Fertignahrung
Auch vorm PC genießt man EAs PGA Tour lieber nicht so oft wie sie aufgetischt wird, sondern lässt zwischen den Mahlzeiten besser eine Pause von zwei oder drei Jahren. Der Grund? Es gibt jedes Jahr das gleiche Dosenfutter mit veränderlichen Anteilen in der Zutatenliste. Allerdings sitzt der virtuelle Tiger im Gegensatz zu seinem Gamepad-gesteuerten Pendant hier nicht zwischen den Stühlen, sondern serviert professionell simuliertes Golf in Hochform für Solo- als auch Multiplayerspieler. Und so tut EA sogar gut daran, auch in diesem Jahr nur die Beilage
zu verändern und den Rest des Inhalts unangetastet zu lassen. Bleibt die Frage, an welchen Enden verfeinert und neu gewürzt wurde.Die Übersicht im Shop wurde spürbar verbessert.
Wer bin ich?
Zunächst einmal bastelt ihr im Game Face euren Charakter, mit dem ihr anschließend auf zwölf Kursen an den Tee geht. Das kann dank der erweiterten Funktionsvielfalt schon mal eine ganze Sitzung in Anspruch nehmen, denn von der Augenbraue bis zur Schuhgröße schraubt ihr an jedem noch so kleinen Detail eures Wunschathleten – wenn’s im echten Leben nur so einfach wäre!
Der echte Schwung
Natürlich schlagt ihr auch in diesem Jahr mit dem hervorragenden True-Swing-System, das das Ausholen des Golfschlägers über die Mausbewegung simuliert. Je genauer ihr dabei einen guten Schlag nachahmt, desto weiter und präziser fliegt der Ball in Richtung Zielvertiefung. Draw, Swing und Spin werden ebenfalls von der Mausführung bestimmt. Abweichungen sorgen dafür, dass die Kugel zu kurz fliegt oder abseits des Fairways landet.
Wahlweise sind auch die Zwei- und Drei-Klick-Systeme wieder mit von der Partie, bei denen ihr Stärke und Abschlagzeitpunkt per gut getimtem Klick festlegt. Ob der Schlag gelingt, hängt zum einen von euren Fähigkeiten und zum anderen dem gewählten Schwierigkeitsgrad ab: Vier Stufen stehen zur Verfügung und wer sich auf „Experte“ zum Loch vorarbeiten will, benötigt ein verdammt feines Händchen.
Karrieregolfer
Euch steht zur Wahl, ob ihr PGA Tour, Rivalenmodus, ein eigenes Turnier, Trainingsrunden oder Lektionen absolvieren wollt. Letztere kosten Geld, das ihr euch erst erarbeiten müsst und bringen eurem erstellten Sportler bei, wie er verschiedene Schusstechniken ausführt. Erst wenn ihr die entsprechende Lektion absolviert habt, dürft ihr im Spiel z.B. Chippen oder Punchen selbst auswählen. Also ab in einen der Karrieremodi und Geld in die Kasse gegolft!
Die PGA Tour lässt euch eine Karriere erleben, in der ihr euch vom Rookie zum Profigolfer hochschießt, wobei ihr in jedem Jahr vor eine Anzahl von Aufgaben gestellt werden. Mal soll eine Mindestpunktzahl erreicht werden, mal müsst ihr bestimmte Turniere gewinnen. Schon hier werdet ihr lange damit beschäftigt sein, einen großen Golfer aus euch zu machen. Aber EA setzt noch einen drauf: Der Rivalenmodus ist der interessantere von beiden und stellt eine Erweiterung des Legendmodus aus dem Vorjahr dar: Durftet ihr anno 2004 gerade mal zwei Duzend Herausforderungen
gegen echte und frei erfundene Golfgrößen der Geschichte antreten, wartet jetzt gleich eine ganze Karriere auf euch!Das Alter Ego freut sich nach einem Birdie im Nebel.
Karrieregolfer von einst
Ihr kämpft euch durch die Jahrzehnte, um am Ende euren Titelanspruch gegen Tiger Woods persönlich zu vertreten. Normale Partien wechseln sich dabei ab mit unterschiedlichen Herausforderungen, in denen es z.B. darum geht, besser zu Putten oder weiter zu schlagen als die Gegner. Anders als auf den Konsolen sind die Herausforderungen jedoch nicht separat aufrufbar, sondern füllen zusammen mit den restlichen Ereignissen den Tourkalender. Das sorgt für ein einheitliches Spielgefühl und verhindert, dass das PC-Golfen zur Zwischenmahlzeit verkommt.
Die Rivalentour präsentiert sich in schönem Ambiente und lässt euch in jedem Jahrzehnt von einem zeitgenössischen Büro aus operieren: rustikal z.B. die Kulisse in den Siebzigern, modern euer Schreibtisch zur Jahrtausendwende. Auch die Golfer selbst schlüpfen ins Outfit ihrer Ära und wenn ihr hier mithalten wollt, stattet ihr dem Shop einen Besuch ab, um in den Klamotten eurer alten Herren aufzutreten. Die müsst ihr im Laufe der Tour allerdings erst freischalten. Schade nur, dass die Präsentation auf dem Platz in keiner Weise den zeitlichen Rückschritt widerspiegelt. Die (hervorragenden) Kommentare von Gary McCord und David Feherty sind die gleichen wie im Jetztzeit-Spiel und bis auf das erwähnte Aussehen der Kontrahenten erinnert rein gar nichts an das Thema Golf-Klassiker. Da drängt sich ganz klar der Verdacht auf, dass die Entwickler frischen Wind aufkommen lassen wollten, dann aber doch nur ein neues Feature an das vorhandene Gerüst hängen konnten.
Leistung ist nicht käuflich
Während ihr auf eine der beiden Arten eure Karriere bestreitet, erhaltet ihr Geld für gute Spiele, welches in fesche Klamotten und Accessoires investiert werden darf. Und falls ihr meint, dass das Equipment eurem Können nicht gerecht wird, legt ihr euch zusätzliche eine bessere Ausrüstung zu. Der Shop bekam einen spürbaren Feinschliff verpasst, so dass ihr jetzt sofort seht, welche Vorteile z.B. ein neuer Schläger bringt. Das für den Profi notwendige Einkaufen ist damit endlich so komfortabel, wie es das umfangreiche Angebot voraussetzt und macht deutlich mehr Laune als bisher.
Und was ist mit den Attributen? Konnten die nicht ebenfalls dank Geldspritze wie im Rollenspiel verbessert werden? Nicht ganz. Denn EA hat sich in diesem Jahr dazu entschlossen, neben Kleingeld auch Erfahrungspunkte für erfolgreiche Partien zu vergeben. Und genau die werden ab sofort – ihr habt es geahnt – ins Aufbohren eurer Talente gesteckt. Das tut der Glaubwürdigkeit spürbar gut und gibt dem Simulationscharakter nochmal einen klaren Schub.
Schließlich ist eine prall gefüllte Brieftasche auch im auch echten Leben kein Garant für sportliche Kompetenz. Wollt ihr euren Athleten also trainieren, verteilt ihr Punkte auf diverse Kategorien wie Schlagperfektion oder Kraft.Schicke Menüs zieren den Rivalenmodus.
Edler Rahmen
Falls ihr eure Fähigkeiten publik machen wollt, fordert ihr wie gewohnt per LAN oder Internet menschliche Gegner heraus, wobei vor allem der Onlinemodus mit den bekannten Qualitäten glänzt: Keine spürbaren Lags und ein bequemes Menüsystem sorgen für entspannte Schläge im Netz. Lediglich das umständliche Einloggen auf EAs Onlineportal und die zu Beginn immer noch notwendige Registrierung über ESPN sorgen für Stirnrunzeln. Letztere wirkt überflüssig und setzt eure E-Mail auf die Adressliste des Sportkanals.
Dafür zaubert die Präsentation erneut Lachfalten ins Gesicht, denn die spielt im Gegensatz zu den Konsolenfassungen in einer völlig anderen Liga: Wo Gamepadgolfer schwache Texturen und Detailarmut abnicken, glänzt der PC-Tiger durch gestochen scharfe Oberflächen, unterschiedliche Tageszeiten und ausgesprochen stimmige Wettereffekte: Vom leichten Nieselregen bis zum ärgerlichen Tropfenprasseln ist alles dabei und auch akustisch hält die Kulisse, was das todschicke Grafikkleid verspricht. Die edle Optik hat zwar ihren Hardwarepreis, lässt sich aber mit vielen Reglern perfekt auf die Bedürfnisse schwacher Rechner einstellen. Kein Meilenstein im Vergleich zum Vorjahr, aber eben wieder einmal Oberklasse. Vor allem die Spielermodelle profitieren von den nochmals schöneren Texturen.
ist Tiger Woods 06 kompllet auf English oder nur das Kommentar
Hi,
hab irgendwo gelesen, dass man das Spiel auf dem PC auch mit Gamepad spielen kann, also mit so einem mit zwei analog Sticks.
Kann das jemand bestätigen?
Wenn es denn geht, hats schon mal jemand probiert und isses besser als mit der Maus?
Hallo,
also ich spiele gern mal eine Runde Golf am PC. Das kann wirklich entspannend sein, oder auch manchmal aufregend wie ein Action-Game *lach*
Naja, ich habe mir letztes Jahr schon gedacht: Die Veränderungen von der 2004 auf die 2005 Version sind ja etwas mau. Klar, die Grafik sieht besser aus... aber sonst?
Aber was sich EA dieses Jahr erlaubt hat finde ich, ehrlichgesagt, eine Frechheit! Bis auf die Umgebungsgrafik und den \"Classic\" Modus gibt es nicht wirklich viel neues! Das reicht von \"gleichen Animationen\" bis hin zu \"gleichen Kommentaren\" - das sind wirklich 1:1 die aus der 2005er Version!
Ich war maßlos enttäuscht und habe das Spiel nach ein paar Runden bei eBay wieder zu Geld gemacht...
Ich meine, das EA sich doch dank den \"Sims\" und anderen Spielen hervorragend mit der \"Add-On\" Politik auskennt!
Das was jetzt an Inhalt dazu kam hätte man auch für 20€ als Add-On anbieten können - und nicht als Vollversion für 45€!
Ich finde es unverschämt und ärgere mich über das ausgegebene Geld!
Mag ja sein, das das alles lizensierte Kurse und Golfer sind. Aber wenn sich die Kosten für das Spiel nur darauf reduzieren, sollten sie es im nächsten Jahr lassen. Dann spiele ich halt auf rein virtuellen Kursen ein Match gegen \"Heinrich Müller\" - dem Spaß würde das nicht unbedingt Abbruch tun... oder was meint ihr?
Gruß
>k<
Namensgeber Tiger Woods hat zu seiner alten Stärke zurück gefunden und befindet sich auf dem besten Weg, die Golfkrone nach ihrem Ausflug zu Vijay Singh wieder nach hause zu holen. Auftritt Electronic Arts: Der Publisher-Riese hat die Krone zwar nie abgegeben und braucht auch keine Veränderung in Richtung Simulation wie sein Konsolen-Pendant. Er versucht sich aber an neuen Features und setzt vor allem auf einen spannenden Ausflug in die Geschichte des Sports. Gelingt EA der Abschlag in die historischen Epochen?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3969" target="_blank">Tiger Woods PGA Tour 06</a>