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The Swapper (Geschicklichkeit) – The Swapper

Sein oder nicht sein? Diese Frage steht beim Puzzle-Plattformer The Swapper aus dem Hause Facepalm im Mittelpunkt. Während man seinen Weg durch eine verlassene Raumstation bahnt, erkundet man philosophische Grenzgebiete. Kann das Sci-Fi Abenteuer im Test überzeugen?   

© Facepalm Games / Curve Digital

Die Frage nach dem Sein

 

Wer sind wir? Was es ist, das uns von Tieren unterscheidet?  Viele nennen es Seele, einige nennen es Selbst, doch es gibt weder einen physischen noch einen metaphysischen Hinweis darauf, wie aus dem Chaos aus Nervenzellen, chemischer Reaktion und elektrischen Impulsen in unserem Gehirn so etwas Elementares wie das Bewusstsein für das eigene Ich entstehen konnte. Niemand weiß, wo sich dieses Ich versteckt, geschweige denn, ob es jemals möglich wäre die Persönlichkeit eines Menschen zu extrahieren und losgelöst vom Körper aufrecht zu erhalten.

Auch ich kann nicht erklären wie dieser merkwürdige Transfer meines Ichs stattfindet. Ich weiß nur, dass das Gerät in meinen Händen dazu fähig ist. Außerdem kann es  vier Kopien meiner selbst herstellen, die mein Verhalten exakt imitieren. Jede dieser leeren Hüllen kann ich mit einem einfachen Tastendruck übernehmen. Wie ein Energiestrahl bündelt der Swapper dann mein Bewusstsein und überträgt ihn auf einen dieser Klone, meinen Körper als unbeseelten Automaten zurücklassend. Gefunden habe ich dieses mysteriöse Gerät auf jenem verlassenen Planeten, auf dem meine Rettungskapsel notgelandet ist. In dieser habe ich die Raumstation Theseus, die im Orbit um den Planeten kreist, zwangsweise verlassen müssen. Doch wer mich ins All katapultierte, wer ich bin oder was passiert ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur: Ich bin!

Komplexe Lichtspiele

Das Artdesign ist sehr abwechslungsreich und verbindet Elemente vieler Sci-Fi-Universen. Hier könnte Event Horizon Pate gestanden haben.
Das Artdesign ist sehr abwechslungsreich und verbindet Elemente vieler Sci-Fi-Universen. Hier könnte Event Horizon Pate gestanden haben. © 4P/Screenshot

Zurück durch den noch mit Energie versorgten Teleporter der leeren Mine finde ich mich auf der völlig verlassenen Raumstation wieder. Dunkle Gänge, sporadisch beleuchtete Säle, Schlafräume und Foschungseinrichtungen erwarten mich. Teilweise sind sie mit fremdartigen Pflanzen überwuchert und manchmal muss ich Vakuum und Schwerelosigkeit überwinden, um die nächste Kammer zu erreichen. Langsam taste ich mich durch die riesige Station und finde immer wieder Kugeln, die mir verschlossene Türen öffnen oder Zugriff auf verschlüsselte Konsolen gewähren. In regelmäßigen Abständen finde ich auch große, porös wirkende Felsbrocken, in deren Nähe mich das Gefühl beschleicht als würde jemand kryptische Worte direkt in meinen Verstand flüstern. Telepathie oder pure Einbildung? Und wer ist dieser andere Mensch, der sich offensichtlich noch in der Station umherbewegt, mir mal droht, mal hilft? Und was hat der Swapper mit dieser ganzen Situation zu tun?

Je weiter ich in die Station vordringe, desto komplizierter wird es, die wichtigen Entschlüsselungskugeln zu finden, um meinen Weg fortzusetzen. Ich muss immer komplexer werdende Rätsel lösen, um die versteckten Gegenstände zu erreichen. Im Weg sind mir dabei rote Lampen, die eine Übertragung meines Bewusstseins verhindern und blaue Lampen, in deren Lichtkegel ich keine Klone platzieren kann. Diese muss ich  ausschalten oder umgehen und dazu meine Gruppe aus Kopien geschickt positionieren, kniffelige Schalterrätsel entwirren und teils winzige Zeitfenster. Das fordert und lässt mich

Die düstere Atmosphäre von The Swapper wird durch die tolle Kulisse sehr gut transportiert.
Die düstere Atmosphäre von The Swapper wird durch die tolle Kulisse sehr gut transportiert. © 4P/Screenshot

manchmal lange Zeit über die Bewältigung einzelner Passagen grübeln, zumal einfaches Ausprobieren meist zu keiner Lösung führt. Einzig genaues Betrachten der Umgebung und Kenntnis der Funktionsweise des Swappers helfen mir die verschlossenen Passagen zu öffnen. Nach der Lösung eines Rätsels beschleicht mich allerdings oft genug das Gefühl, das Offensichtliche unbewusst ignoriert zu haben. Immer wieder schicke ich dabei meine Klone in den Tod, sind es doch nur seelenlose Hüllen, die an den Decks der Theseus-Station zerschmettern. Während mir kein Nachteil aus dem Ende meiner Kopien entsteht, wachsen in mir mit der Zeit aber Zweifel: Was ist, wenn mit jedem Tod doch ein Stück meiner Seele verschwindet? Schließlich kann ich meine Klone durch Berührung auch wieder zu mir selbst hinzufügen. Macht das einen Unterschied?     

 

  1. Ich bin vielleicht zu dumm oder mir fehlt mittlerweile einfach die Geduld für solche Spiele. Oder beides. Ich kann jedenfalls nicht allzu lang am Stück da dran bleiben.. grad erst wieder 30 Minuten gespielt und dann entnervt beendet. Man muss auch schon die richtige Stimmung für das Spiel mitbringen. Die Atmosphäre ist auf jeden Fall einnehmend, aber wenn ich zusätzlich zu der deprimierenden Stimmung dann auch noch bei den Rätseln so festhänge, stellt sich bei mir leider kein Spaß ein.
    Ist dennoch ein gutes Spiel, glaube ich. Es liegt hier in dem Fall eher an mir.

  2. Jetzt erst nachgeholt und hat mich schwer begeistert! Tolle Atmosphäre und durchaus clevere Rätsel. Die Kulisse ist auch super.
    Lang war es nicht, aber ich fand das gerade richtig. 2 gemütliche Abende bei Regen vorm Bildschirm verbracht.

  3. NeuerFreund hat geschrieben:Gott sei Dank habe ich die philosophische Diskussion verpasst. Jetzt weiß ich warum meine Professoren über Geisteswissenschaftler schmunzeln..
    Schade nur, daß sich niemand für das Geschwätz deiner Professoren interessiert.

  4. TaLLa hat geschrieben: Hab mir deinen Artikellink mal druchgelesen und es ist immerwieder das Problem von arroganten Philosophen die anfangen ihre Schwirrerein als Fakten darzustellen und zu Westentaschenpsychologen werden. Find ich als wer der fachlich aus der Psychologie kommt immer sehr lustig. Klar ist die Philosophie unsere kleine Schwester [...]
    Wer ist hier arrogant? :?

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