Abenteuer für die Tonne
Adventures sind für den interessierten Tester eigentlich ein dankbares Genre, da die allermeisten Spiele recht gut spielbar sind. Sie sind zwar nicht immer der Reißer, aber für ein bisschen Rätselei zwischendurch allemal gut. Da gibt es Brot und
Butter-Spiele wie So Blonde, Nikopol oder Simon the Sorcerer 5, die keinem groß weh tun, aber immerhin spielbar bleiben. Seltener gibt es echte Perlen wie Sam & Max, Ceville oder Wallace & Gromit, die sogar länger als fünf Minuten im Gedächtnis bleiben. Angenehm – versteht sich! Unangenehm in Erinnerung bleiben richtige Gurken wie CSI: NY oder der letzte 3D-Auftritt von Leisure Suit Larry, die aber zum Glück recht selten sind. Aber sie kommen natürlich vor, die Spiele bei denen gleich gar nix stimmt und die man am liebsten sofort in den gelben Sack stecken würde. Allerdings nur die Verpackung, denn die DVD selbst ist Restmüll.Man spielt abwechselnd Cowboy Fenimore und seine Gespielin Rhiannon, die sich mehr schlecht als recht durch die kurzen Kapitel hangeln.
Story zum Vergessen
Jetzt sollte ich beschreiben, warum The Westerner 2, das der inzwischen dritte Auftritt von Fenimore Fillmore ist, so mies ist. Schließlich war The Westerner ja ein recht putziges 3D-Adventure, das allerdings von ein paar Bugs geplagt wurde. Wieso also der jähe Absturz? Am besten fang ich mal mit der Story an, was gar nicht so einfach ist. Denn um eine Story nacherzählen zu können, muss zuvor etwas davon im Hirn hängen geblieben sein. Das funktioniert aber nur, wenn die Geschichte auf irgendeine Weise interessant ist und so erzählt wird, dass man sie auch versteht. Hier bleibt nur hängen, dass man einen ominösen Schatz sucht, der in einem Grab verbuddelt wurde. Mehr gibt es auch nicht zu wissen! Man spielt abwechselnd Fenimore und seine Freundin, das fesche Cowgirl Rhiannon – und die versuchen auch während des Spiels zueinander zu gelangen. Ans Herz wachsen sie einem aber nicht, da ihre Charaktere so flach sind wie die Wüste, in der sie sich anfänglich tummeln.
Nicht lustig
Eine flache Story wäre ja nicht weiter schlimm, wenn sie wenigstens spannend oder witzig erzählt werden würde. Denn schließlich kranken viele Adventures an einer unverständlichen Story, wie schon Urahn Syberia zeigte, dessen bruchstückhafte Mammut-Geschichte erst gegen Ende in Ansätzen nachvollziehbar wird. Aber das ist nicht der Fall, denn obwohl The Westerner 2 einen auf Westernfilm macht, wirkt es überaus billig. Immerhin wirkt alles dieses Mal etwas weniger kindgerecht, aber Erwachsene werden dadurch kaum angesprochen, denn die in den Videosequenzen verbreiteten Jokes sind gänzlich unwitzig: Wie etwa die Falle, in die Fenimore tappt, als er das Haus des whiskeysüchtigen Trappers verlässt. Er wird hochgezogen und muss sich anhören, dass er noch nicht weit genug sei. Wieso ist vor dem Haus eine Falle? Wo ist da das Lustige? Hier ist allenfalls unfreiwillige Komik angesagt, weil alles so daneben ist. So darf man fast froh sein, dass das Spiel weit unter zehn Stunden durchgespielt ist. Fragt sich nur, wer es durchspielen will?
Unlogische Rätsel
Wenn es schon nicht witzig ist, könnten es vielleicht die Rätsel rausreißen. Eigentlich fast klar, dass auch das in die Westernhose geht. Zwar handelt es sich mehrheitlich um simple Inventaraufgaben, aber Spaß bringen auch sie nicht. Das
hat gleich mehrere Gründe: Zum einen sind die Gegenstände schwer zu finden, da es Probleme mit der Übersicht in der 3D-Welt gibt. Das liegt daran, dass es plötzliche Perspektivwechsel fast unmöglich machen, etwas anzupeilen. Die Steuerung ist grausig, weshalb man ständig wo hängen bleibt. Es ist umständlich etwas aufzunehmen, da man schnell klicken muss. Weil man blöd in der Gegend rumsteht, ist es überhaupt schwer, an die Interaktionspunkte ranzukommen. Eine Hot-Spot-Anzeige hat man sich ebenfalls gespart, was die Verwirrung komplettiert. Man weiß einfach oft nicht, was man wo tun soll. Zudem sind die Rätsel oft völlig aus der Luft gegriffen. Weshalb man die Giftschlange mit einem verfaulten Apel locken kann, das weiß vermutlich nur Eva? Vegetarische Klapperschlangen gibt es nicht mal im Comicwestern. Cowboygerechter wird das Ganze auch nicht durch die langweiligen Schießeinlagen, die nicht der Rede wert sind.Neben den mauen und undurchsichtigen Rätselchen gibt es auch noch auf Western getrimmte Actioneinlagen, die kaum besser ausfallen.
Schwache Westernkulisse
Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn man sich wenigstens frei bewegen könnte. Aber anders als im Vorgänger ist das aufgrund der eng geschnürten Parcours gar nicht mehr möglich. Wieso auch, denn die eckig wirkende Welt lädt ohnehin nicht zum Verweilen ein. Alles sieht kahl aus, die Effekte sind billig und zu entdecken gibt es ebenfalls nichts, das nicht unmittelbar mit den Puzzles zu tun hätte. Zudem liegen alle wichtigen Punkte in Reichweite, so dass Laufen gar nicht angesagt ist. Die Personen sehen ein wenig besser aus, sind aber optisch keinesfalls up to date. Doch eine Unterhaltung mit ihnen ist kaum besser, da sie wenig Erhellendes von sich geben. Zudem ist die Sprachausgabe zwar einigermaßen professionell, sie klingt aber oft dumpf oder zu leise, so dass man nur die Hälfte versteht.
The Westerner 2: Fenimore Fillmore’s Revenge (Adventure) – The Westerner 2: Fenimore Fillmore’s Revenge
Eine Westernwelt voller skurriler Cowboys, eine spannende Story und knifflige Rätsel – all das verspricht The Westerner 2. Wohl gemerkt: Es „verspricht“, denn eingehalten wird davon schlicht nichts. Stattdessen gehen die grün leuchtenden Gurkenlampen an, die vor dem bislang schlechtesten Adventure des Jahres warnen.
Aber weit gefehlt anscheinend =D
Also sooo schlecht finde ich es nicht. War aber das Geld nie und nimmer wert! Es war aber auch keine gute Idee den zweiten Teil nur zu kaufen weil der erste gut war, ohne sich in Form von Spieletests zu erkundigen!! Der größte "Bereu-Kauf" den ich je getätigt habe...
Wenn es wirklich soo schlecht ist dann hätte ich auf den einen letzten Punkt der es auf ein "mangelhaft" gerettet hat auch verzichtet und stattdessen gleich UNGENÜGEND gegeben und als absoluten Nichtkauf stehen lassen. Ab in den Gamingfriedhof.