Mal ’ne ruhige Kugel schieben
Da rollt es also dahin, das Makraton: eine Kugel prall gefüllt mit wertvoller Energie. Durch Röhren hindurch, in auffangwillige Trichter, hinein in Beschleunigerkurven, über Fangnetze oder Kanonenröhren. Man zittert mit bei ihrem Lauf, merkt, wie sich die Hand um die Maus verkrampft. Denn noch ist nicht sicher, ob sie ins Ziel kullern wird. Zuvor hat man ein komplexes Röhrengerüst gebastelt, hat die einzelnen Teile wohlüberlegt an die
hoffentlich richtigen Positionen gesetzt, die letztendlich das rollende Energiebündel in den gleichfarbigen Zielzylinder bringen wird. Und irgendwie ist man wieder ganz Kind dabei. Wie damals, als man bunte Murmeln über hölzerne Gebilde rollen ließ und fasziniert ihrem der Schwerkraft gehorchenden Weg folgte.Nur in der Wiederholung darf man den Lauf der Kugel ganz in 3D bewundern.
Incredible oder crazy?
Jetzt sitzt man vor dem Computer und erliegt erneut dieser Faszination. Schuld daran ist dieses Spiel, das trotz seiner Einfachheit immer neue Überraschungen birgt und zu Recht in die Finalrunde des Independent Games Festivals eingezogen ist. Da braucht es kein komplexes Regelwerk, keinen Online-Modus oder bildgewaltige Optik. Ein paar Röhren und kullernde Objekte sind ausreichend, um das gleiche Suchtpotential zu wecken, wie man es einst bei The Incredible Machine oder den Crazy Machines verspürte. Auch an der leicht umständlichen Steuerung oder der eher zweckmäßigen, nicht drehbaren 3D-Grafik mag man sich nicht stören, denn der eigentliche Blickfang sind die Makratonen. Wie sie sich durch die Gebilde schlängeln und exakt den physikalischen Vorgaben der Natur folgen. Aus diesem Grund wird nur zu gern an den fordernden Aufgaben herumgetüftelt, die versuchen in den Wahnsinn zu treiben, die auf verschiedene Arten lösbar sind und schon nach kurzer Zeit die volle Konzentration in Anspruch nehmen. Zum Glück steht man dabei nicht unter Zeitdruck und kann sich ausgiebig in die Aufgaben hineindenken.
Für schlaue KerleSchon nach kurzer Zeit nehmen die Experimente riesige Ausmaße an.
Jedoch trägt die Kugelei nicht allein Schuld daran, dass Mann sich um den Verstand bringen lässt, denn der eigentliche Reiz an diesem Intelligenztest ist doch, einer Frau zu imponieren. Genauer gesagt der Frau Professorin, welche die Kraft der Makratonen entdeckt hat, aufgrund eines gescheiterten Quantenenergie-Projekts jedoch ein Zeitportal öffnete und dadurch entschwand. Zurück lässt sie nur ihre Pläne, weshalb es vorbei mit dem Schieben einer ruhigen Kugel ist. Erst wenn alle 80 Experimente nachgebaut sind wird sich das Portal erneut öffnen. Und wenn man Glück hat, dann wird die Professorin nach ihrer Rückkehr stolz auf einen sein, wird einen beglückwünschen, sich bedanken und vielleicht, ja vielleicht sogar sagen, dass man der schlauste Kerl weit und breit sei. Doch bis es soweit ist rauft man sich die Haare und würde so manches Mal die 30 zur Verfügung stehenden Bauteile der Maschine am liebsten irgendwo in die Ecke pfeffern. Doch das war ja in den spielerischen Vorbildern nicht anders.
klingt vielversprechend. crazy machines lieb ich - fast so sehr wie die kugelbahnen von damals. außerdem sollten innovative spiele mehr unterstützung finden, denn sie verlangen vom entwickler wirklich kreativität ab.....
Deutschland will denken, knobeln und knifflige Rätsel lösen! Der Boom der Gehirnverzwirbler und Puzzler ist allgegenwärtig und schwappt auf alle Plattformen über. Hexic HD für Xbox Live Arcade, Lumines für PSP oder Meteos für den Nintendo DS heißen die Stars der grübelnden Zunft. Und auf dem PC? Da rauchen ab sofort bei Tube Twist die Köpfe!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=4344" target="_blank">TubeTwist</a>