Ernesto Rafael Guevara de la Serna, genannt Che, dürfte den meisten als kubanischer Revolutionär bekannt sein. Sein berühmtes Konterfei ziert Studentenbuden
Beschaulich aber hinten dran. Viel Arbeit für El Presidente, bis hier blühende Landschaften entstehen. |
ebenso wie die Brust von Möchtegern-Revoluzzern und Globalisierungsgegnern. Weniger bekannt ist, dass Che nach gelungener Revolution auch eine Weile Industrieminister war. In dieser Funktion leitete er den Umbau Kubas zur Planwirtschaft. Leider scheiterte er mit seinen Plänen, der Karibikinsel eine Schwerindustrie zu verpassen und so ist sie bis heute landwirtschaftlich geprägt. Der Job machte Che jedenfalls so wenig Spaß, dass er 1965 von all seinen Ämtern zurück trat – der geborene Revolutionär war eben kein Fabrikchef: Er ging in den Kongo, um dort eine Revolution anzuzetteln.
Recht seltsam ist daher, dass ausgerechnet Che Guevara in Tropico 3 auch zur Steigerung der Produktion beiträgt, wenn man ihn als Avatar wählt. Einige der Eigenschaften der Präsidenten sind also kaum historisch verbürgt, andere passen wiederum. Zwar gewinnt Che als strammer Sozialist Anhänger unter den Kommunisten, aber bei der Kirche hat er keinen guten Stand und auch das kapitalistische Ausland hasst ihn. Eines aber ist viel wesentlicher, denn die Avatare spielen sich nicht gerade unterschiedlich. Von daher ist es kaum relevant, ob man Fidel Castro oder Augsto Pinochet nimmt, obwohl in der politischen Realität ein Unterschied wie Tag und Nacht zwischen ihnen bestand. Gerade mal das Verhältnis zum Ausland ist meist anders, da der eine mehr den USA, der andere wiederum der Sowjetunion zugeneigt ist.
El Presidente wählen
Eines wurde gegenüber dem ersten Teil geändert: Vor jeder Mission kann man sich für einen neuen Avatar entscheiden
Ein reichlich jugendlicher „Papa Doc“ ist ebenso spielbar wie gestandene Relvoluzzer und CIA-Schergen. |
oder selbst einen entwerfen. Da gibt es unsympathische Typen wie „Papa Doc“ Duvalier, Juan Peron oder Antonio Salazar, die bei weitem nicht alle aus der Karibik stammen und schon lang tot sind – moderne Namen fehlen jedenfalls. Psychopathen sind sie aber meist: Der eine ist ein religiöser Fanatiker, der die Kommunisten verschreckt, der andere ein übler Gewaltherrscher, der die Freiheit einschränkt. Es gibt auch große Generäle, die einem nützlich sind, wenn es zu einem Rebellenaufstand kommt. El Presidente liefert sich übrigens auch Schusswechsel, sogar effizienter als die normalen Soldaten.
Der Präsident läuft als Spielfigur in der Hauptstadt herum und sieht dabei sogar dem historischen Vorbild ähnlich. Allerdings gibt es darüber hinaus kaum Funktionen, die der Avatar übernimmt. Er treibt zwar die Arbeiter an, was aber nicht viel bringt, da er nicht überall sein kann. Er sorgt auch nicht für mehr Sicherheit, wenn man ihn zwischen den Wellblechhütten stationieren würde. Dafür braucht man immer noch ausgebildete Polizisten, die durch die Straßen patrouillieren. So ist der Avatar wenig mehr als eine Spielerei, der beim Anklicken barsch fragt, was nun wieder sei. Scheinbar schiebt El Presidente lieber eine ruhige Kugel wie manch bundesdeutscher Politiker, als sich bei den Staatsgeschäften zu verausgaben.
Wahlversprechen
Alle paar Jahre muss sich El Presidente dann tatsächlich zur Wahl stellen, um nicht völlig als Diktator gebrandmarkt zu sein. Weiß man die Mehrheit der Bürger
auf seiner Seite, geht alles glatt und man muss nicht mal betrügen, was ins besondereden Intellektuellen imponiert. In Sachen Propaganda kann man sich dann üben, wenn man eine virtuelle Wahlrede hält. Darin wird Erreichtes gelobt, eine Gruppe angesprochen, die zur Wahl gehen soll, und Künftiges in Aussicht gestellt. So kann man das Verhältnis zu den USA und die Kirchgänger loben sowie den Bau einer Waffenfabrik versprechen. Hier kommt noch ein kleiner Gag hinzu, denn wer anders als bei Politikern üblich Versprechen einhält, bekommt einen Bonus.
Deshalb ist eigentlich kein Problem, wieder gewählt zu werden, wenn man nicht negativ aufgefallen ist. Allerdings hat man ein Problem, wenn man unbeliebt ist, dann kann die Wahl schief laufen. In diesem Fall kann man immer noch falsch auszählen lassen oder das Kriegsrecht ausrufen, was Wahlen verhindert und für Ordnung sorgt. Beliebt macht man sich mit dem Erlass bestimmt nicht, so dass er nur als ultima ratio dient. Abgesetzt werden kann ein Präsident auch, etwa wenn er sich mit dem Ausland verscherzt, weil er zu viel Schulden macht. Dann kreuzt die US-Flotte vor der Insel, um eine Invasion zu starten und ihn abzulösen. Da hilft nur, Schulden an die Weltbank zurück zu zahlen.
yeah, hab ich auch getan, bei den preis kann man nichts falls machen. finde ich gut das sie wieder zum Tropico 1 style zurück gegangen sind, Tropico 2, dass mit den piraten war nicht ganz so das wahre, es ist zwar nicht schlecht, reicht aber bei weiten nicht an teil 1 und an 3
Werd bei steam zuschlagen. Für ein paar entspannende stunden scheint es doch sehr gut geeignet.
Naja, ich sah mir den Test und paar Videos an und bin schon zufrieden.
Für Steam-User gibt es das Spiel im Moment für 7,50 €.
also echt ma! Tropico 3 hat eine geile Grafik mit tollen Details, da hat jemand viel Arbeit reingesteckt. Tropico 3 ist meine erste WiSim und nach ein bisschen reinfuchsen geht auch das. Ich aknns nur empfehlen und finde die Wertung als etwas zu niedrig.
@4players:
muss man das verstehen oder ist das ein insider? wieso schweiz? die entwickler sind doch aus bulgarien und der publisher aus deutschland.*verwirrtsei*