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Tiger Woods PGA Tour 06 (Sport) – Abwechslungsreiches Golf für zwischendurch

Namensgeber Tiger Woods hat zu seiner alten Stärke gefunden und befindet sich auf dem besten Weg, die Golfkrone nach ihrem Ausflug zu Vijay Singh wieder zu erobern. Auftritt Electronic Arts: Der Publisher-Riese hat die Krone zwar nie abgegeben, versucht sich aber wie jedes Jahr an neuen Features, die diesmal dem Realismus zugute kommen sollen. Schönheitsoperation oder gelungener neuer Ansatz?

© EA Sports / Electronic Arts

Neu ist auch die Putt-Kamera. Diese ersetzt die Caddy-Hilfe des Vorgängers und fährt den Weg entlang, den der Ball in Richtung in Vertiefung zurücklegen muss. Eine praktische Idee, die das Spiel allerdings erneut rufen lässt: „Ich bin ein kurzer Spaß für zwischendurch!“ Am besten macht ihr es nämlich einfach so, dass ihr euch zu Beginn der Kamerafahrt eine Stelle im Hintergrund merkt und anschließend den Abschlagwinkel auf genau diesen Punkt einstellt – Birdie Player One.

Unterm Strich ergibt sich folgendes Fazit aus den Neuerungen: EA fehlt scheinbar der Mumm, um Änderungen

Beim Putten zählen Richtung und Schlagstärke.

konsequent durchzusetzen und bietet damit wieder einmal erstklassiges, aber stark vereinfachtes Golfen, dessen Simulationsaspekte dem Erzwingen des schnellen Erfolgs untergeordnet werden. Immerhin schafft es Tiger Woods‘ PGA Tour 06, die Arcade-Qualitäten durch die gewohnte Vielfalt an Spielvarianten vor allem für Multiplayer-Freunde eindrucksvoll unter Beweis zu stellen und überzeugt endlich auch mit Online-Kapazitäten!

Verpasster Onlinestart?

Letztere lassen euch in sämtlichen Modi Multiplayer-Partien austragen und wenn ihr wollt geht ihr eine Wette ein, in der es um harte Onlinemünzen geht. Zusätzlich führt ein internationales Rangsystem Statistik über euren Fortschritt. Leider ist der Internetmodus oft von starken Lags und Rucklern geprägt, was auf der einen Seite den Ablauf beeinträchtigt und auf der anderen zu Fehlschlägen führt. Denn wenn ihr nur nach Gefühl ausholen könnt, weil die Animationen eures Alter Ego nur noch aus zehn Standbildern bestehen, sind präzise Schläge für Neulinge praktisch unmöglich. Schade, denn gerade die Auseinandersetzungen im Internet sind ansonsten eine echte Bereicherung für die Konsolenfassungen, auch wenn es störende Verbindungsprobleme gibt.

Karrieregolfer von einst

Solo-Tiger dürfen sich vor allem an den zwei Arten von Karrieren versuchen; dem PGA-Tour-Saisonmodus und dem Rivalenmodus. Der erste lässt euch eine 30-jährige Karriere erleben, in der ihr euch vom Rookie zum Profigolfer hochschießt. Der zweite ist der interessantere und stellt eine Erweiterung des Legendmodus aus dem Vorjahr dar: Durftet ihr anno 2004 gerade mal ein paar Herausforderungen gegen echte und frei erfundene Golfgrößen der Geschichte antreten, wartet jetzt gleich eine ganze Meisterschaft auf euch! Hier kämpft ihr euch durch die Jahrzehnte, um am Ende euren Titelanspruch gegen Tiger Woods persönlich zu vertreten. Normale Partien wechseln sich dabei ab mit separat aufrufbaren Herausforderungen, in denen es z.B. darum geht, besser zu putten oder weiter zu schlagen als die Gegner.

Die Rivalentour präsentiert sich in schönem Ambiente und lässt euch in jedem Jahrzehnt von einem zeitgenössischen Büro aus operieren: rustikal z.B. die Kulisse in den Siebzigern, modern euer Schreibtisch zur Jahrtausendwende. Auch die Golfer selbst schlüpfen ins Outfit ihrer Ära und wenn ihr hier mithalten wollt, stattet ihr dem Shop einen Besuch ab, um in den Klamotten eurer alten Herren aufzutreten. Schade nur, dass die Präsentation auf dem Platz in keiner Weise den zeitlichen Rückschritt widerspiegelt. Die (hervorragenden) Kommentare von Gary McCord und David Feherty sind die gleichen wie im Jetztzeit-Spiel und bis auf das erwähnte Aussehen der Kontrahenten erinnert rein gar nichts an das Thema Golf-Klassiker. Und schon ist da

Und noch ein Golfer – diesmal vor exotischer Kulisse.

erneut der Eindruck, dass die Entwickler frischen Wind aufkommen lassen wollten, dann aber doch nur wieder ein weiteres Feature an das vorhandene Gerüst hängen konnten.

Leistung ist nicht käuflich

Wollt ihr gegen die „Rivalen“ richtig punkten, könnt ihr den Wetteinsatz in den Herausforderungen erhöhen, indem ihr Hilfen wie Powerswings oder die Putt-Kamera abschaltet. Das gibt bei Erfolg mehr Geld, welches in Ausrüstung und fesche Klamotten investiert werden darf. Nach bestimmten Accessoires dürft ihr allerdings erst dann shoppen, wenn ihr einen Sponsorenvertrag unter Dach und Fach habt. Und den bekommt ihr erst, wenn gute Leistung auf dem Rasen einen wertvollen Werbeträger aus euch machen.

Und was ist mit den Attributen? Konnten die nicht ebenfalls dank Geldspritze wie im Rollenspiel verbessert werden? Nicht ganz. Denn EA hat sich in diesem Jahr dazu entschlossen, neben Kleingeld auch Erfahrungspunkte für gekonnte Schläge und siegreiche Partien zu vergeben. Und genau die werden ab sofort – ihr habt es geahnt – ins Aufbohren eurer Talente gesteckt. Das tut dem Spiel spürbar gut, da es der Glaubwürdigkeit und dem Simulationscharakter einen klaren Schub gibt. Schließlich ist eine prall gefüllte Brieftasche auch im auch echten Leben kein Garant für sportliche Kompetenz. Wollt ihr euren Athleten also trainieren, verteilt ihr die gesammelte Erfahrung in den Kategorien Kraft, Präzision, Spin, Putten und Konzentration erhaltenen Punkte auf jeweils zwei Fähigkeiten. Ähnlich verfahrt ihr übrigens mit eurer Ausrüstung: Spezielle Boni werden z.B. auf Schläger und Bälle verteilt, die von da an ein präziseres Spiel garantieren.

Habt ihr vom Karrieremodus mal genug oder seid von den schwachen Kontrahenten gelangweilt, bleibt für den Soloabschlag noch die Möglichkeit des Trainings, einer einzelnen Partie oder der Skills 18. In Letzterer geht es nicht nur um das schnelle Erreichen des Lochs, sondern auch darum, den Ball durch grüne, gelbe und rote Ringe zu schlagen, wofür es unterschiedlich viele Punkte gibt. Hier kommen teilweise recht obskure Konstellationen zustande, so dass sich die Stirn spätestens dann in Falten legt, wenn ein roter Ring direkt hinter einem Baum oder über einem Bunker schwebt. Klar gehört es zum Repertoire eines guten Golfers, den Ball auch aus dem Sand zu schlagen – ihn absichtlich dahin zu bringen allerdings nicht.

Die GameCube-Fassung glänzt übrigens wieder einmal mit Verspätung. Sobald der Postbote damit anklopft, wird sie aber auf Herz und Nieren getestet.

    

  1. Muß gestehen das ich von Tiger Woods auf Everbodys Golf (ps2) umgestiegen bin da ich es von der imo sehr guten Spielbarkeit und dem ganzen Japano-Feeling her wesentlich besser und einfach frischer finde.

  2. Namensgeber Tiger Woods hat zu seiner alten Stärke gefunden und befindet sich auf dem besten Weg, die Golfkrone nach ihrem Ausflug zu Vijay Singh wieder zu erobern. Auftritt Electronic Arts: Der Publisher-Riese hat die Krone zwar nie abgegeben, versucht sich aber wie jedes Jahr an neuen Features, die diesmal dem Realismus zugute kommen sollen. Schönheitsoperation oder gelungener neuer Ansatz?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3970" target="_blank">Tiger Woods PGA Tour 06</a>

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