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Tomb Raider: Anniversary (Action-Adventure) – Tomb Raider: Anniversary

Zurück zu den Wurzeln – so lautete vor einigen Monaten das Motto von Tomb Raider: Anniversary. Zum zehnjährigen Geburtstag schickte Eidos sein Zugpferd Lara Croft ein weiteres Mal in ihr erstes Abenteuer. Als Extras gab es ein grafisches Lifting, leicht überarbeitete Levels, die eingängige Steuerung aus dem letzten Serien-Teil Tomb Raider: Legends und jede Menge Bonus-Material für Lara-Fans. Jetzt dürfen auch Handheld-Besitzer auf Schatzsuche gehen.

© Crystal Dynamics / Eidos

Déjà-vu

Ein Rauschen erfüllt den schmalen Korridor, der durch zerklüftete Felswände führt. Ein wenig zaghaft drücke ich den Analogknubbel der PSP nach vorne, um Lara nicht blindlinks in die nächste Falle tappen zu lassen. Kenne ich die Situation von früher? War dort nicht ein Vorsprung, an dem ich emporklettern konnte?

Auch auf der PSP erwarten euch stimmungsvoll beleuchtete Panoramen. Leider bewegen sie sich nicht immer flüssig über den Bildschirm.
Und wo kommt eigentlich dieses Rauschen her? Ist es vielleicht ein versteckter Wasserfall, der hinter der nächsten Biegung vor sich hin plätschert oder nur ein Geräusch aus dem Soundtrack? Bevor ich es herausfinden kann, durchschneidet ein Jaulen die geheimnisvolle Musik. Diesmal weiß ich, was das Geräusch bedeutet. Ohne Zögern zücke ich Laras zwei Pistolen und empfange den heranstürmenden Wolf mit einem Stakkato auf die Schusstaste. Noch ein letztes Winseln, dann herrscht Stille.

Elf Jahre ist es her, dass ich diese Szene erlebt habe, und doch fühle ich mich beinah genauso wie damals. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich im abgedunkelten Kinderzimmer sitzen, das Gesicht nur leicht erleuchtet vom flackernden Licht des Fernsehers. Schuld daran sind beim Remake der subtile und unheimlich stimmungsvolle Soundtrack, die klassischen Rätsel und vor allem dieses Gefühl, als einsamer Wolf durch verlassene Ruinen zu streifen. Dieses Spielgefühl kam bei mir nur im ersten Teil der Serie auf, da die späteren Episoden deutlich mehr auf Action ausgelegt waren.

Endlich analog!

Doch Laras erster Ausflug hatte auch seine Knackpunkte. Die größten waren sicherlich die störrische Kamera sowie die recht hakelige Steuerung, dank derer ich ein ums andere mal unverschuldet in den Tod gestürzt bin. Damals waren die meisten Videospieler aber bereit, über solch einen Makel hinwegzusehen – außer sie hatten sich ein Nintendo 64 mit Marios erstem 3D-Jump’n’Run aus Japan importiert, denn der Klempner ließ sich schon damals um Welten intuitiver durch seine Welt dirigieren als Lara.
Mauern stellen für Lara kein Hindernis dar.
Leider wurde damals auch die angekündigte Analog-Steuerung für die Saturn-Version gestrichen. Doch die Spieler des Remakes haben es besser: Diesmal wurde die eingängige Steuerung aus dem letzten Serien-Teil Tomb Raider: Legend übernommen. Endlich kann ich Lara so durch die Gegend bewegen, wie ich es mir schon damals gewünscht hätte!

Außerdem könnt ihr euch z.B. mit einem Greifhaken über Abgründe schwingen und angreifenden Bären in einer Art Quicktime-Event ausweichen: Kurz bevor der durch eure Schüsse aufgeschreckte Angreifer zubeißt, drückt ihr dazu einfach die richtige Tastenkombination. Ihr könnt aber auch auf einfachere Art und Weise fliehen, indem ihr kurz vorm Zubeißen einfach zur Seite ausweicht und einmal um den überdimensionierten Bettvorleger herumlauft. Die Gegner sind auch auf der PSP nicht schlauer geworden. Sie lassen sich nach wie vor recht leicht austricksen und bleiben gerne mal an einer Kante hängen. Insgesamt hat sich im Vergleich zu den übrigen Umsetzungen nicht viel geändert. Auch PSP-Besitzer dürfen Bonus-Filme, Bildchen und andere freigeschaltete Goodies im Menü begutachten. Wie auf der PS2 wird es auf dem Handheld manchmal recht dunkel, doch glücklicherweise dürft ihr im Optionsmenü die Helligkeit aufdrehen. Aufdrehen solltet ihr auch die Lautstärke – und setzt euch unbedingt einen guten Kopfhörer auf, denn nur dann kommt der tolle Soundtrack richtig zur Geltung.        

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