Metzeln auf Speed
Obwohl Quests und Texte zwischen den Regionen so etwas wie eine Story andeuten, ist die Hintergrundgeschichte belanglos und reine Formsache. Dass eine Frau verschleppt wird und Leute langsam „dem Ember“ verfallen, all das wird nur unzureichend vorgestellt, die Nebencharaktere selbst bleiben blass und es wird irgendwie nicht richtig vermittelt, was dort so Schlimmes vor sich geht. Es
geht einzig und allein darum, möglichst viele Gegner in kurzer Zeit ins Jenseits zu befördern und dabei Erfahrung, Ruhm und Beute zu sammeln: Das sorgt für Level-Ups, mit denen ihr die vier Attribute Stärke, Beweglichkeit, Magie und Verteidigung verbessern könnt; einen weiteren Punkt dürft ihr pro Stufenaufstieg in die drei Talentbäume pro Klasse stecken. Für das Erfüllen von Quests und das Umschubsen von Bossen oder besonderen Gegnern erhaltet ihr zusätzlich Ruhm; sobald ihr hier eine Schwelle erreicht habt, gibt es einen Talentpunkt extra.
Beute gibt es in Hülle und Fülle und in allen nur erdenklichen Güteklassen (gewöhnlich, selten, rar, episch, einzigartig, Sets), was den Inventarplatz trotz mobilem Begleiterlager überflutet. Abseits von Waffen und Ausrüstungsgegenständen dürfen Edelsteine zur Gegenstandsverbesserung (Stichwort: Sockel) nicht fehlen und sogar Heil- und Manatränke sind irgendwann notwendig – jedoch nicht am Anfang. Torchlight beginnt sehr einfach und stellt bis fast Stufe 15 bis 20 keine großen Herausforderungen, sofern ihr euch nicht allzu ungeschickt in die erste Reihe stellt oder stets voranprescht. Erst später, also viel später, wird es kniffelig, wenn die Feinde mehr Schaden anrichten, in fieseren Kombinationen auftauchen (Nah-/Fernkämpfer, Beschwörer, Flächeneffekte, etc.), euch in zahlenmäßiger Überlegenheit einkreisen oder schlachtkräftigere Bossgegner auftauchen. Womit euch die Gegner übrigens zu Leibe rücken oder welche besondere Fertigkeit sie haben,
Torchlight kann bei Steam oder auf der offiziellen Website gekauft werden (für rund 15 Euro). |
steht praktischerweise gleich unter ihrer Lebensleiste. Die Computerintelligenz der Feinde geht darüber hinaus in Ordnung, auch wenn so manch ein Gegner abseits vom Trubel stehen bleibt…
Schnell, simpel und verlockend
Doch zum Aufregen über solche Ungereimtheiten bleibt praktisch keine Zeit, denn Torchlight spielt sich schnell – und zwar rasend schnell. Irgendwie fühlt sich das „kleine Spiel“ stimmiger und „runder“ an als so manch ein Diablo-Großklon-Projekt wie Sacred: Die Kämpfe gegen die Gegnermassen sind actionreich, belohnen mit reichhaltiger Beute und knalligen (Splatter-)Effekten bei kritischen Treffern. Es gilt kaum Pausen einzulegen, Heiltränke oder Heilsprüche treiben die Kampfschose rund um neue Ausrüstung, Erfahrung und Ruhm stetig voran, lediglich das Verkaufen in der Stadt sowie das Item-Management nehmen kurz das Tempo. Design, Rasanz und die simple aber ungemein motivierende Item-/Verbesserungsjagd fesseln dermaßen an den Monitor, dass ich
mich mehrfach erwischt habe, nur noch eine Portalwelt oder eine Quest-Aufgabe abschließen zu wollen, obwohl ich etwas ganz anderes machen wollte. Doch der Charme der Welt und die Faszination über Beute, Schlagkraft und Gegner triumphierte öfters als es mir lieb war – dies hat kaum ein Diablo-Klon in diesem Ausmaß geschafft, obgleich prinzipiell in jeder Dungeon-Stufe dasselbe gemacht wird: Metzeln, Beute machen, Metzeln, Beute machen, Metzeln…
Doppelkiste
Fast genauso clever wie der Begleiter mit dem Hang zum Verkaufen sind die beiden Kisten im Dorf. Während ihr die eine als Stauraum für überflüssige Gegenstände benutzen könnt, ist die andere Schatztruhe eine Art charakterübergreifendes Lager. Findet ihr als Vanquisher einen Zauberstab, mit dem ihr nichts anfangen könnt, dürft ihr das Ding entweder verkaufen oder ihr lagert es in die Kiste ein, auf die eure anderen Charaktere wie z.B. der Alchemist zugreifen können. So müsst ihr nicht die gesamte wertvolle Beute verticken, sofern ihr plant, das Spiel noch einmal durchzuspielen.
Nur für Solisten
Okay, hier liegt vielleicht das größte Manko: Torchlight lässt sich nur im Einzelspieler-Modus spielen. Zwar stehen vier Schwierigkeitsgrade bereit (darunter eine „Hardcore“-Option, die beim Ableben des Charakters den Vorhang fallen lässt) und für die Community wurde bereits ein Editor veröffentlicht, doch von Mehrspieler-Funktionalität oder einer kooperativen Spielfunktion fehlt jede Spur – und das, obwohl sich das Spiel förmlich dafür anbieten würde. Ob noch ein Mehrspieler-Modus hinzugefügt oder dieser für einen Nachfolger aufgehoben wird, steht in den Sternen…
Wenn ich mich recht entsinne, ging es per Trank im Inventar anklicken und aufs Tierbild oben links anwenden (PC).
Ich hab dem Vieh aber immer einen Selbstheilungsspruch beigebracht.
Jaja, Threadbuddelei, aber ich wusst nicht, wo sonst hin damit... :wink:
Kann mir jemand von euch sagen, wie man seinem Tier Tränke(Mana, Leben) verabreicht? Ich bin echt am Verweifeln bei der Frage, wie das gehen sollen. Gibt ja nen Achievment dafür, daher weiß ich ja überhaupt davon.