
Show
Bei einem anderen Spiel war es genau umgekehrt. Da dachte man die meiste Zeit, einen einfachen Walking-Sim mit Rätselelementen vor sich zu haben, bis einen dann der Endgegner verfolgte und töten konnte. Das hatte ich hier auch im Hinterkopf, weshalb es für mich alles andere als klar war, dass da nicht doch irgendwo eine echte Gefahr lauern könnte. Ich danke dem anderen Spiel insofern auch dafür, mir diese Angst gegeben zu haben, sodass ich nicht einfach denke "ach, ist ja nur ein Walking-Sim, da kann ja nichts passieren".
Leute, die so eine Angst vor Spoilern haben, dass sie weder Trailer schauen noch auch nur im Vorfeld in Erfahrung bringen, welchem Genre das Spiel zuzählt, das sie da kaufen, werden dann auch nicht hier im Forum lesen, oder? Das erscheint mir schon extrem unwahrscheinlich. Wer kauft sich denn Age of Empires, um sich davon überraschen zu lassen, zu welchem Genre dieser Titel wohl beiträgt und ob es nicht nach 60 % der Spielzeit noch in einen Ego-Shooter umschlägt? Wandersimulatoren polarisieren so sehr, da wird schon jeder wissen mittlerweise, worauf er sich ganz grundsätzlich einlässt.
Okay bin durch am Stück 4h, war schon eine interessante Erfahrung. Jedoch eher ein nachdenkliches Spiel für mich, wie Last of Us Part 2 auch etwas ungemütlich an einigen Stellen.
Nur dass ich hier natürlich weiß, dass mich keinerlei Feinde oder Munitionsknappheit erwarten werden, sondern ausschließlich die grundsätzliche Atmosphäre.
Das solltest du vielleicht auch in Spoiler-Tags setzen. Denn so klar ist das nicht unbedingt und es trägt in meinen Augen auch stark zur Atmosphäre bei, wenn man das nicht weiß.
Spoiler
Show
Bei einem anderen Spiel war es genau umgekehrt. Da dachte man die meiste Zeit, einen einfachen Walking-Sim mit Rätselelementen vor sich zu haben, bis einen dann der Endgegner verfolgte und töten konnte. Das hatte ich hier auch im Hinterkopf, weshalb es für mich alles andere als klar war, dass da nicht doch irgendwo eine echte Gefahr lauern könnte. Ich danke dem anderen Spiel insofern auch dafür, mir diese Angst gegeben zu haben, sodass ich nicht einfach denke "ach, ist ja nur ein Walking-Sim, da kann ja nichts passieren".
Swar hat geschrieben: ↑15.09.2020 10:30
Mich erinnert es an Gone Home und das fand ich in Gegensatz zu Firewatch und What remains of Edith Finch nicht so toll.
Ich spiele es aktuell und bin fast durch. Es trifft ziemlich genau die Mitte zwischen Gone Home und Firewatch, ohne ganz deren Klasse zu erreichen. Ist aber immer noch locker eine 7/10 für mich. Wenn ich so durch die Korridore und Kellertreppen stakse, bin ich regelmäßig auch unweigerlich an das Herrenhaus aus Resident Evil 7 erinnert. Nur dass ich hier natürlich weiß, dass mich keinerlei Feinde oder Munitionsknappheit erwarten werden, sondern ausschließlich die grundsätzliche Atmosphäre.
Spoiler
Show
Gruselfaktor liegt nach meinem Dafürhalten (und mich beeindruckt in dem Bereich zB das erste Silent Hill bis heute) allenfalls bei einer 3/10. Ist definitiv locker noch geeignet für eine Kinder-Halloween-Party. FSK irgendwo zwischen 6 und 12.
Das erscheint mir schon extrem unwahrscheinlich. Wer kauft sich denn Age of Empires, um sich davon überraschen zu lassen, zu welchem Genre dieser Titel wohl beiträgt und ob es nicht nach 60 % der Spielzeit noch in einen Ego-Shooter umschlägt? Wandersimulatoren polarisieren so sehr, da wird schon jeder wissen mittlerweise, worauf er sich ganz grundsätzlich einlässt.
4h ?! Ach schade, hab eben an gefangen. Dann lasse ich mir Zeit!
Okay bin durch am Stück 4h, war schon eine interessante Erfahrung. Jedoch eher ein nachdenkliches Spiel für mich, wie Last of Us Part 2 auch etwas ungemütlich an einigen Stellen.
Wenn ich so durch die Korridore und Kellertreppen stakse, bin ich regelmäßig auch unweigerlich an das Herrenhaus aus Resident Evil 7 erinnert. Nur dass ich hier natürlich weiß, dass mich keinerlei Feinde oder Munitionsknappheit erwarten werden, sondern ausschließlich die grundsätzliche Atmosphäre.