Altbekanntes Spielgefühl
Wie auf der Konsole so gilt auch auf dem PC: Wer seine Golfkarriere bereits mit Tiger Woods 2004 oder selbst mit Tiger Woods 2003 begonnen hat, wird sich mit Tiger Woods 2005 kein neues Spielgefühl auf den Fairway-Schreibtisch holen. Es schlägt, puttet und golft sich genau so wie in den Vorjahren. Denn im Gegensatz zu den Eishockey- und Fußballtiteln aus dem Hause EA, die alle zwölf Monate dank Steuerungs- und Physikfeintuning ein neues, wenn auch nicht immer besseres, Flair verströmen, bleibt hier alles beim Alten – und das ist gut so.
Der Tiger ist zurück – animationsstark wie immer! |
Denn für alle Neulinge heißt das: Ihr bekommt das beste, umfangreichste und ansehnlichste Golfspiel, das derzeit auf dem Markt zu haben ist. Und ihr könnt es in Einzelmatches oder gar Turnieren online oder im Netzwerk spielen – damit können die Konsolenfassungen nicht dienen. Wer kein Golf sein Eigen nennt, kann also bedenkenlos zugreifen. Für alle Veteranen heißt das jedoch: Ihr müsst euch ganz genau überlegen, ob ihr für all die kosmetischen Neuerungen wieder in die Vollpreistasche greifen wollt.
Zumal einige optische Schwächen im Zuschauer-, Himmel- und Texturbereich auch auf dem PC beibehalten wurden: Es gibt z.B. immer noch wenig ansehnliche 2D-Figuren, bis auf ein paar Vögel wirkt alles viel zu leblos, es gibt kaum Wolkenbewegungen und hässliche Laubtapeten tauchen ab und zu in der Nahansicht auf. Das ist schade, denn ansonsten glänzt das Spiel mit herrlich natürlichen Animationen, bewegten Bäumen und einer edlen Platzarchitektur. Die Tour ist zudem abwechslungsreich und ansehnlich, bietet euch mal tropische, mal mediterrane oder nordische Lokalitäten.
Golf für Feinschmecker
Das große Schlagarsenal sowie die Ballphysik sorgen schnell für authentisches Flair, zumal der Schwung auf dem PC dank Maus noch realistischer, aber dafür auch schwieriger simuliert wird als bei den Konsolenbrüdern. Hier braucht man etwas mehr Übung, um 10 unter Par zu spielen als auf Xbox & Co. Natürlich könnt ihr auch die 2- und 3-Klick-Methode wählen, die das Ganze wieder vereinfacht.
Und im Gegensatz zum arcadigen Konsolen-Pendant gibt es hier auch bessere Übungsmöglichkeiten. Egal ob Fade oder Draw, Chip oder Flop, Punch oder Pitch – es gibt jede Menge ausgefeilter Spin- und Annäherungstechniken, die auch im realen Golfsport auftauchen. Allerdings hat sich beim PC-Repertoire nahezu nichts getan, während sich Konsolen-Tiger z.B. über den neuen Zeitlupenputt oder neue Schlagpositionen freuen dürfen. Wir konnten auch nicht bemerken, dass sich die Ballphysik entscheidend verbessert hätte, denn manche Ausrollwege erscheinen immer noch etwas unrealistisch.