Ist Baldur aber von vielen kleinen Feinden umzingelt (für einen Gott wie ihn gehört das zum Alltag), lasst ihr den Abzug (die rechte Schultertaste) besser in Ruhe und schiebt stattdessen den rechten Analogstick hin und her – immer in Richtung des nächsten Feindes. So lange euer Timing nicht vom Grafikstottern unterbrochen wird, rutscht der Held im Eiltempo von einem Gegner zum nächsten, um ihnen nicht nur mächtige Hiebe zu verpassen, sondern vor allem seine Komboleiste aufzuladen. Er kann die Gegner auch in die Luft werfen, ihnen hinterher springen, um sie in relativer Sicherheit anzugreifen, sie vom Boden aus mit Pistole oder Gewehr weiter in der Luft halten, ihnen noch einmal hinterher
springen… Baldur ist nicht der grazilste Held – er gehört aber zu den geschicktesten und brachialsten! Anders als während der Filme gelingt es dem Sound im Spiel zum Glück, solche martialischen Szenen wirkungsvoll zu untermauern.
Hat Baldur seine Komboleiste auf diese oder ähnliche Art schließlich aufgeladen, steigt schließlich der Kombozähler um einen Punkt. Der Zähler ist wiederum seine „Währung“ für besonders mächtige Angriffe. Diese Schläge befreien Baldurs komplettes Umfeld von Widersachern, ohne dass sie unbedingt das Zeitliche segnen. Mit geschickten Kombos und diesen so genannten Zerstörern ist es also nicht getan. Und so könnt ihr den Kombozähler auch nutzen, um bestimmte Fähigkeiten einige Sekunden lang aufzuwerten, u.a. die Geschwindigkeit eurer Angriffe oder die Kraft der Hiebe. Falls ihr euch online an der Seite eines Kumpels durch den SciFi-Mythos schlagt, profitieren sogar beide Spieler von dem kurzen Aufwerten. Abgesehen davon halten sich die Mehrspieler-Möglichkeiten leider in Grenzen – dazu später mehr. Baldurs stärkste Fähigkeit ist schließlich eine selbstständig zuschlagende Waffe, die für kurze Zeit riesigen Schaden anrichtet, aber entsprechend selten eingesetzt werden kann. Nicht zu verachten auch eine Spinne, die der Krieger wie einen Rucksack mit sich trägt: Setzt er sie ab, fungiert sie je nach der von euch gewählten Charakterklasse als Geschützturm, als heimtückische Mine, als Ziel suchender Sprengkörper usw. Auch diese Waffe kann Baldur nicht nach Gutdünken auf Roboter und Untote loslassen, sondern nur in geregelten Abständen.
Zäher Heldenstart
Herrlich: Wo Geschichte, lieblos aneinander gereihte und stets gleich aussehende Levelschläuche sowie langweilige Bossgegner nie das große Epos greifbar machen, fängt das eigentliche Spiel den rauen Ton des kriegerischen Mythos‘ sehr explizit ein. Baldurs zahlreiche Fähigkeiten in Verbindung mit seinem agilen Kampfstil waren vielleicht keine zehn Entwicklungsjahre wert, sie gehören aber zu den eindrucksvollsten aller Action-Rollenspiel-Helden. Auffällige Kleinigkeiten wie das merkwürdige In-der-Luft-Hängen und eine Zielerfassung, die nicht immer den nächsten Feind erwischt oder an bereits erledigten Gegnern „kleben“ bleibt, kommen dem zum Glück nicht in den Weg. Lediglich aus der fehlenden aktiven Heilung sowie den ebenfalls abwesenden Gegenmitteln bei Vergiftungen entsteht hin und wieder Hilflosigkeit, nach einem darauf folgenden Ableben sogar Frust. Über die kampfschwachen Mitstreiter, die nach wenigen Sekunden sterben, um im nächsten Raum von ihren
Nachfolgern abgelöst zu werden sollte man außerdem den Mantel des Schweigens decken. Selbst der mächtige Thor ist kaum mehr als eine die Feinde ablenkende Statue. Immerhin entstehen eindrucksvolle Bilder, wenn im Hintergrund mehrere Walküren die Gefallenen Soldaten ins Himmelsreich tragen, während im Vordergrund noch der Kampf tobt.
Den einfallslos gestreckten Spielverlauf hätte man einer Ideenschmiede wie Silicon Knights allerdings nicht zugetraut. Da verstehen es die Kanadier in den ersten Stunden noch, ihr natürlich simples Kloppmist-Konzept mit Geheimtüren, versteckten
Bonuskämpfen und einer zumindest nachvollziehbaren Erklärung für die Herkunft der endlosen Feindesscharen aufzulockern.
Spätestens ab der Hälfte reicht ihnen aber plötzlich das bloße In-den-Raum-Beamen der Gegner, und „Geheimtüren“, die
einfach geöffnet werden müssen, weil sie eben da sind, wirken bestenfalls aufgesetzt – im schlimmsten Fall sogar wie eine Veralberung eurer Sammelleidenschaft. Und übrigens: Eine einführende Erklärung der neuartigen Steuerung hätte nicht geschadet! Bis Baldur das tut, was der Kopf des Spielers will, können jedenfalls gut und gerne zwei Stunden vergehen.
Ego-Trip für Sammler
Das gilt auch für das stilistisch bestenfalls pragmatische und dank Ladepausen unangenehm zähe Menü, in dem ihr euch an den Früchten des erwähnten Sammelwahns freut. Immerhin zieht Too Human einen großen Teil seiner Faszination aus dem ständigen Suchen und Finden von neuen Schwertern, besseren Gewehren, schickeren Helmen, sicheren Brustpanzern usw. Dabei müsst ihr die Ausrüstung selbstverständlich nicht unbedingt suchen, sondern dürft bei Waffen- und Kybernetikhändlern im Götter-Hauptquartier shoppen gehen. Besonders mächtige Gegenstände muss Baldur allerdings selbst herstellen – was ihn einen beachtlichen Anteil seines Vermögens kostet. Wer weiter ins Detail gehen will, darf Waffen und Rüstung zudem mit Runen versehen, welche die unterschiedlichsten Fähigkeitswerte positiv beeinflussen. Nicht zuletzt könnt ihr sogar die Farbe der Montur euren Vorlieben anpassen und spart etliche Handgriffe, weil die wahlweise automatische Sortierung ein schwaches Stück ablegt, sobald Baldur über einen besseren Gegenstand stolpert – vorbildlich. Nein, Too Human begeht kein Neuland. Es befriedigt aber mit Leichtigkeit den Individualisierungstrieb gestandener Action-Rollenspieler.
Auch wenn ich hier eine Leiche aus dem Keller hole! Das Spiel (Und einige anderen) gibt es aktuelle GRATIS im Xbox Store für Xbox One. Wer also nach laaanger Zeit mal reinschnuppern möchte...
ich finde das game auch nicht schlecht. der test beschreibt aber auch alle wichtigen stationen, die ein test abdecken sollte. da hab ich andere tests gesehen, wo man schon rausliest, dass dem spiel von vornherein keine chance gegeben wird...
als ich too human dann gespielt hab, hats einen wirklich motiviert und an manchen stellen denkt man "wow das game hatte echt potential"... schade nur dass es nicht konsequent ausgeschöpft wurde.
in den ersten 10-20 minuten fragt man sich noch, ob man wirklich das too human in der box hat, was überall so "schlecht" abgeschnitten haben soll. denn da kommt noch richtig laune auf. da metzelt man einzelne mobs mit coolen air combos nieder oder ballert sie in der luft "haltend" über den haufen.
auch der cyberspace ist atmosphärisch sehr gelungen nur läuft man wirklich "nur" rum hat auch nur rudimentäre interaktionsmöglichkeiten, was einen unvermittelt etwas an ältere nintendo games erinnert (nix gg. nintendo).
aber es gibt leider leider viel zu viele macken und die story ist wirklich sehr "fadig" umgesetzt. vor allem so kurz... man steht am ende noch nicht mal loki gegenüber sondern hel, seiner untoten tochter. silicon knights will ernsthaft ein sequel rausbringen (soviel ich gehört hab, soll sogar eine trilogy entstehen). auf der homepage von silicon knights wird wohl auch händeringend nach neuen leuten gesucht (würd mich ja anbieten aber ich hab keine offiziell veröffentlichten spiele auf meinem cv stehen
naja über diese ganzen macken kann ich ab und zu hinwegsehen aber was mich im allgemeinen an too human gestört hat, war dass man an so vielen stellen den eindruck von einem "unfertigen" spiel vermittelt bekommt.
da brüten die jungs von silicon knights 10 jahre auf dem game und dabei kommt sowas raus? shame on you!!!
trotzdem, das spiel hat was. athmosphärisch sehr ansprechend, grafik geht voll ok und ich war ernsthaft am überlegen ob ichs noch ein 2. mal durchspiele... was ich aber dann doch gelassen hab
So, hab mir das Spiel jetzt auch mal geholt.
Hab es inzwischen einmal durch, bin grad beim zweiten Durchlauf und hab gut 20 Std. mit dem Spiel verbracht und ich muss sagen, das Game macht richtig Fun.
Ich hab noch lange nicht genug und es macht mehr Spaß, als z.B. Ninja Gaiden 2.
Die Mischung aus Hack'n Slay und Shooter kombiniert mit der Mischung aus Mytholigie und Sci-Fi ist genial und das Gameplay zündet voll bei mir.
Ich liebe es und bereue den Kauf bzw. den Tausch nicht. ^^
Meine Wertung: 86 %.
70% gehen voll in Ordnung! Habs mir am Releasetag geholt und auch die Demo gezockt! Mir gefällts ich mein SCI - FI und die Nordischen Göttersagen in einem Spiel? Yeah genau mein ding! Ja es ist nicht das beste Spiel aller zeiten und ich denke auch Microsoft hat ein wenig druck bei den Silikon Rittern gemacht damit es endlich kommt. Was mich am meisten stört ist die mit 12 stunden für ein Action - RPG viel zu kurze Spieldauer! Aber das ist bei heutigen Spielen ja des öfteren so! Des weiteren hätte sich Nintendo das Game sicher auch für sich gewünscht! Entwickelt Nintendo eigentlich noch ernsthafte Spiele? Oder werde ich jetzt nur noch mit Wario Wares und so weiter Zugeschmissen?
@rezman
Eher umgekehrt.... :wink: