Erst wird gebaut…
An der grundlegenden Spielmechanik hat sich im Vergleich zum Vorgänger recht wenig verändert: Zunächst bastelt ihr euch mit einem einfach gehaltenen Editor eine Welt, legt mehrere Eisenbahnschienen mit allerlei Schnick-Schnack wie Gleisen, Weichen, Signalen und zieht Brücken durch die komplett transformierbare Landschaft. Aber nur Gleise auf einer Karte sind ziemlich öde, daher könnt ihr Gebäude, Fabriken und sonstige Objekte ebenfalls in die Umgebung pflanzen. Diesmal sind die Gebäude aber keine reine Dekoration, sondern können mit ins Spiel einbezogen werden.
Nach dem Bau der Strecke eurer Träume oder dem Start auf einer vorgegebenen Karte, könnt ihr euch in den Kontrollstand der Lokomotive begeben und die Züge selbst über den Kurs fahren. Insgesamt stehen rund 50 authentische Loks zur Verfügung, wobei endlich auch Dampfloks mit in den Fuhrpark aufgenommen wurden. Als Lokführer stehen euch zwei Gameplay-Modi zur Verfügung. Einmal wäre da der einfache Modus, bei dem ihr den Zug mit einem Model-Eisenbahn-Controller steuert und dann gibt es noch eine realistischere Variante, die wesentlich komplexere Steuerelemente und bessere Physik aufweist.
Eisenbahn-Freunde aufgepasst: Endlich gibt es Dampfloks!
Entweder könnt ihr also selbst Kurse aufbauen und dort mit einem oder mehreren Zügen herumfahren oder ihr tobt euch auf 21 vorgestalteten Strecken aus, die aber nicht auf realen Vorbildern basieren. Bei diesen Strecken bekommt ihr jeweils einige Aufgaben gestellt, die euch nicht nur als Zugführer fordern, sondern mehr als Koordinator einer kleinen Eisenbahnwelt.__NEWCOL__
Hier herrscht ein kleines, aber feines Wirtschaftssystem, das komplett von der Eisenbahn abhängt. Eine Fabrik produziert Holz, eine andere Fabrik braucht es, also müsst ihr einen passenden Zug mit entsprechenden Wagen zusammenstellen, die Ressourcen im Lager abholen und zum Zielort bringen. Das klingt ja noch recht einfach, aber wenn ihr mehr als fünf bis sechs Routen gleichzeitig verwaltet, artet die totale Kontrolle in Arbeit aus. Da ihr aber nicht immer und überall auf den Strecken sein könnt, dürft ihr KI-Fahrer mit den Aufgaben betrauen und diese dann als Lokführer einsetzen. Bei anderen Strecken müsst ihr Personen befördern, Züge umkonfigurieren oder als Rangiermeister ein Stellwerk beherrschen. Obwohl die Aufgaben recht abwechslungsreich sind, werden viele Einsätze aufgrund von chronischer Ödnis und viel Leerlauf flott langweilig.
Auch die Union Pacific darf nicht im Railyard fehlen.
Ein nett gemachtes Tutorial führt euch gekonnt in das Spiel ein. Schade ist nur, dass in der ersten Auflage von Trainz 2004 das komplette Handbuch fehlt; mittlerweile könnt ihr euch das Handbuch allerdings im pdf-Format runterladen. Ansonsten haben die Entwickler die Steuerung der Loks gut hinbekommen und selbst das Command-Interface ist logisch und stimmig.
Die Grafik von Trainz 2004 ist ein zweischneidiges Schwert: Während die Modelle der Lokomotiven absolut schön aussehen und hochdetailliert sind, ist die Landschaft recht öde, abwechslungsarm und grandios leblos. Der Sound präsentiert sich ebenfalls durchschnittlich und fällt weder positiv noch negativ auf, bis auf das knallige Getöse der Loks.