Es ist so verdammt offensichtlich – erwähnen muss ich es trotzdem: Eine der erklärten Inspirationsquellen ist Shadow of the Colossus. „Offensichtlich“ deshalb, weil ein junger Held hier wie da mächtige Gegner bekämpft, auf dem Weg zu ihnen aber nicht angegriffen wird oder anderweitig in Gefahr gerät.
„Offensichtlich“ auch, weil Schauplatz beider Abenteuer die Ruinen eines nahezu ausgestorbenen Landes sind. „Offensichtlich“, weil die Musik eine melancholische Einsamkeit trägt. „Offensichtlich“, weil der Abenteurer auch in Titan Souls nach dem Sieg über einen Gegner dessen Energie aufzunehmen scheint.
Kopfkino
Steckt eine Geschichte hinter dem namenlosen Jungen? Vielleicht. Das Independentspiel erzählt sie allerdings zurückhaltender als sein Vorbild. Viele Antworten sucht man entweder selbst oder man lässt es. Als der Krieger in der Welt der Titanen ankam, kannte ich weder ihn noch sein Motiv – inzwischen bin ich nur wenig schlauer. Dabei hätte eine stärkere emotionale Bindung dem Spiel durchaus gut getan.
Ich entdecke ja durchaus interessante Geheimnisse: Das Tor zu manchem Titanen öffnet die Lösung eines kleinen Rätsels und nicht alle Gegner muss der Held besiegen. Während die skizzierte Pixelwelt also meine Fantasie anregt, könnte das Kopfkino mit ausführlicheren Hinweisen intensiver sein.
Zwischen Leben und Tod
Intensiv sind dagegen die Duelle mit den Titanen, uralte Seelenwächter in einem Reich zwischen Leben und Tod. Auch sie besitzen nur einen Lebenspunkt, genau wie ihr Herausforderer. Trifft sein Pfeil die verwundbare Stelle, segnen sie das Zeitliche – so einfach ist das?
Nun, das „Souls“ trägt dieses Spiel nicht durch Zufall im Titel. Denn jeder Kampf ist eine Herausforderung, die den Helden Dutzende Tode kosten kann. Immerhin bedeutet fast jeder Treffer seinen Tod und das Wiedererwachen auf einem nahen Podest. Weil ich sie so oft gehen musste, habe ich die Wege zu manchem Bossen bis auf Millisekunden optimiert.
Ein gigantischer Schluckauf
Das Schwierige ist die Geschwindigkeit der großen Gegner und oft genug das gute Versteck ihrer verwundbaren Stelle: Der Krieger muss nicht nur ständigen Angriffen, Geschossen und anderen Gefahren ausweichen, er muss seinen Pfeil auch in einem winzigen Zeitfenster in die entblößte Achillesverse schießen.
Verschiedene Kniffe erleichtern ihm das. So bringt er sich mit einer Rolle in Sicherheit und zieht den Pfeil zu sich, wenn er ihn nicht erlaufen will. Mitunter nutzt er diese Fähigkeit clever: Wenn ein Boss den Pfeil etwa
verschluckt, kann er ihn in seine Richtung ziehen.
Titanen außer Puste
Solche mehrstufigen Taktiken verlangt Titan Souls allerdings viel zu selten. Tatsächlich gehen manche Duelle verblüffend schnell vorüber, weil man den Dreh irgendwann raus hat: X-mal ausweichen und ein gezielter Schuss, während der Feind Luft holt – fertig. Warum muss man Schwachstellen nicht häufiger erst in mehreren Schritten entblößen?
Wäre der Verlauf der Kämpfe wenigstens abwechslungsreicher… Tatsächlich gleicht sich das Weglaufen-und-Schießen aber meist zu sehr. Versprechen die ersten Titanen noch variantenreiche Duelle, geht dem ohnehin kurzen Abenteuer schon nach wenigen Stunden die große Luft aus.
2) Ich bringe mein Wissen in komprimierter, TL;DR Form, deswegen bin ich auch so teuer.
Hmm, wäre doch mal ein FF/Chrome Script wert: Jedesmal, wenn du was bei Twitter schreiben willst, kommt "DON'T" bildschirmfüllend.
So finden wir dann auch die IE Nutzer und dann kommt eh zusammen, was zusammengehört...
DON'T!
So, das macht dann $25.000 für die Unternehmensberatung, before tax of course.
Passiert. Gleeson sollte auch mal einen Twitter-PR-Crashkurs belegen, sonst läuft er noch Gefahr, wie Mike Mörderbeck zu enden.
Einer der Künstler (komme in der Stellenbeschreibung bisher nur bis "Artist", bin aber auch zu faul, noch weiter zu suchen) hinter Titan Souls könnte jedenfalls ein wenig Schulung in Lesekompetenz und PR brauchen.
Die "andere Seite" hingegen könnte sich mal an die eigenen Aussagen halten.