Veröffentlicht inTests

Top Gun: Hard Lock (Simulation) – Top Gun: Hard Lock

Ist Top Gun wirklich schon 26 Jahre her? Highway to the Danger Zone, Maverick, Goose und alles? Erstaunlich. Dieses Jahr soll der Luftkampf-Klassiker 3D-runderneuert wieder in die Kinos kommen, für die absehbare Zukunft ist auch ein Sequel geplant. Und ein neues Spiel gibt’s auch noch dazu.

© Headstrong Games / 505 Games

»Do a barrel roll!«

[GUI_PLAYER(ID=73628,width=,text=26 Jahre nach dem Film ist der Highway in Richtung Danger Zone wieder geöffnet – wenn auch in modernisierter Form.,align=left)]Ich muss es zugeben: Meine Erwartungen an Top Gun: Hard Lock (TGHL) waren nicht gerade irre hoch. Uralte Lizenz, nicht gerade der interessanteste Entwickler (Headstrong Games, die mit House of the Dead: Overkill oder Der Herr der Ringe: Die Abenteuer von Aragorn keine schlechte Arbeit ablieferten, aber auch nicht für Tänze in den Straßen sorgten) – eine klassische Durchschnitts-Kombination. Das Schöne an niedrigen Erwartungen: Man freut sich umso mehr, wenn sie deutlich überboten werden. TGHL ist keine Offenbarung am Pad-Himmel, aber auch weit von Flugschrott wie JASF entfernt.

Der »Pad-Himmel« war schon absichtlich gewählt, denn mit Birds of Steel oder noch härteren Simulationen hat das hier gar nichts zu tun – TGHL ist Arcade pur! Es gibt nur eine Außenperspektive, unendlich viele Raketen und Bomben, eine selbstheilende Maschine und ein Flugmodell, das mit »Brett in der Luft» passabel umschrieben ist. Ein Flightstick wird auf keiner Plattform benötigt, nicht mal am PC – hier wird das 360-Pad nativ unterstützt und empfohlen. Richtig spielhallig wird’s durch das Namen gebende »Hard Lock«-System, das mit dem DFM aus Ace Combat: Assault Horizon vergleichbar ist: Nähert man sich einem Gegner von hinten, kann man ihn ab einer

Hat man einen Gegner im Hard Lock, ist er schon so gut wie erledigt. Lässt man sich allerdings zu viel Zeit, versucht er auszubrechen - dann muss man schnell Reaktionstests bestehen, um das zu verhindern.
Hat man einen Gegner im Hard Lock, ist er schon so gut wie erledigt. Lässt man sich allerdings zu viel Zeit, versucht er auszubrechen – dann muss man schnell Reaktionstests bestehen, um das zu verhindern. © 4P/Screenshot

bestimmten Entfernung in den »Hard Lock« nehmen. Ab da übernimmt die KI die Steuerung des Flugzeuges, man selbst kümmert sich nur noch darum, den Feind im Visier zu halten. Ist die Aufschaltung der Rakete erfolgt, ist der Schuss ein garantierter Treffer. Man kann die gegnerischen Piloten zwar auch auf klassische Weise aus der Luft holen (für irgendwas muss so ein MG ja da sein), aber ein Kill im Hard Lock gibt deutlich mehr Punkte. Was auch daran liegt, dass sich Widersacher aus diesem befreien und den Spieß umdrehen können. Eine Reihe von Reaktionstests, bei denen man die beiden Analogsticks des Pads in bestimmte Richtungen drücken muss, entscheidet nicht nur darüber, wer sich danach hinter wem befindet. Sondern sorgt im Erfolgsfall auch dafür, dass der Fadenkreuz-Bereich, in dem der Gegner automatisch anvisiert wird, größer wird. Wie gesagt: Arcade pur. Falls einem die Bildschirmanzeigen nicht ausreichen sollten, wird einem jedes auszuführende Manöver auch angesagt – inkl. eines »Do a barrel roll!«-Insiderwitzes…

Ritter in der Luft


Das Missionsdesign gewinnt keine Kreativitätspreise, langweilt aber auch nicht.
Das Missionsdesign gewinnt keine Kreativitätspreise, langweilt aber auch nicht. © 4P/Screenshot

Die Kampagne ist das Filetstück von TGHL, denn hier spielt man all die Maschinen und Ausrüstungen für die anderen Modi frei. 15 Missionen lang schlüpft man in die Pilotenkluft von Spider – einem jungen Heißsporn in der Luft; talentiert, aber überheblich. Irgendwo im persischen Golf unserer Zeit sorgt er mit seinen Kameraden für Frieden aus der Luft – wobei die Geschichte nicht nur eine ziemlich kleine Rolle spielt, sondern auch nur angerissen wird. Den größten Teil der Handlung bekommt man über launiges Palaver in der Luft mit. Neben den sehr unterschiedlichen Flügelmännern bekommt man es gelegentlich auch mit Top-Gun-Legenden wie Maverick oder Iceman zu tun, während man Routineaufgaben erledigt: Gegner in der Luft, am Boden und auf dem Wasser erledigen, Aufklärung betreiben, sich unentdeckt an Radarstationen vorbei schmuggeln, Brücken zerbomben, zivile Transporter babysitten. In den meisten Aufträgen hat man alle Zeit der Welt, gelegentlich muss man sich aber auch beeilen – etwa, wenn ein Sandsturm naht, oder die Transportergruppe angegriffen wird. Falls man mal versagt, ist man dankbar darüber, dass es innerhalb der Aufträge viele Checkpunkte gibt, an denen man beim Wiedereinstieg auch automatisch geheilt wird. Optionale Sekundärziele runden das Angebot ab, das zwar keine Kreativitätspreise abstaubt, aber auch nicht langweilt

 

 

  1. Ich muss gestehen, ich bin auch ziemlich erschrocken darüber, das dieses Spiel als "Simulation" eingestuft wurde im Test. Da muss dringenst nochmal nachgebessert werden. Es handelt sich hier keineswegs um eine Simulation sondern um ein Arcade "Baller" Game.

  2. djsmirnof hat geschrieben:Die schöne alte zeit :(
    Ich warte immer noch auf ein Remake von Strike Commander. Die 90er Jahre waren die Zeit der eingängigen atmosphärischen Militärflugsims, deren Story einen richtig mitreißen konnte. Danach, nach der Jahrtausendwende, kam nichts gescheites mehr nur mehr trockene sterile hochkomplexe Sachen wie Lock:On und DCS oder Arcademist mit sich selber wieder nachladenden fiktiven Raketenzuladung, gewaltigen Bossgegnern wie in Eurofighter Typhoon, auf die man seine Waffen aber nicht aufschalten konnte und ähnlichen Scherzen und Schmerzen.

  3. Ich hätte lieber ein Top Gun: Fire At Will Spiel wie das von 1996.Das kam von MircoProse.Mit realen Schauspielern in den Zwichensequensen und das ganze Game war angeleht an Wing Commander.
    Das game war mal sau geil :D
    Die schöne alte zeit :(

  4. NeoJD hat geschrieben:Ich versteh immer nicht wie man solche Games "Simulation" nennen kann... Es sind doch nur Arcade Ballergames in der Luft. Ich finde man sollte einen großen unterschied zwischen solchen Titeln und echten "Simulationen" wie die DCS-Reihe.
    Meine Rede! Zugegebenermaßen ist das hier aber auch kein PC-only Titel und auf den Konsolen kommt Birds of Prey einer Simulation wohl am Nächsten. Nichtsdestotrotz sehe ich nicht ein, weshalb dieses Progrämmchen eine Simulation sein soll(zu Battlefield sage ich lieber auch nichts, um hier nicht unnötige flamewars zu starten).

  5. Ich versteh immer nicht wie man solche Games "Simulation" nennen kann... Es sind doch nur Arcade Ballergames in der Luft. Ich finde man sollte einen großen unterschied zwischen solchen Titeln und echten "Simulationen" wie die DCS-Reihe.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1